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Was passiert beim Röntgen?

Benannt nach seinem Erfinder, dem deutschen Physiker und Nobelpreisträger Wilhelm Conrad Röntgen, ist es seit mehr als 100 Jahren ein wichtiges bildgebendes Verfahren in der Diagnostik von (Herz-)Erkrankungen: das Röntgen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Röntgen des Bauches

Was passiert beim konventionellen Röntgen?

Röntgenstrahlen durchdringen die Strukturen des Körpers und werden von diesen in unterschiedlicher Weise abgeschwächt. Dadurch entstehen Bilder mit unterschiedlich kontrastierten Bereichen – man erkennt die Körperstrukturen.

Im Gegensatz zu Magnetresonanztomographie (MRT) und Computertomographie (CT) sind konventionelle Röntgenbilder aber nur „zweidimensional" und zeigen alle durchstrahlten Strukturen mit den gegenseitigen Überlagerungen auf einer Aufnahme (Summations-Darstellung).

Technische Grundlagen des Röntgen

In der Röntgenröhre wird durch die Beschleunigung von Elektronen (negativ geladene Teilchen) Röntgenstrahlung und Wärme erzeugt.

Bei einer Aufnahme werden für wenige Millisekunden Röntgenstrahlen durch den menschlichen Körper geschickt, die auf der gegenüberliegenden Seite austreten, den Röntgenfilm schwärzen und ein Bild erzeugen. Begleitende gestreute Strahlung wird durch Strahlenschutzmaterialien vermindert.

Unterschiedliche Darstellung ja nach Dichte

Die Röntgenstrahlen werden je nach Dichte des durchstrahlten Materials unterschiedlich abgeschwächt. Am stärksten abgeschwächt werden Röntgenstrahlen durch sehr dichtes Gewebe wie Knochen. Diese werden in der Folge hell dargestellt, weil die Röntgenstrahlen soweit abgeschwächt werden, dass sie den ursprünglich verwendeten Röntgenfilm nicht schwärzen konnten. Weniger dichtes Gewebe wie Muskulatur wird dunkler und Luft, welche die geringste Abschwächung der Röntgenstrahlung erzeugt, sogar schwarz dargestellt.

Heutzutage werden jedoch bei uns keine Röntgenfilme mehr verwendet. Die Bildentstehung erfolgt über Speicherfolien beziehungsweise gänzlich digital.

Wann braucht das Herz konventionelles Röntgen?

Speziell bei klassischen oder konventionellen Röntgenuntersuchungen des Brustkorbs kann auch das Herz untersucht werden. Entsprechende Indikationen – also krankheitsbedingte Voraussetzungen – sind unter anderem Herzinsuffizienz, Herzmuskelentzündungen, Herzklappenerkrankungen oder Kardiomyopathien, das können unterschiedliche Erkrankungen des Herzmuskels sein.

Hierbei hilft das herkömmliche Röntgen, um zum Beispiel Größe und Form des Herzens beurteilen zu können, aber auch Funktionseinschränkungen des Herzens, die zum Beispiel zu einer Stauung führen können, oder Begleiterkrankungen der Lunge. Wir setzen diese Bildgebungsmethode vor allem vor und nach Herzoperationen und bei Intensivpatient:innen ein.

Herzaufnahme durch Röntgen des Brustkorbs

Mit einer Röntgenaufnahme des Thorax (Brustkorb) lassen sich wertvolle Erkenntnisse für die Herzbehandlung gewinnen. Bei Verdacht auf eine Herzkrankheit gehört Röntgen zum Standardrepertoire entsprechender Vorbehandlungen.

Die Thoraxaufnahme lässt Rückschlüsse zu, ob sich die Herzkontur krankhaft verändert hat, ob sich Lungengefäße verändert haben, ob große Gefäße von einer Erkrankung betroffen sind oder ob eine Lungenerkrankung Ursache der Beschwerden ist.

Das konventionelle Röntgen ist sehr schnell durchführbar und – zumindest in Krankenhäusern – überall verfügbar und kann auch auf der Intensivstation am Bett der Patient:innen durchgeführt werden. Dabei erfolgt die konventionelle Röntgenaufnahme mit einer (verglichen mit der Computertomographie) relativ geringen Strahlenbelastung.

Neben der Beurteilung des Herzens bietet das konventionelle Röntgen allgemein auch bei vielen anderen Erkrankungen beziehungsweise in vielen Bereichen des Körpers, unter anderem zur Beurteilung von knöchernen Strukturen, eine hohe Aussagekraft.

Nicht selten werden die Ergebnisse der Röntgenuntersuchung durch die bildgebenden Verfahren Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) unterstützt, da das konventionelle Röntgen Nachteile in der Bilddarstellung gegenüber diesen moderneren Methoden hat.

So gibt es nur eine zweidimensionale beziehungsweise eine Summations-Darstellung – diese ermöglicht uns nicht, alle Strukturen überlagerungsfrei darzustellen. Aufgrund der Röntgenstrahlung sind Untersuchungen bei bestimmten Patient:innen, zum Beispiel bei Schwangeren, nur unter sehr strenger Indikationsstellung möglich.

Beim konventionellen Röntgen treten keine unmittelbar lebensbedrohlichen Komplikationen auf. Kontrastmittelkomplikationen sind beim konventionellen Röntgen auch sehr selten, da so gut wie immer auf die Gabe von Kontrastmitteln verzichtet werden kann.

Das größte Risiko entsteht durch die auf den Körper einwirkende Strahlendosis. Im Vergleich zur Computertomographie ist die einwirkende Strahlendosis sehr gering. Sie entspricht bei Aufnahmen des Thorax zur Darstellung der Lungen in etwa der gleichen Strahlendosis, der unser Körper auf einem Transatlantikflug (Berlin – New York) ausgesetzt wäre.

Trotzdem ist es erforderlich, dass die Patient:innen keine unnötigen Untersuchungen erhalten. Bei der Notwendigkeit der Untersuchungen soll garantiert werden, dass der Patientin oder dem Patienten eine möglichst geringe Strahlendosis appliziert wird. Zusätzlich werden Patient:innen durch Strahlenschutzmaterialien bedeckt, um die verabreichte Dosis weiter zu senken. Die Einhaltung dieser Maßnahmen wird durch im Strahlenschutz fachkundige Ärzt:innen kontrolliert und sichergestellt. Diese überprüfen auch vorab die Notwendigkeit der durchgeführten Untersuchung.

 

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