Willkommenes Wannenbad
Diesen Wohlfühleffekt des Wassers machen sich seit Jahrzehnten Gebärende zunutze, indem sie ihre Kinder in einer Geburtswanne zur Welt bringen. Die Vorteile dieser Methode liegen durchaus auf der Hand. Eine Wassergeburt kann die Geburt verkürzen, nicht zuletzt, da der Körper im warmen Wasser entspannt und sich der Muttermund dadurch schneller öffnet. „Auch die Wehen sind weniger schmerzvoll“, ergänzt Silke Brotka.
Hunderte Frauen entbinden jedes Jahr im Klinikum Schkeuditz. Gut die Hälfte von ihnen nimmt das Angebot eines Entspannungsbades an. „Viele von ihnen wünschen sich auch eine Wassergeburt. Jedoch nur vier Prozent der Gebärenden wollen es oder erfüllen die notwendigen Voraussetzungen. Alle anderen entbinden 'an Land'“, sagt sie mit einem Augenzwinkern. Gründe der medizinischen Ablehnung können neben u. a. eine anstehende Mehrlingsgeburt, vorherige Blutungen in der Spätschwangerschaft, Krampfadern, Auffälligkeiten in den Herztönen des Kindes sowie Erkrankungen an Hepatitis B oder B-Streptokokken sein. Bei Letzterem handelt es sich um Bakterien, die bei etwa 10 bis 30 Prozent aller Schwangeren in der Scheide oder im Darm auftreten, ohne dabei Beschwerden zu verursachen oder eine unmittelbare Gefahr für die Schwangere darzustellen. Kommen Neugeborene damit in Berührung, kann das eine Sepsis auslösen. Auch wenn sich das Kind in der Beckenendlage befindet, also verkehrt herumliegt, muss die Hebamme den Wunsch nach einer Wassergeburt ablehnen.