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Herzrhythmusstörungen: Wenn das Herz stolpert

Der Herzrhythmus kann auf vielfältige Art und Weise gestört sein. Während einige dieser Störungen ungefährlich sind, können andere gefährlich werden. In diesem Beitrag haben wir alle wichtigen Informationen zum Thema Herzrhythmusstörungen zusammengefasst.

Auswertung EKG

Was sind Herzrhythmusstörungen?

Bei Herzrhythmusstörungen ist die normale Herzschlagfolge (60 bis 80 Mal pro Minute im Ruhezustand) entweder beschleunigt (Tachykardie) oder verlangsamt (Bradykardie). Unbehandelt führt eine Rhythmusstörung in vielen Fällen zu einer ausgeprägten Herzschwäche, Ohnmachtszuständen oder sogar zu schweren Schlaganfällen.

Welche Formen von Herzrhythmusstörungen gibt es?

Zu einer der häufigsten Herzrhythmusstörung zählt das Vorhofflimmern. Dabei kommt es durch unkoordinierte elektrische Impulse in den Herzvorhöfen zu sehr schnellen und unvollständigen Kontraktionen der Herzvorhöfe und des ganzen Herzens. Die Folge ist ein unregelmäßiger Herzschlag – Expert:innen nennen das Arrhythmie – mit meist zu schnellem Puls.

Mit Medikamenten gelingt es häufig nicht, den Herzrhythmus dauerhaft zu normalisieren und den sogenannten Sinusrhythmus zu halten, insbesondere wenn das Vorhofflimmern phasenweise kommt und geht. Zu den weiteren Arrhythmien zählen:

  • Vorhofflattern
  • Herzrasen (Tachykardie) ausgehend von den Herzkammern oder den -vorhöfen
  • zu langsamer Herzschlag (Bradykardie) ausgehend von den Herzkammern oder den -vorhöfen 
  • Extraschläge aus den Herzkammern (Extrasystolen)

Welche Anzeichen gibt es?

Herzrhythmusstörungen sind nicht immer leicht zu erkennen. Wichtig ist, dass Sie eventuelle Symptome immer medizinisch abklären lassen. Zu den Hinweisen auf Herzrhythmusstörungen gehören:

  • Ihre körperliche Belastbarkeit nimmt plötzlich ab und es tritt leicht Luftnot auf
  • Ihnen wird schwindlig oder Sie werden bewusstlos
  • Sie werden plötzlich blass, atmen schwer und röcheln
  • Ihr Herzschlag sinkt unter 60 Schläge pro Minute ab
  • Ihr Herzschlag steigt trotz körperlicher Belastung nicht über 90 Schläge pro Minute an
  • es tritt bei Ihnen Herzstolpern und Herzrasen mit einem Puls von mehr als 120 Schlägen pro Minute im Ruhezustand oder bei leichter Anstrengung auf

Welche Ursachen gibt es?

Die Ursachen für Herzrhythmusstörungen sind sehr vielfältig. Dazu gehören unter anderem

  • Herzinfarkt
  • eine Herzklappenerkrankung
  • koronare Herzkrankheit (KHK)
  • Herzmuskelerkrankung oder -entzündung
  • angeborene Fehlbildungen des Herzens
  • starker Bluthochdruck
  • Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse
  • Alkohol, Kaffee oder Drogen
  • Medikamente
  • Stress

Wie werden Herzrhythmusstörungen diagnostiziert?

Der erste Schritt, um Herzrhythmusstörungen zielgerichtet zu behandeln, ist die richtige Diagnose. Dazu nutzen wir verschiedene Untersuchungsverfahren, um eventuelle Veränderungen an Ihrem Herzschlag zu erkennen. An erster Stelle steht dabei ein Elektrokardiogramm (EKG), gebenenfalls auch unter Belastung oder über einen längeren Zeitraum, zur Aufzeichnung Ihres Herzschlags. Liegen Herzrhythmusstörungen vor, können wir durch das EKG auch erkennen, ob diese in den Herzvorhöfen oder -kammern entstehen. Gelingt es nicht, die Herzrhythmusstörungen im EKG aufzuzeichnen, können wir Ihnen mithilfe eines kleinen Eingriffs für einige Zeit einen sogenannten Ereignisrekorder (Endless-Loop-Rekorder) implantieren. Reichen die verschiedenen EKG-Methoden zur Diagnosestellung nicht aus, nutzen wir weitere Untersuchungsverfahren, wie die verschiedenen Formen der Echokardiographie oder Herzkatheteruntersuchungen.

Wie werden Herzrhythmusstörungen behandelt?

Um Herzrhythmusstörungen zu behandeln, stehen uns verschiedene Therapien zur Verfügung.

Medikamentöse Behandlung

Um Herzrhythmusstörungen zu behandeln, nutzen wir zunächst verschiedene Medikamente. Ziel der medikamentösen Therapie ist, dass sich der Herzmuskel erholt und nach wenigen Wochen wieder die normale Leistung bringt.

Verödungstherapie

Falls Medikamente Ihr Herz nicht in den richtigen Takt bringen, haben wir die Möglichkeit, die Störungen mit einer Verödungstherapie (auch Ablation genannt) zu beheben. Dabei wird mit einem speziellen Herzkatheter von der Leiste das Gewebe im Herzen verödet, das für die Herzrhythmusstörungen verantwortlich ist. Durch diese Verödung können wir das Wiederauftreten von Herzrhythmusstörungen verhindern. Dieser Eingriff muss gegebenenfalls wiederholt werden.

Elektrische Kardioversion

Eine weitere Therapiemöglichkeit ist die elektrische Kardioversion. Zunächst bekommen Sie eine Kurznarkose. Dann werden über zwei Elektrodenpflaster am Brustkorb elektrische Stromimpulse abgegeben, um den Herzrhythmus zu normalisieren. Während der gesamten Behandlung stehen Sie unter EKG-Kontrolle. Dieser Eingriff muss gegebenenfalls wiederholt werden.

Herzschrittmacher oder Defibrillator

Wenn die bereits genannten Therapien nicht zum gewünschten Therapieerfolg führen, setzen wir operative Maßnahmen wie die Implantation von Herzschrittmachern und Defibrillatoren ein, um die Herzrhythmusstörungen zu beheben. Vor einem Eingriff besprechen wir mit Ihnen ausführlich das Für und Wider der verschiedenen Therapiemöglichkeiten und welche Therapie am besten für Sie geeignet ist.

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