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Mit geburtsvorbereitender Akupunktur leichter durch Schwangerschaft und Geburt

Die geburtsvorbereitende Akupunktur zum Ende der Schwangerschaft hat sich in den letzten Jahren immer mehr etabliert. So kann sie Geburtsschmerzen reduzieren und die Geburt erleichtern. Doch wie funktioniert das genau? Cindy Spichal, Leitende Hebamme in der Helios St. Marienberg Klinik Helmstedt, gibt Auskunft.

Akupunktur bei einer schwangeren Patientin

Akupunktur zur Geburtsvorbereitung

„Die Akupunktur ist ein sehr kleiner Teilbereich der traditionellen Chinesischen Medizin und kann für viele Beschwerden in der Schwangerschaft eingesetzt werden“, sagt Cindy Spichal.

Typische Schwangerschaftsbeschwerden sind:

  • Hyperemesis (übermäßiges Schwangerschaftserbrechen)
  • Übelkeit
  • Karpaltunnel-Syndrom
  • Obstipation (Verstopfung)
  • vorzeitige Wehen
  • Angst, Unruhe
  • Schlafstörungen
  • Fehllagen des Kindes
  • Rückenschmerzen
  • schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck

Angst vor der Geburt

Oft haben schwangere Frauen Angst vor den Schmerzen unter der Geburt. Solche Ängste können psychischen Stress begünstigen und die natürliche Wehentätigkeit beeinträchtigen. Die geburtsvorbereitende Akupunktur soll werdenden Müttern dabei helfen, sich zu entspannen und Ängste vor der Geburt zu verringern.

Wehenschmerzen verringern

Ein positiver Effekt der geburtsvorbereitenden Akupunktur ist, dass die Gebärende unter der Geburt möglicherweise weniger Schmerzmittel benötigt. Zudem kann sich die Dauer der Eröffnungswehen, wie auch die Geburtsdauer reduzieren. Eine Studie der Mannheimer Frauenklinik belegt, dass sich der Geburtsverlauf um etwa zwei Stunden verkürzen kann.

Erholung nach der Geburt

Die Akupunktur bei Schwangeren kann noch einen weiteren Vorteil haben: So scheint sich die körperliche Erholung nach der Geburt zu verbessern. Hierzu gibt es allerdings noch keine aussagekräftigen Studien.

Helios St. Marienberg Klinik Helmstedt

Leitende Hebamme

Bei der Akupunktur handelt es sich um eine komplikationsarme und nahezu schmerzlose Methode. Pro Sitzung werden circa sechs bis acht Nadeln gesetzt – immer auf beiden Seiten vom Körper.

Ab wann und wie oft ist die geburtsvorbereitende Akupunktur möglich?

Schwangere können ab der 36. Schwangerschaftswoche mit einer geburtsvorbereitenden Akupunktur beginnen. Die Akupunkturbehandlung findet wöchentlich für etwa 20 bis 30 Minuten statt. In der Regel haben Schwangere bis zur Geburt drei Sitzungen.

Ab der 38. Schwangerschaftswoche kann die Akupunktur eine wehenfördernde Wirkung haben. Sollte der errechnete Geburtstermin überschritten sein, können weitere Akupunktursitzungen stattfinden.

Während der Behandlung ist in der Regel nur ein kleiner Stich zu spüren.

Oft werden folgende Akupunkturpunkte behandelt:

  • unter dem Knie
  • Innenknöchel der Füße
  • an der Wade seitlich
  • kleine Zeh

Durchführen können die Akupunktur sowohl die Frauenärztin/ der Frauenarzt als auch die Hebamme. Voraussetzung ist eine entsprechende Qualifikation.

Nebenwirkungen: Ist geburtsvorbereitende Akupunktur gefährlich?

Generell ist die Akupunktur mit keinem Risiko verbunden. Wer Angst vor Nadeln hat, sollte diese Form der Behandlung aber eher nicht anstreben. Manche Frauen bekommen während der Behandlung Kreislaufprobleme.

„Trotz aller Sorgfalt kann es bei der Akupunktur auch zu Nebenwirkungen kommen. Dazu zählen etwa niedriger Blutdruck, Übelkeit, unregelmäßige Herzschläge, blaue Flecken oder Müdigkeit", sagt Cindy Spichal.

Schwangere sollten im Vorfeld mit ihrer Frauenärztin/ihrem Frauenarzt oder Hebamme besprechen, ob die Behandlungsform für sie geeignet ist.

Kosten & Kostenübernahme durch Krankenkassen

Bei der geburtsvorbereitenden Akupunktur handelt es sich um keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Wer über eine geburtsvorbereitende Akupunktur nachdenkt, sollte am besten im Vorfeld mit der Krankenkasse über eine mögliche Kostenübernahme sprechen. Bei einigen Krankenkassen kann es auch einen Zuschuss geben. In der Regel muss die Schwangere die Kosten selbst tragen.

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