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Schulteroperationen

Die Schulterchirurgie, die sich in den letzten Jahren ausgesprochen erfolgreich entwickelt, ist ein wichtiger Tätigkeitsschwerpunkt der Klinik. Nur die individuelle Analyse der Beschwerden des Patienten kann in einem erfolgreichen Einsatz der modernen OP-Techniken münden, wobei das Endergebnis der Therapie auch von einer konsequenten Nachbehandlung mit Physiotherapie abhängt.

Die konservative Therapie von Schulterschmerzen wird zunächst durch die niedergelassenen Haus- und Fachärzte durchgeführt. Teilweise müssen Schmerzmittel, Physiotherapie mit Einweisung in täglich durchzuführende Eigenübungen und Wärmeanwendungen über viele Wochen eingesetzt werden. Kommt es zu keiner ausreichenden Besserung, kann bei einer ambulanten Vorstellung geklärt werden, ob eine Operation sinnvoll ist. Risse der Rotatorenmanschette, Brüche, Verrenkungen oder andere kritische Läsionen werden natürlich umgehend versorgt.

Häufige Krankheiten und Verletzungen

Nach Ausschöpfen der konservativen Maßnahmen kann über eine Spiegelung wieder mehr Raum für die Schulter geschaffen werden. Intensive Übungsbehandlungen sind nach der Operation erforderlich.

Plötzliche und vernichtende Schmerzen sind charakteristisch, und für den Patienten ist der Kalk, den er auf dem Röntgenbild seiner Schulter sieht, besorgniserregend. Die wenigsten Fälle müssen jedoch durch eine arthroskopische Kalkentfernung operiert werden.

Die Muskeln der Rotatorenmanschette setzen mit ihren Sehnen am Oberarmkopf an und gewährleisten Stabilität und Funktion. Häufig reißt die Supraspinatussehne. Eine Rekonstruktion ist arthroskopisch , ggf. über einen zusätzlichen kleinen Schnitt am oberen Außenrand der Schulter, möglich. Für die Nachbehandlung müssen Monate veranschlagt werden. Eine Altersbegrenzung besteht nicht, wobei bei älteren Patienten teilweise andere Optionen in Form einer Gelenktoilette oder aber einer Schulterprothese bestehen.

Die klassische Arthrose der Schulter ist selten, sie äußert sich in Schmerzen und einer zunehmenden Einschränkung der Beweglichkeit. Hier kann durch Implantation einer Schulterprothese eine gute Funktion wiederhergestellt werden.

Dieses ist eine typische Sportverletzung durch Sturz auf die Schulter, die Patienten bemerken einen Hochstand des äußeren Randes des Schlüsselbeines. Falls eine Stabilisierung erforderlich ist, kann diese minimal-invasiv durch ein stabiles Faden-Kippanker-System durchgeführt werden.

Bei verschobenen Brüchen erfolgt die Stabilisierung durch moderne Platten- oder Nagelsysteme, die aufgrund ihrer guten Stabilität eine zügige Nachbehandlung ermöglichen.

Eine Operation ist sinnvoll, wenn die Knochenanteile komplett seitlich versetzt sind und eine Verkürzung besteht. Meistens wird eine Platte eingesetzt, bei geeigneten Fällen kann auch ein Draht in den Markraum eingebracht werden.

Häufige Operationen

Dieses ist die mit Abstand häufigste Schulteroperationen. Über Spezialinstrumente wird in der Schlüssellochtechnik etwas Knochen vom Unterrand der Schulter abgefräst, die Schulter hat dann wieder mehr Platz zur Bewegung. Häufig sind zusätzliche Maßnahmen sinnvoll und im selben Eingriff möglich, wie eine Schleimbeutelentfernung, Resektion des Schultereckgelenkes, Ausräumung von Verkalkungen oder Glättung der Gelenk- und Sehnenstrukturen. Operiert wird, wenn die konservativen Maßnahmen ausgeschöpft sind.

Es ist fast immer möglich, die gerissenen Sehnen wieder miteinander zu vernähen und am Knochen anzuheften. Dazu werden häufig spezielle Fadenankersysteme verwendet. Nach der Operation muss zügig mit einem Übungsprogramm begonnen werden, wobei in den ersten 6-8 Wochen keine Belastungen erlaubt sind.

Es stehen inzwischen mehrere verschiedene Prothesenmodelle zur Verfügung, um gezielt die Situation des Patienten adressieren zu können. Bei Arthrose werden die Gelenkanteile durch eine Pfanne aus Kunststoff und eine schaftfreie Kopfprothese ersetzt. Sind zusätzliche Gelenkanteile beschädigt, beispielsweise bei einem sehr ausgedehnten und nicht rekonstruierbarem Defekt der Rotatorenmanschette oder nach Verletzungen, kann eine so genannte inverse Prothese implantiert werden. Hierbei sitzt die neue Gelenkkugel in der ehemaligen Pfanne und die neue Gelenkpfanne im Bereich des Oberarmkopfes. Aufgrund der sehr befriedigenden Ergebnisse wird diese Prothese inzwischen sehr häufig eingesetzt, sie sollte aber eher älteren Patienten ungefähr ab 70 Jahren vorbehalten sein.

Eine immer wieder auskugelnde Schulter ist für die Patienten sehr belastend. Eine arthroskopische Anheftung der beim Auskugeln abgerissenen Gelenklippe kann bei jungen Sportlern schon beim erstmaligen Auskugeln sinnvoll sein, ansonsten bei wiederholten Luxationen. Bei sehr instabilen Schultern führen wir bevorzugt eine Stabilisierung durch eine Versetzung eines Teiles des so genannten Rabenschnabelfortsatzes an den Gelenkrand durch (Verfahren nach Latarjet). Wir blicken hier auf rund 15 Jahre positive Erfahrungen zurück.

Hier hat sich in den letzten Jahren eine Technik etabliert, bei der über einen kleinen Hautschnitt ein sehr stabiles Fadensystem mit kleinen Spezialplatten aus Titan im Schlüsselbein und im Rabenschnabelfortsatz eingebracht wird. Teilweise bringen wir zusätzlich noch einen Spickdraht ein, um die Stabilität in den ersten Wochen zu erhöhen.

Brüche von Schlüsselbein und Oberarmkopf sowie von angrenzenden Knochen, auch in Kombination, sind sehr häufig. Die Versorgung kann anspruchsvoll sein, wobei durch den Einsatz von modernen Platten und Fixiersystemen die Ergebnisse deutlich verbessert wurden.