Patientenwissen

Wie hoch ist das Darmkrebs-Risiko?

Haben alle das gleiche Erkrankungsrisiko? Oder sind bestimmte Personengruppe besonders gefährdet? Wir klären auf.

Besondere Risikogruppen

Grafik Verdauungstrakt des Menschen
Der Verdauungstrakt des Menschen in der schematischen Darstellung

Bei ca. 3 - 5% der Darmkrebserkrankung besteht ein familiärer Hintergrund. Dies betrifft vorwiegend Patienten mit einem so genannten „Hereditären Nicht Polypösen Kolorektalen Karzinom“ (HNPCC) sowie der „Familiären Adenomatösen Polyposis“ (FAP) sowie weiteren vererbbaren Erkrankungen. Im Rahmen der Diagnostik im Darmzentrum wird auf entsprechende Hinweise für diese Erkrankungen eingegangen. 

Weiterhin besteht für Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, insbesondere bei langjähriger Colitis ulcerosa ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Darmkrebses. Die Colitis ulcerosa ist ausschließlich auf den Dickdarm beschränkt, geht jedoch mit lang anhaltendem Durchfall oder auch Blut im Stuhl einher. Für diese Patientenklientel sind entsprechende Überwachungsprogramme etabliert. Diese beinhalten insbesondere die regelmäßige Koloskopie und die damit verbundene Entnahme von Gewebeproben.

Erstgradig Verwandte von Patienten mit Darmkrebs haben ein zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko. selbst an Darmkrebs zu erkranken.

Um das akute Risiko etwas besser einschätzen zu können, können folgende allgemeine Fragen zur aktuellen gesundheitlichen Situation hilfreich sein:

  • Leiden Sie unter Blutarmut (Anämie)?
  • Sind wechselnde Stuhlgewohnheiten über einen längeren Zeitraum aufgetreten oder treten diese noch immer auf?
  • Sind unklare Bauchschmerzen über einen längeren Zeitraum aufgetreten oder treten diese noch immer auf?
  • Stellen Sie seit einiger Zeit eine ungewollte Gewichtsabnahme fest?
  • Haben Sie Blut im Stuhl oder wurde verstecktes Blut im Stuhl festgestellt?

Wenn Sie mindestens eine Frage mit „Ja“ beantwortet haben, ist eine weitere diagnostische Abklärung sinnvoll. Wichtiger Hinweis: Die Beantwortung der oben stehenden Fragen ersetzt nicht eine genaue ärztliche Untersuchung. Suchen Sie bei unklaren Beschwerden bitte immer sofort den Arzt auf!

Zuviele "Jas"?

In diesem Fall können Sie sich direkt an das "Leipziger Darmzentrum am Helios Park-Klinikum" wenden. Eine Überweisung ist in diesem Fall nicht notwendig. Bei einem begründeten Verdacht kann eine diagnostische Darmspiegelung (Koloskopie) in unserem Hause oder bei einem kooperierenden niedergelassenen Gastroenterologen unseres Zentrums durchgeführt werden. Eine Terminvergabe kann in aller Regel kurzfristig erfolgen.