Aktionstag gegen den Schmerz – Patientenvortag am 6. Juni
Myofasziales Schmerzsyndrom vs. Fibromyalgiesyndrom

Aktionstag gegen den Schmerz – Patientenvortag am 6. Juni

Meiningen

Wenn Muskeln, Sehnen oder Bindegewebe schmerzen, kann das zum einen auf die Überanstrengung bei Sport, Gartenarbeit oder einer ausgedehnten Wandertour hindeuten. Oder aber auf eine chronische Fehlbelastung. Man spricht dabei vom Myofaszialen Schmerzsyndrom. Wie sich das richtig behandeln lässt und wie es sich vom Fibromyalgiesyndrom (FMS) unterscheidet, welches vielfach zu erheblicheren Beeinträchtigungen im Alltag führt, erklärt Dr. med. Joachim Weis, Schmerztherapeut im Helios Klinikum Meiningen. Anlässlich des bundesweiten Aktionstages gegen den Schmerz bietet er dazu am 6. Juni 2023 um 17 Uhr kostenfrei einen Patientenvortag im Speisesaal des Helios Klinikums Meiningen an.

Das Myofasziales Schmerzsyndrom

Beim Myofaszialen Schmerzsyndrom deutet eine lokale Verhärtung darauf hin, dass entweder auf Grund von akuter muskulärer Überlastung oder chronischer Fehlbelastung Triggerpunkte entstanden sind. Diese machen sich zunächst nur auf Druck oder durch spezifische Dehnvorgänge bemerkbar. Je stärker ausgeprägt das Myofasziale Schmerzsyndrom ist, desto wahrscheinlicher ist auch das Auftreten von Schmerzen im völligen Ruhezustand. Dann ist der aktive Einsatz der betroffenen Muskulatur erheblich behindert und kann mitunter bedrohlich wirken.

Das Fibromyalgiesyndrom (FMS)

Die genaue Ursache für das FMS ist trotz zahlreicher Studien immer noch unklar.  Identifiziert werden konnten jedoch bereits einige Risikofaktoren: z.B. bestimmte Erbschaftsanlagen, Lebensstilfaktoren wie Rauchen, Übergewicht oder mangelnde Bewegung, Stress am Arbeitsplatz und psychische Faktoren wie etwa auf Grund von körperlichem, psychischem oder sexuellem Missbrauch. Auch im Zusammenhang mit Rheuma tritt das FSM nachweislich vermehrt auf. Dabei leiden die Betroffenen neben den lokalen Schmerzen in Muskulatur, Sehnen oder Bindegewebe häufig auch unter allgemeiner Erschöpfung, Schlafstörungen und einer depressiven Stimmung.

Schmerz als natürliche Warnfunktion

In Deutschland leiden Millionen Menschen an chronischen Schmerzen. Oft äußern sich die Schmerzen sehr unterschiedlich. Bei Patient:innen mit anhaltenden Schmerzzuständen habe der Schmerz seine ursprüngliche natürliche Warnfunktion verloren, erklärt Dr. Joachim Weis. Ab diesem Zeitpunkt beginnen die Schmerzen, das Leben der Betroffenen erheblich zu beeinträchtigen. Deshalb sei es wichtig, genau hin zu schauen, um ein umfassendes Bild aus vielen Perspektiven der Betroffenen – Körper, Seele und Alltag – zu erhalten. Deshalb arbeitet der FachbereichSchmerzmedizin im Helios Klinikum Meiningen eng mit Ärzt:innen anderer Fachbereiche zusammen, um eine umfassenden Diagnose erstellen zu können. Erst dann könne eine effektive, maßgeschneiderte Schmerztherapie begonnen werden, die sich aus verschiedenen Modulen zusammensetzt. Die sogenannte „multimodale Schmerztherapie“ kombiniert verschiedene Ansätze sinnvoll miteinander.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit gegen Schmerzen

Ein Team aus Fachpflegekräften, Ärzt:innen und Therapeut:innen verschiedener Bereiche stimmt sich im Helios Klinikum Meiningen für die Ausarbeitung eines Behandlungsplans eng miteinander ab. Dieser wird aus einer Fülle an Maßnahmen wie etwa die Gabe von Schmerzmedikamenten Bewegungs- und Sporttherapien, Physiotherapie und Krankengymnastik, Gruppen- oder Einzeltherapie, Psychotherapie und Gespräche, Training zur Schmerzbewältigung, Entspannungstherapien, Akupunktur oder die Schmerzbehandlung mit Naturheilmitteln individuell zusammengestellt, um eine nachhaltige Besserung bei den schmerzgeplagten Patient:innen zu erzielen. „Wer zu uns kommt, darf darauf vertrauen, dass wir alles dafür tun, gemeinsam einen Weg zur Schmerzlinderung zu finden“, betont Dr. Weis.