Hilfe bei Endometriose

Pro Jahr erkranken etwa 30.000 Frauen in Deutschland an Endometriose. Jede Frau kann davon betroffen sein - vom Eintritt der Regelblutung bis zu den Wechseljahren. Die Erkrankung führt oft zu starken Schmerzen vor und während der Periode und kann auch ein Grund für einen unerfüllten Kinderwunsch sein.
Was ist eine Endomtriose?
Bei einer Endometriose siedeln sich veränderte Zellen, die der Gebärmutterschleimhaut ähneln, außerhalb der Gebärmutter im Körper an. Dabei bilden sich gutartige Wucherungen, sogenannte Endometrioseherde, insbesondere im Unterleib. Die zyklischen hormonellen Veränderungen der Frau beeinflussen die Endometrioseherde in ähnlicher Weise wie die normale Gebärmutterschleimhaut.
Je nach Lage der Endometrioseherde wird die Erkrankung in drei Gruppen eingeteilt:
- Endometriosis genitalis interna: In der Muskelschicht der Gebärmutterwand
- Endometriosis genitalis externa: Außerhalb der Gebärmutter im Bereich der Genitalorgane: Eierstöcke, Gebärmutterbänder, Beckenperitoneum sowie Bindegewebsschicht zwischen Scheide und Mastdarm
- Endometriosis extragenitalis: Harnblase, Harnleiter, Darm inklusive Blinddarm, selten Lunge, Bauchwand am Nabel und im Bereich der Kaiserschnittnarbe oder im Gehirn.
Die genauen Ursachen für die Entstehung einer Endometriose sind trotz intensiver Forschung bisher nicht sicher geklärt.
Symptome einer Endometriose
Starke Regelschmerzen:
- Schmerzen und Krämpfe kurz vor und während der Menstruation
- verursacht vor allem durch Endometrioseherde in der Gebärmuttermuskulatur
sonstige Unterleibsschmerzen:
- mehr oder weniger starke Schmerzen und Krämpfe auch unabhängig von der Regelblutung
- u. a. verursacht durch Verwachsungen zwischen Organen im Unterleib
Schmerzen beim Geschlechtsverkehr:
- oft brennende oder krampfartige Schmerzen während oder nach dem Geschlechtsverkehr
- Ursache sind oft Endometrioseherde auf den elastischen Haltebändern, wodurch die Gebärmutter im kleinen Becken verankert ist
Schmerzen beim Wasserlassen oder Stuhlgang:
- treten eher selten auf
- ursächlich sind Endometrioseherde in der Blase bzw. im Darm
- manchmal kann es zu zyklusabhängigen Blutbeimengungen im Urin oder Stuhl kommen
Müdigkeit und Erschöpfung:
- starke und/oder häufige Symptome können körperlich belastend sein und zu vermehrter Müdigkeit und Erschöpfung führen
Psychische Belastung:
- bis die Ursache der Beschwerden gefunden ist, braucht es meist viele Arztbesuche, was psychisch belastend für Patientinnen ist
Unfruchtbarkeit:
- Zusammenhang vermutet
- Eileiter sehr oft verklebt, dadurch ist eine Schwangerschaft nur erschwert möglich
Behandlung einer Endometriose
Die Therapie hängt immer von der Schwere der Beschwerden ab. Eine Erkrankung, die keine Probleme bereitet, muss nicht therapiert werden. Die Therapie ist aber ratsam bei anhaltenden Schmerzen, unerfülltem Kinderwunsch oder auch Störungen einer Organfunktion durch Endometrioseherde.
Neben medikamentösen Therapiemaßnahmen werden auch Endometriose-Operationen durchgeführt. Dies sind stets Einzelfallentscheidungen, je nach Schwere der Erkrankung. Auch eine Psychotherapie kann sinnvoll sein, denn für viele Frauen ist der Prozess bis zur eigentlichen Diagnose und auch darüber hinaus sehr belastend.
Viele Frauen mit einer ausgeprägten Endometriose haben einen unerfüllten Kinderwunsch. Die Häufigkeit der Erkrankung bei Frauen im gebärfähigen Alter wird in der Allgemeinbevölkerung mit vier bis zwölf Prozent angegeben. Der Anteil der von Endometriose betroffenen Frauen mit Kinderwunsch wird zwischen 20 und 50 Prozent vermutet.
Diagnosefindung eines unerfüllten Kinderwunsches
Um festzustellen, warum eine Frau nicht schwanger wird, dient unter anderem eine Bauchspiegelung. Es kann sein, dass Frauen, die nicht schwanger werden, nicht wissen, dass sie unter Endometriose leiden. Diese kann jedoch unbemerkt zu Verwachsungen und damit zu Vernarbungen der Eileiter führen, die dadurch nicht frei zugänglich sind und so eine Schwangerschaft erschwert wird. Das ist der häufigste Grund für unerfüllten Kinderwunsch bei Endometriose. In solchen Fällen wird meist zu einer Operation geraten.
Werden im Rahmen einer Operation mögliche Endometrioseherde entfernt, erhöhen sich die Chancen auf eine Schwangerschaft. Allerdings besteht ein Risiko, dass Enometrioseherde immer wieder neu auftreten. Hier kann eine künstliche Befruchtung erfolgsversprechend sein. Experten gehen davon aus, dass sich der Kinderwunsch dadurch wahrscheinlicher erfüllen lässt als mit weiteren Operationen.
Auf die Schwangerschaft und Entbindung hat die Endomtriose in der Regel keinen negativen Einfluss.