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Brustkrebs: ein Erfahrungsbericht

Beate Gotsche bekämpfte den Krebs bereits zweimal. Ihre letzte Behandlung führte sie zu den Spezialist:innen des Helios Park-Klinikums Leipzig.

Mid section of topless woman holding pink ribbon

Erstdiagnose Brustkrebs im Jahr 2014

Schmerzen im rechten Oberbauch, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Leistungsminderung oder erhebliche Gewichtsveränderungen können Symptome für ein Leberkarzinom sein. Viele an Krebs erkrankte Patient:innen ereilt dieses Schicksal. Die Leber ist ein sehr gut durchblutetes Organ, sodass sich Krebszellen, die in den Blutkreislauf abgeschwemmt werden, häufig auch dort absiedeln. Diese Erfahrung musste unter anderem Beate Gotsche aus Leipzig machen.

Beate Gotsche trägt ein freundliches Lachen mit sich. Sie ist lebenslustig, liebt klare Strukturen. In ihrer Wohnung hat deshalb alles seinen festen, aufgeräumten Platz. Genauso sorgsam, wie die 48-Jährige mit ihren Wert- und Gebrauchsgegenständen umgeht, achtet sie aber auch auf ihre Gesundheit. Untersuchungen zur medizinischen Vorsorge sind deshalb in ihrem Terminplaner fest verankert.

Umso größer war für die alleinerziehende Mutter einer Tochter der Schock, als sie 2014 in ihrer Brust einen Knoten spürte. „Kurz zuvor war ich noch beim Screening, ohne Befund“, blickt sie zurück. Lebendig in Erinnerung sind der Leipzigerin noch die ersten Gedanken, die sie mit dem Erkennen des Knotens verband. „Ich habe in einen Tunnel ohne Licht geblickt, die Entdeckung sofort mit dem Tod assoziiert und mir viele Gedanken darübergemacht, was jetzt aus meiner Tochter Helena wird, die damals erst fünf Jahre alt war.“

Schnelle Genesung

Trotz der berechtigten Ängste beugte sich Beate Gotsche ihrem Schicksal nicht kampflos. Stattdessen nahm die gelernte Sozialpädagogin den Zweikampf auf. Sie verließ sich auf den Rat der Ärzt:innen und Psycholog:innen, meisterte routiniert den Behandlungsverlauf, überstand tapfer mehrere operative Eingriffe und Chemotherapien. Nach gut sechs Monaten, berichtet sie heute, war der Krebs schließlich besiegt.

Dieser Befreiungsschlag setzte in ihr neue Energien frei. Mehr denn je zeigte sie nun ihrer Tochter, wie sehr sie diese liebt. Die schönsten Momente ihrer Zweisamkeit offenbaren Fotobücher, die Beate Gotsche seither anlegt. „Ich war erleichtert und glücklich. Eine andere Lebenssituation konnte und wollte ich mir nicht mehr vorstellen“, betont sie.

Erneuter Rückschlag

Im August 2019 klagte Beate Gotsche jedoch plötzlich über Kurzatmigkeit und eine unerklärliche Leistungsminderung. Ihr Weg führte sie deshalb erstmalig ins Helios Park-Klinikum Leipzig. Nach einem Röntgen der Lunge stellten die Ärzt:innen Wassereinlagerungen in dem Organ fest. Die daraufhin veranlassten Untersuchungen brachten noch mehr Klarheit: An Beate Gotsches Leber hatten sich Metastasen gebildet. Entnommene Gewebeproben belegten, dass der Leberkrebs im Brustkrebs seinen Ursprung hatte.

Angst? „Nein, die hatte ich nicht. Ich wusste zwar was mir bevorstand, aber sowohl bei Dr. Matthias Vogtmann, Priv.-Doz. Dr. Michael Moche, hatte ich von Beginn an ein gutes Gefühl. Ich wusste, die helfen mir“, betont sie noch immer kämpferisch.

Blindes Vertrauen

Mithilfe mehrerer Punktionen und einer Pleurodese, einem operativen Eingriff, bei dem das Lungenfell mit dem Brustfell verbunden wird, bekämpfte Dr. Vogtmann, Chefarzt der Klinik für Pneumologie und Kardiologie, erfolgreich das Wasser in der Lunge seiner Patientin. Entwarnung brachte dieser Teilerfolg aber noch nicht.

Schon einen Monat später, im Februar 2020, ergab eine Kontrolluntersuchung, dass die Metastasen an der Leber weitergewachsen waren, sich gar vergrößert hatten. „An meiner Zuversicht änderte aber auch das nichts. Es ist unglaublich, aber beide Mediziner sind nicht nur großartige Ärzte, sondern auch wunderbare Menschen und hervorragende Psychologen. Diese mentale Stärke, die sie mir damit gaben, hätte ich schon bei der Diagnose Brustkrebs gebraucht“, resümiert sie.

Erfolgreiches Teamwork

„Als uns die Patientin von einem externen Krankenhaus vorgestellt wurde, wies sie Lebermetastasen im fortgeschrittenen Stadium auf. Auf die Chemotherapie hatten die Metastasen nicht richtig angesprochen und eine Entfernung der Tumore war durch eine konventionelle Operation nicht mehr möglich“, erinnert sich Priv.-Doz. Dr. Michael Moche, Chefarzt der Klinik für Interventionelle Radiologie, an seine erste Begegnung mit Beate Gotsche.

Nur durch ein gemeinsames Vorgehen mit chirurgischer Resektion und aparoskopischer/minimalinvasiver Operation mit lokaler Ablation (Verkochung) konnte noch eine vollständige Entfernung der Tumore erfolgen. „Nur wenige Zentren haben die hierfür notwendige Erfahrung und Ausstattung“, betont er. „Essentiell dafür ist eine sehr gute interdisziplinäre Zusammenarbeit und modernste Technik. Prof. Dr. Michael Bartels, der Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, und ich haben in den letzten zehn Jahren viel Erfahrung mit solchen komplexen Therapien gesammelt“, fügt Moche an.

Nicht zuletzt wegen des jungen Alters der Patientin habe man sich für ein solches Vorgehen entschieden. Im ersten Schritt wurden in einer offenen chirurgischen Operation drei Metastasen herausgeschnitten und drei weitere verkocht. Die drei übrigen kleineren Herde konnten acht Wochen nach der Operation unter computertomographischer Sicht verkocht werden. Gegenwärtig sei die Patientin ohne Metastasen.

Lust auf Leben

Ihr Lachen hat Beate Gotsche bis heute nicht verloren. Auch die unbändige Lust zu leben ist ihr anzusehen. Vor allem dann, wenn Helena an ihrer Seite ist. Das Mutter-Tochter-Gespann weiß aus eigener Erfahrung, wie hart und bitter Schicksalsschläge sein können. Die Leipzigerin hofft, dass das Damoklesschwert Krebs nun endgültig aus ihrem Leben verschwunden ist.

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