Fünf Wochen Krankenhausaufenthalt und langes Bangen liegen hinter den Eltern Sylvana O. und Enrico K. sowie ihrem Sohn. Karl-Gustav ist 1,5 Jahre alt und wurde am 3. Mai in Grünau ins Krankenhaus eingeliefert. Was anfangs wie ein harmloser Virusinfekt aussah, entwickelte sich in nur kurzer Zeit zu einer schweren Lungenentzündung mit akuten Lungenversagen. Anhaltendes hohes Fieber, eine schlechte Sauerstoffsättigung und die Entzündung der Lunge sorgten für eine vorübergehende Verlegung auf die Kinderintensivstation des Klinikum St. Georg. Dort wurde Karl-Gustav intubiert und dauerhaft mit Sauerstoff versorgt.
Dennoch verschlechterte sich der Zustand des Jungen, sodass die Sauerstoffsättigung trotz dauerhafter Beatmung lebensbedrohlich fiel. Das Lungengewebe war so stark entzündet, dass der Sauerstoffaustausch nicht mehr durchgeführt werden konnte. „In diesen Stunden mussten wir zusehen, wie es ihm immer schlechter ging. Bis dahin war uns auch nicht bewusst, dass die Situation so ernst war“, erinnert sich Karl-Gustavs Mama an die Ereignisse des 15. Mai. Die Ärzte klärten die Eltern auf, dass ihr Kind dringend einen ECMO-Platz benötigt. Bei der sogenannten Extrakorporalen Membranoxygenierung handelt es sich um ein Verfahren, bei dem das Blut außerhalb des Körpers mit Sauerstoff angereichert und dem Körper wieder zugeführt wird. Für diesen Zeitraum übernimmt die Maschine vorübergehend die Funktion der Lunge und versorgt den Körper mit Sauerstoff. Da für Karl-Gustav lediglich in der Universitätsklinik Bonn ein Behandlungsplatz zur Verfügung stand und er für einen Krankentransport dorthin nicht stabil war, erklärte sich das Herzzentrum Leipzig kurzerhand bereit, sich dem Schicksal des Jungen anzunehmen.