Sie leiten den Sozialdienst in der Helios Klinik Leisnig. Vor welchen Herausforderungen stehen Sie, wenn Sie an die zurückliegenden Monate und auch die aktuelle Zeit denken?
Die Corona-Pandemie fordert uns allen enorm viel ab! Im Sozialdienst sehe ich ja sehr deutlich beide Seiten. Auf der einen Seite sehe ich die Kollegen, die sich auf den Stationen engagieren und sich dabei immer wieder schnell und flexibel in neuen Teams zusammenfinden müssen. Da fehlt es dann manchmal an Routinen und das Nervenkostüm wird dünner. Ich merke ihre emotionale Belastung; die eigenen Sorgen krank zu werden, aber auch wenn die Kollegen miterleben, wie vermehrt Patienten schwer erkranken und auch versterben. Auf der anderen Seite sehe ich die Patienten und deren Angehörige. Auch hier herrscht sehr viel Verunsicherung bis hin zur Angst – wie mit den Erkrankten umgehen? Wie sich selber schützen? Das birgt sehr viel Spannung und ich versuche das so gut es geht mit Gesprächen zu puffern oder auszugleichen.