Es ist eine unglaubliche Zahl. 7,9 Millionen, also fast jeder zehnte Deutsche, gilt in der gesamten Bevölkerung der Bundesrepublik als schwerbehindert. Das ist der höchste Wert seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990. Trotz erschwerter Bedingungen soll der Arbeitsmarkt diesen Menschen aber nicht verschlossen bleiben. Hilfe und Unterstützung erhalten die Betroffenen hierbei unter anderem durch betriebliche Interessensvertretungen.
Wer von sich sagt, er habe eine hochgradige Behinderung, erntet noch immer befremdliche Blicke. Mitleid mischt sich darin ein, die eigene Unfähigkeit mit der Situation umzugehen, manchmal aber auch Skepsis. Vor allem dann, wenn die Behinderung nicht offensichtlich zu erkennen ist.
Hiltrud Weiß-Trocchi hat einen Grad der Behinderung von 50. Sie ist somit schwerbehindert. Die Ärztin und Psychotherapeutin leidet seit Jahren an einer Multiplen Sklerose. Spastische, krampfartige Lähmungen und Koordinationsstörungen prägen anfangs das Krankheitsbild. Sie beeinflussen das tägliche Leben und stellen Betroffene wie Hiltrud Weiß-Trocchi vor enorme Herausforderungen.