Auch wenn es für den Betroffenen nur schwer zu akzeptieren ist - Schmerzen haben eigentlich einen Sinn und Zweck: Sie zeigen dem Körper Überlastungen an oder Beschädigungen des Körpers, etwa nach einer Operation oder bei einem gebrochenen Bein. „Dann ist es normal, wenn es weh tut“, sagt Dr. Margaret Schönewolf. „Unser Körper warnt uns, dass etwas nicht in Ordnung ist.“ Im Gegensatz dazu haben chronische Schmerzen meist keine Warnfunktion. Zum Beispiel an der Wirbelsäule: Manche Menschen können sogar Verkrümmungen gut aushalten. Sie haben starke Muskeln, die die Wirbelsäule stützen und Schmerzen vorbeugen. Bei anderen können feine Nervenzellen in die Bandscheiben hineinwachsen. Wenn dann alltägliche Bewegungen der gesunden Wirbelsäule auf die Bandscheiben übertragen werden, löst das Schmerzsignale aus. Schönewolf: „In diesem Fall macht der Schmerz für den Körper aber keinen Sinn. Bandscheiben sind dazu da, Bewegungen abzufedern wie ein Stoßdämpfer beim Auto.“ Aber auch Migräne, chronische Schmerzen nach Gürtelrose oder Fibromyalgie werden hier professionell behandelt.
Chronische Schmerzen können vielerlei nichtorganische Ursachen haben: Stress am Arbeitsplatz, familiäre Konflikte und Überlastungen, finanzielle Schwierigkeiten oder ständige Anspannung. Wer in eine Schmerzklinik kommt, hat meist einen langen Leidensweg hinter sich. Als „chronisch“ gilt ein Schmerz dann, wenn er mindestens sechs Monate besteht. In der Klinik sind die Erwartungen an Ärzte und Therapeuten in der Regel groß. 14 Tage haben Ärzte und Patienten Zeit, Veränderungen anzustoßen. So lange dauert der gemeinsame stationäre Aufenthalt einer Gruppe im Helios Klinikum Schwelm. „Der gesamte Aufenthalt wird unter Alltagsbedingungen durchgeführt, so dass möglichst keine Krankenhaus-Atmosphäre entsteht“, erläutert die Fachärztin für Schmerztherapie.
In der Schmerzklinik lernen die Patienten, sich auf Dinge außerhalb ihrer Schmerzen zu konzentrieren. „Hier setzen wir auf Bewegungstherapien wie die Physiotherapie, Nordic Walking oder Entspannungsübungen in der Gruppe“, berichtet die Ärztin. Ergotherapeuten geben Hilfestellungen, wie die Patienten Alltagsaufgaben erledigen können, auch wenn sie unter körperlichen Einschränkungen leiden. „Die Therapie funktioniert nur dann, wenn die Patienten bereit sind, Gewohnheiten zu ändern“, betont die Leitende Oberärztin: „Wenn Bewegungen Schmerzen verursachen, ist es normal, dass man diese Bewegung lieber vermeidet. Aber Muskeln lockern sich nur dann, wenn man sie bewegt, sie dehnt, wärmt und letztlich besser durchblutet. Diese Kette gilt es in Gang zu setzen. Im positiven Fall erkennen die Patienten nach und nach, dass es für sie möglich ist, schmerzfreie Bewegungen auszuführen. Manche Patienten müssen regelrecht lernen, sich wieder zu freuen.“
Oft ist es für Schmerzpatienten verlockender, eine Tablette zu schlucken, als gelernte Veränderungen umzusetzen. Und ganz ohne Medikamente kommt die Abteilung für Schmerztherapie in Schwelm auch nicht aus. Jedoch: Klassische Schmerzmittel sind für den akuten Fall gedacht, sie haben bei längerer Anwendung Nebenwirkungen. Einige Patienten können nach der Therapie komplett auf Medikamente verzichten, weil sie grundlegend ihr Verhalten ändern oder weil die Schmerzen so schwach geworden sind, dass sie keine Medikamente mehr brauchen.
Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit mehr als 100.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören die Helios Kliniken in Deutschland und Quirónsalud in Spanien. In Deutschland hat Helios 112 Akut- und Rehabilitationskliniken inklusive sieben Maximalversorger in Berlin-Buch, Duisburg, Erfurt, Krefeld, Schwerin, Wuppertal und Wiesbaden, 78 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), vier Rehazentren, 18 Präventionszentren und 13 Pflegeeinrichtungen. Helios ist damit einer der größten Anbieter von stationärer und ambulanter Patientenversorgung in Deutschland und bietet Qualitätsmedizin innerhalb des gesamten Versorgungsspektrums. Helios versorgt in Deutschland jährlich mehr als 5,2 Millionen Patienten, davon rund 1,3 Millionen stationär. Die Klinikgruppe verfügt insgesamt über 35.000 Betten, beschäftigt mehr als 72.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete in Deutschland im Jahr 2016 einen Umsatz von rund 5,8 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“.
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