Mittelohrchirurgie

Die Mittelohrchirurgie wird heutzutage unter modernen Operationsmikroskopen mit hochauflösender Bildqualität und großer Farbtreue durchgeführt. Dies ermöglicht höchste chirurgische Präzision.

Sanierende oder hörverbessernde Mittelohrchiurugie wird in unserer Klinik täglich in mehreren Operationssälen mit modernster Technik, durch Chirurgen mit jahrelanger Erfahrung durchgeführt. Auf unsere Ergebnisse beispielsweise bei Stapesoperationen mit ABG-Verschluss auf 15 dB im Durchschnitt, sind wir sehr stolz.

Die posttraumatische Trommelfellperforation kann ambulant geschient werden. Bleibende oder große reizlose Trommelfelldefekte können mit Muskelhaut, Knorpelhaut mit oder ohne Knorpelanteil stationär in einer 1-stündigen Operation verschossen werden.

Knocheneiterungen oder Cholesteatome werden in einer ca. 2-stündigen Operation entfernt. Meistens gelingt hier der Erhalt oder die Rekonstruktion der hinteren Gehörgangswand, so dass keine Radikalhöhle angelegt wird und ein Hörgerät wenn nötig noch getragen werden kann. Der Vorteil ist, dass auch das Trommelfell in einer natürlichen Position neu angelegt werden kann und somit das Mittelohr eine ausreichende Tiefe, z.B. für weitere Gehörknöchelchen-Rekonstruktionen zur Hörverbesserung hat.

Nach Cholesteatomoperationen ist meistens nach einem Jahr eine Revisions-Operation zum Ausschluss eines neuen Cholesteatoms nötig. In dieser zweiten Operation kann, wenn nötig, auch die Hörverbesserung durchgeführt werden.

Eine Hörverbesserung im Mittelohr ist eine Verbesserung der Schallübertragung und wird bei Patienten mit einer Schallleitungsstörung durchgeführt. Z.B. kann man bei Patienten nach einer Cholesteatomoperation die Kette entweder sauberschleifen und wieder einsetzen, oder bei ausgedehntem Befund, kleine Titanprothesen (PORP oder TORP) von 2,0-7,8 mm Gesamtlänge als Ersatz der eigenen Kette einbauen.

Bei Patienten mit Otosklerose wird das nicht bewegliche Knöchelchen (Stapes) durch Titanprothesen von 5,25-7,0 mm Gesamtlänge ersetzt. Der Kolben der Prothese wird durch eine Stapedotomie, ein Loch in der Fußplatte des Stapes zum Innenohr, platziert und am Amboss durch einen Bügel befestigt. Die Stapedotomie erfolgt mit mikrochirurgischen Instrumenten, Bohrer oder Laser.

Im Notfall werden akute Mastoiditiden, Abszessentlastungen oder Mittelohrdrainagen durchgeführt.

 

Ablauf

Die Vorstellung erfolgt zuerst zur Diagnostik und ohrmikroskpischen Untersuchung in unserer Ambulanz-Sprechstunde. Dafür benötigen Sie einen gültigen Einweisungsschein, die Versichertenkarte und einen Termin, den Sie selber oder Ihr HNO-Arzt unter der Telefonnummer (089) 8892-2321 oder -2319 vereinbaren können.

Im Falle einer stationären Ohroperation müssen Sie sich mit einem gültigen Einweisungsschein und der Versichertenkarte zum OP-Vorbereitungs-Termin vorstellen. Die Operation wird ausführlich besprochen, Risiken und weitere prä- und postoperative Verhaltensmaßnahmen werden erläutert. Gerne können Sie uns auch Fragen stellen. Weiterhin erfolgt die anästhesiologische Aufklärung und gegen Mittag die Oberarztvorstellung. Anschließend gehen die meisten Patienten nach Hause. In Ausnahmefällen wie langer Anfahrt, schlechtem Allgemeinzustand oder einer notwendigen Anbehandlung, können Sie auch in der Klinik übernachten.

Um die genaue Uhrzeit zu erfahren, wann Sie sich auf der Station zur Operation vorstellen müssen, rufen Sie bitte nachmittags (16:00 Uhr) auf Station an.

Am Operationstag werden Sie in 2-3-Bettzimmer aufgenommen. Es geht nicht direkt in den OP, sondern es folgen mehrere Schritte der Vorbereitung: Umkleiden, Akten-Kontrolle und die Transportbestellung.

Nach der Operation werden Sie erst im Aufwachraum überwacht und nur mit Anästhesie-Erlaubnis auf die Station gebracht. Der Operateur kommt meistens am OP-Tag oder spätestens am ersten postoperativen Tag zu Ihnen und erklärt Ihnen ausführlich die erfolgte Operation.

Sollten Sie Schmerzen oder Beschwerden haben, können Sie sich auf Station melden. Es erfolgt täglich eine ärztliche Visite zur Statuserhebung, meistens morgens um 09:00 Uhr, gefolgt vom Verbandswechsel im Verbandszimmer. Auch hier können Sie selbstverständlich Fragen stellen.

Die Entlassung ist meistens am zweiten oder dritten postoperativen Tag. Am Entlassungstag wird der Verband neu gewechselt und Ihnen Termine zum Fadenzug, zur Detamponade und weiteren Kontrolluntersuchungen gegeben. Wenn nötig, werden Ihnen Medikamente oder ein Implantatausweis ausgehändigt.