Klinikgesicht

Dr. Anke Heinig

Dr. Anke Heinig

Auf ihr liegt eine große Verantwortung, denn ihr diagnostischer Blick kann entscheidend sein, ob eine Therapie notwendig wird bzw. wie nächste Behandlungsschritte aussehen.

Gutartig, bösartig - es geht darum, die richtige Diagnose zu finden

Dr. med. Anke Heinig ist Oberärztin der Radiologie, Mammographie und Sonographie. Seit vier Jahren arbeitet sie in der Helios Klinik Schkeuditz sowohl mit Patientinnen zusammen, die sich bei bestehenden Beschwerden vorstellen, als auch solche, die zur Vorsorge kommen. Der Reiz ihres Fachs liegt für die Radiologin in der Balance zwischen dem engen Kontakt zu ihren Patientinnen und der stillen, geistigen Arbeit im Hintergrund. 20 Jahre Berufserfahrung haben sie fachlich zur Expertin gemacht und gleichzeitig ihren Blick auf das Leben verändert.

„Naturwissenschaften haben mich eigentlich schon immer begeistert. Physik und Mathe, das war meins. Und eben dieses Denken und Grübeln und Dinge zu lösen“, antwortet Anke Heinig auf die Frage, warum sie Radiologin geworden sei, „es ist ganz interessant, dass die Leute im Medizinstudium, die vielleicht eher handwerklich begabt sind, dann in die Orthopädie oder Chirurgie gehen und Leute, die ein wenig mehr tüfteln, eher in die Innere oder Radiologie.“ Anhand eines Bildes Krankheiten zu erkennen und ihnen auf den Grund zu gehen, birgt für Anke Heinig eine Begeisterung. „Ich bin ich ein optischer Mensch. Ich fotografiere und male in meiner Freizeit. Und das geht in diese Richtung – ein MRT hat auch etwas Ästhetisches, was Feines“, denkt die Radiologin laut, „ich finde es Wahnsinn, wie sich die Technik und die Möglichkeiten weiterentwickelt haben. Das erste CT wurde 1970 gemacht und heute sitzen wir vor interaktiven Bildern. Ich kann sie bewegen, zoomen, hin- und herdrehen. Das ist einfach eine spannende Arbeit.“

Gutartig, bösartig und alles, was dazwischen liegt

Neben der eigentlichen radiologischen Arbeit der Befunderstellung von bildgebenden Methoden am Monitor schätzt die Oberärztin die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Die Fragestellung, dessen Antwort sie im jeweiligen Bild sucht, geben ihr die Kolleginnen und Kollegen der klinischen Fachbereiche. „In der Brustdiagnostik ist mein klinischer Partner der Gynäkologe, sagt Anke Heinig. Die Brustdiagnostik umfasst verschiedene Untersuchungsmodalitäten, die sich teilweise ergänzen bzw. weiterführend bei bestimmten Fragestellungen angewandt werden.  „ In der Bildgebung gibt es eben nicht nur schwarz und weiß. Wir haben sogenannte Beurteilungskriterien, nach denen wir entscheiden, ob ein Befund gutartig ist, oder ob eine weitere Abklärung notwendig ist.  Für die Abklärung können andere Untersuchungsmethoden zur Anwendung kommen, wie z.B. das MRT. Entsprechend der Beurteilungskriterien kann ein Befund aber auch als suspekt bewertet werden. D.h. es findet sich eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass eine bösartige Läsion vorliegt. Beweisend ist aber nur der Gewebebefund.“  Die Aufgabe ihrer Arbeit in dem zertifizierten Brustzentrum der Helios Klinik Schkeuditz sieht Frau Dr. Anke Heinig in der präoperativen Abklärung fraglicher Befunde, so dass in der Gynäkologie eine adäquate Entscheidung zur weiteren Behandlung möglich ist (Hormontherapie, Chemotherapie, Art der Operation). Zertifizierung bedeutet einen Qualitätsstandard, der von den unterschiedlichen Fachbereichen angewandt werden sollte.

"Das Zwischenmenschliche ist bei der Verkündung eines Befundes extrem wichtig. Daher versuche ich den Patientinnen und Patienten immer Ruhe und Sicherheit zu vermitteln."

Dr. Anke Heinig, Radiologin

Das Zusammenspiel von Theorie und Praxis: Erfahrung

Die Auswertung der kleinteiligen Bilder ist für Anke Heinig Routine. Doch ihre Expertise ist das Ergebnis jahrelanger Erfahrung. Jede Aufnahme hat eine eigene Sprache. „Eine Mammografie macht man nicht einfach so aus dem Stehgreif. Es dauert eine Weile, bis man sie lesen kann.“ erzählt die Oberärztin. „Manchmal fragen mich Patientinnen, wenn ich einen Ultraschall mache, wie ich da etwas sehen kann. Ich sage dann, dass ich dies schon lange und fast täglich mache. Jeder hat seinen Beruf, der ein bestimmtes Wissen erfordert. Die Patientinnen haben zumeist einen anderen Beruf und sind dort gut.“ Zum medizinischen Beruf gehört aber auch eine dauerhafte Fortbildung. „Radiologische Methoden entwickeln sich schnell. Man muß dran bleiben, um dann auch das neue Wissen in die Praxis umzusetzen.“

Der Mensch im Zentrum

Nach 14 Jahren in einem großen Haus vermisst Anke Heinig in der überschaubaren Schkeuditzer Klinik manchmal das urbane Treiben. Doch die Zusammenarbeit im Team stimmt sie positiv. „Die Zusammenarbeit mit den Gynäkologen des Hauses  ist gut. Ich fühl mich wohl hier.“ Das Zwischenmenschliche spielt auch in der Nähe zu ihren Patientinnen eine große Rolle. Nicht wenige kommen mit großem Respekt, manchmal mit Angst, zur Brustdiagnostik.  Die womöglich lebenseinschneidende Auswertung der Bilder schwingt subtil im Raum. Ruhe und Sicherheit zu vermitteln, ist der Radiologin darum ein wichtiges Anliegen.

Ein bewusstes Leben

Die Pandemie hat uns als breite Gesellschaft die eigene Verletzlichkeit vor Augen geführt. Obwohl eine gewisse Distanz zum Einzelschicksal in der Natur der Radiologie liegt, hat Anke Heinig über die Jahre viel Demut in ihrem Beruf gelernt. Immer wieder begleitet sie Geschichten, die nahe gehen und selbst nach jahrzehntelanger Erfahrung noch schockieren. „Meine persönliche Lebenseinstellung hat sich verändert: Das Leben kann endlich sein. Ich denke, ich führe ein bewusstes Leben.“

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