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Demenz – Ein Krankheitsbild mit vielen Gesichtern

Eine Demenz kann viele Ursachen haben. Es ist sehr wichtig, bei Verdacht einer Demenz möglichst früh alle behandelbaren Ursachen auszuschließen. Bei vielen Formen der Demenz lässt sich der Verlauf durch diverse Therapien verzögern.

Seniorin mit altem Foto aus ihrer jugend

Was ist eine Demenz?

Eine Demenz wird als anhaltende oder fortschreitende Beeinträchtigung des Gedächtnisses, des Denkens oder anderer Gehirnleistungen beschrieben. Das schließt kognitive, soziale und emotionale Fähigkeiten ein.

Die Ursachen dafür können Eiweißablagerungen oder Durchblutungsstörungen im Gehirn als Folge von Schlaganfällen oder Hirnblutungen, oder aber auch Nebenwirkungen von Medikamenten sein.

Die verschiedenen Schädigungen können auch parallel auftreten. Allgemein sind jedoch vor allem ältere Menschen von einer Demenz betroffen.

Da es sich bei der Demenz um ein Syndrom handelt, also ein Krankheitsbild mit mehreren, gleichzeitig auftretenden Symptomen, spricht man erst dann von Demenz, wenn neben einem (Kurzzeit-)Gedächtnisverlust noch eine weitere geistige Fähigkeit beeinträchtigt ist.

Dazu zählen neben Aphasie (Störung der Sprache) und Apraxie (Verlust motorischer Fähigkeiten) noch Agnosie (die Unfähigkeit, Gegenstände zu erkennen) und das dysexekutive Syndrom (gestörte Fähigkeit, Reihenfolgen einzuhalten, zu planen und zu organisieren).

Das Darmkrebsrisiko nimmt ab 50 zu und ist für Menschen über 70 Jahre am höchsten.
Bei einer Darmspiegelung werden gutartige Vorstufen entfernt – bevor Krebs entsteht.

Welche Symptome gehen mit einer Demenz einher?

Eine Demenz-Erkrankung ist ein schleichender Prozess. Nicht alle Veränderungen werden von dem Betroffenen selbst wahrgenommen. 

Das können Anzeichen für eine Demenz sein:

  • Wortfindungsstörungen
  • Nächtliche Unruhe
  • Zunehmende Vergesslichkeit
  • Orientierungslosigkeit
  • Verwirrtheit
  • Abnehmende Konzentration
  • Interessenlosigkeit
  • Reizbarkeit
  • Verhaltensänderungen

Sollten Sie bei Ihren Angehörigen gehäuft solche Zeichen wahrnehmen, sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

Welche Arten einer Demenz gibt es und wie häufig treten sie auf?

Folgende Arten von Demenz sind bekannt:

  • Alzheimer
  • Vaskuläre Demenz
  • Gemischte Demenz
  • Lewy-Body-oder Lewy-Körperchen-Demenz
  • Frontotemporale Demenz
  • Korsakow-Syndrom
  • Creutzfeldt-Jakob Krankheit
  • Andere Ursachen

Wie erfolgt die Diagnostik bei Demenz?

Um die Diagnose Demenz stellen zu können, werden in einem ärztlichen Gespräch gemeinsam mit dem Patienten oder der Patientin und den Angehörigen die genaue Krankengeschichte sowie Vorerkrankungen erhoben.

Durch eine neuropsychologische Testung wird genau erfasst, wie sehr Gedächtnis, Konzentration, Sprache und Orientierung beeinträchtigt sind. In der Regel sind Untersuchungen von Blut und Nervenwasser notwendig, um behandelbare Ursachen zu erfassen.

In Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen der Neuroradiologie wird mit einer Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) nach zu Grunde liegenden  Strukturveränderungen des Gehirns geschaut. Eventuell erfolgt auch eine Stoffwechseluntersuchung des Gehirns in der Abteilung für Nuklearmedizin.

Eine weitere mögliche Ursache von Demenzen sind Erkrankungen innerer Organe (Leber, Nieren) oder auch die Einnahme falscher Medikamente.

Andere Beispiele für Demenz verursachende Krankheitsbilder sind die Lewy-Körperchen-Erkrankung und Arteriosklerose des Gehirns. Zur sicheren Einordnung stehen durch gezielte Liquoranalytik spezifische Parameter und eine standardisierte psychometrische Testung zur Verfügung.

Das Darmkrebsrisiko nimmt ab 50 zu und ist für Menschen über 70 Jahre am höchsten.
Bei einer Darmspiegelung werden gutartige Vorstufen entfernt – bevor Krebs entsteht.

Ist Demenz heilbar?

Ein Großteil der Demenzen kann nach heutigem Wissensstand nicht geheilt werden. Jedoch finden sich zahlreiche Methoden und Medikamente, die den Prozess verlangsamen und Nebenerscheinungen abmildern. Hierzu wird die Therapie je nach Stadium der Krankheit angepasst.

Darüber hinaus können Sie sich über nicht-medikamentöse Maßnahmen und ihre Umsetzung im Alltag beraten lassen. Dazu zählt auch eine Sozialberatung für unterstützende Hilfestellungen im privaten Umfeld.

Bestimmte Ursachen sind behandelbar

Am Anfang der Betreuung stehen eine sorgfältige Testung höherer Hirnleistungen und die Suche nach behandelbaren Ursachen. So kann zum Beispiel bei einigen Patient:innen durch Liquorpunktion (Entnahme von Nervenwasser durch eine Punktion im Rückenbereich) die Kognition verbessert oder sogar wiederhergestellt werden.

Bei dieser Erkrankung spricht man vom Normaldruckhydrozephalus – sie hat Aussicht durch einen neurochirurgischen Eingriff dauerhaft behoben werden zu können.

Eine weitere behandelbare Ursache sind Erkrankungen der Hirngefäße. Hier kann durch Optimierung der Durchblutung (Einstellung von Blutdruck, Blutzucker und Blutfetten, Bewegung, gegebenenfalls eine Gefäßoperation) die kognitive Leistungsfähigkeit verbessert werden. 

Der Verlauf kann verzögert werden

In manchen Fällen kann der Verlauf der Demenz verzögert werden. Hierfür ist allerdings eine neurologische Klärung der Ursachen im Einzelfall Voraussetzung. Als häufigste Ursache ist zurzeit die Alzheimer-Krankheit bekannt, bei der es zu einem vorzeitigen Abbau von Nervenzellen  kommt.

Trotz aller Fortschritte der Medizin kann die Alzheimer-Erkrankung weiterhin nicht geheilt werden. Dennoch ist der Erkrankungsverlauf durch Medikamente sowie geistige und körperliche Aktivitäten günstig zu beeinflussen

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