Er tritt schnell und meist völlig unverhofft ein: der plötzliche Herztod. Laut des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung sterben jedes Jahr etwa 65.000 Menschen in Deutschland daran. Ursache sind meist schwere Herzrhythmusstörungen, auf die innerhalb von wenigen Minuten ein Herzstillstand folgt. Doch wie kommt es eigentlich zu Herzrhythmusstörungen, wann werden sie lebensbedrohlich und welche Möglichkeiten gibt es, sich davor zu schützen?
Das erklären Prof. Dr. Christopher Reithmann, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin am Helios Klinikum München West, und sein Team sowie Kollegen der Herzpraxis-Pasing bei einer Veranstaltung im Rahmen der Herzwochen der Deutschen Herzstiftung. Das Pasinger Krankenhaus beteiligt sich damit an der bundesweiten Aktion, die jedes Jahr im November stattfindet.
Am Ende der Veranstaltung besteht ausreichend Zeit für persönliche Fragen aus dem Publikum. Die Vorträge finden im Lehrsaal im 4. OG des Helios Klinikums München West, Steinerweg 5, statt und beginnen um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Unerwartet geht es um Leben und Tod
Der plötzliche Herztod kann einen Menschen vollkommen unerwartet aus dem Leben reißen. Man spricht davon, wenn Betroffene erst aufgrund eines Sauerstoffmangels im Gehirn bewusstlos werden und nach spätestens 24 Stunden der natürliche Tod eintritt. Meist ist der plötzliche Herztod die direkte Folge von Herzrhythmusstörungen, die unter anderem durch koronare Herzerkrankungen, Erkrankungen der Herzkranzgefäße, Herzmuskelerkrankungen oder angeborene Herzfehler ausgelöst werden können. Häufig sind Personen im mittleren und höheren Alter betroffen; Männer haben außerdem ein höheres Risiko als Frauen.
Lebensverlängernde Maßnahmen sind entscheidend
Mit jeder Minute, in der das Herz nicht schlägt, sinkt die Überlebenschance des Patienten um zehn Prozent. Eine Überlebenschance besteht meist nur dann, wenn die Symptome rechtzeitig erkannt und durch sofortige lebensverlängernde Maßnahmen behandelt werden. „Sofortmaßnahmen sind entscheidend. Es ist äußerst wichtig, dass Angehörige oder Ersthelfer sofort einen Notruf absetzen und umgehend mit einer Herzdruckmassage beginnen“, erklärt Reithmann. Auch ein Defibrillator sollte benutzt werden, sofern dieser vor Ort sei. Elektroden geben dabei Stromstöße ab, die das Herz wieder in den natürlichen Takt zurückführen.
Herzwochen der Deutschen Herzstiftung
Bei den Herzwochen handelt es sich um eine bundesweite Aufklärungskampagne der Deutschen Herzstiftung. Jährlich im November informieren Herzspezialisten Betroffene, Angehörige und interessierte Menschen im Rahmen von Veranstaltungen über Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dabei steht jedes Jahr ein anderes Motto im Fokus, 2019 lautet es: „Bedrohliche Rhythmusstörungen: Wie schütze ich mich vor dem plötzlichen Herztod?“.