Neugeborenen-Vorsorge: Mehr Sicherheit für Ihr Kind

Angeborene Hörstörungen treten bei einem von ca. 500 Neugeborenen auf. Bei rechtzeitiger Diagnose kann eine Behandlung (z.B. durch Hörgeräte) eingeleitet werden. Ein normales Hörvermögen in den ersten Lebensmonaten ist wichtig für eine normale Sprachentwicklung.

Bei dem Hörtest messen wir die sog. otoakustischen Emissionen (OAE). In der Regel wird der Test beim schlafenden Kind vorgenommen, er ist schmerzfrei.

Bei Risikokindern (z.B. Frühgeborenen oder bei Vorliegen einer familiären Hörstörung) bzw. einem auffälligen OAE-Test ist eine Kontrolluntersuchung erforderlich in Form der Ableitung der sog. ABR (Hirnstammpotenziale), auch diese Methode ist für Ihr Baby nicht belastend.

Bei V.a. Hörstörung erfolgt die weitere Betreuung beim Pädaudiologen (Spezialist für kindliche Hörstörungen).

Nicht alle angeborenen Herzfehler werden bereits in der Schwangerschaft mittels Ultraschall bzw. nach der Geburt bei der kinderärztlichen Untersuchung mit dem Stethoskop entdeckt.

Mittels der Pulsoxymetrie (nichtinvasive Sauerstoffsättigungsmessung) können besonders kritische Herzfehler entdeckt bzw. der Verdacht durch weitere Untersuchungen (Herzultraschall) abgeklärt werden.

Wir bieten Ihnen – soweit organisatorisch möglich - eine orthopädische Untersuchung des Babys nach der Geburt an, welche in der Regel auch einen Hüftultraschall beinhaltet. So kann ggf. frühzeitig eine Spreizhosenbehandlung eingeleitet werden.

Bei allen Babys wird eine Kontrolluntersuchung zur U3 (4.-5. Lebenswoche) empfohlen.

Im Rahmen einer Blutuntersuchung beim Baby am 3. Lebenstag können angeborene Stoffwechselerkrankungen, Hormonstörungen und angeborene Immundefekte abgeklärt werden. Es handelt sich um behandelbare Krankheiten, die unerkannt zu bleibenden geistigen und körperlichen Behinderungen beim Kind führen würden. Im Mittel ist ein Kind von 1000 Neugeborenen betroffen. Es werden 5 Tropfen Blut benötigt.

Vor dem Test werden Sie über das Untersuchungsspektrum aufgeklärt und es wird das schriftliche Einverständnis der Eltern eingeholt.

In unserer Klinik bieten wir Ihnen ein zusätzliches, Screening auf das Erkrankungsrisiko für einen Diabetes mellitus Typ 1 an. Hier werden nur 2 kleine Blutstropfen zusätzlich benötigt.

Weiterführende Informationen finden Sie hier: https://www.gppad.org/de/sachsen-und-thueringen/

Bilirubin (gelber Blutfarbstoff) ist das Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs. Nach der Geburt arbeitet die Leber noch langsam und ist manchmal nicht in der Lage, Bilirubin ausreichend schnell abzubauen und auszuscheiden. Steigt der Bilirubin-Spiegel zu stark, kann sich der Farbstoff im Gehirn ablagern und Schäden hervorrufen.

Wir überprüfen mit einem kleinen Gerät, das lediglich auf die Haut aufgesetzt wird, den Bilirubin-Gehalt des Blutes. Bei deutlich erhöhten Werten wird eine Lichttherapie („blaues Licht“) eingeleitet, dies unterstützt den Bilirubinabbau.