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Renale Denervation: Wenn Medikamente den Blutdruck nicht senken

Manchmal lässt sich Bluthochdruck nicht mit Medikamenten regulieren. Dann kann die renale Denervation eine Alternative sein. Bei diesem minimalinvasiven Verfahren werden überaktive Nierennerven verödet, um den Bluthochdruck dauerhaft abzusenken. Der Eingriff reduziert das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Hand von Arzt hält Blutdruckmessgerät beim Blutdruck messen

Den Blutdruck regulieren – durch Verödung von Nervenfasern

Bluthochdruck (Hypertonie) zählt in Deutschland zu den häufigsten Todesursachen. Eine der gefährlichsten Arten des Bluthochdrucks ist die therapierefraktäre arterielle Hypertonie. Als „therapierefraktär“ wird eine Hypertonie bezeichnet, wenn eine blutdrucksenkende Therapie mit Medikamenten nicht ausreicht.

Die Ursachen einer therapierefraktären Hypertonie sind unterschiedlich. In den meisten Fällen lässt sich keine organische Ursache feststellen. Häufig ist Bluthochdruck auf eine Übererregung des sympathischen Nervensystems (Sympathikus) zurückzuführen. Das ist der Teil des Nervensystems, der sich nicht aktiv beeinflussen lässt. Zahlreiche sympathische Nervenfasern, die an Bluthochdruck beteiligt sind, verlaufen in den beiden Nierenarterien. Bei Patient:innen mit Bluthochdruck ist die Regulation des Stressnervensystems häufig gestört und die Niere schüttet vermehrt Stresshormone wie zum Beispiel Adrenalin aus.

Bei der renalen Denervation, auch interventionelle renale Sympathikusdenervation genannt, werden diese Fasern des sympathischen Nervensystems schmerzfrei verödet. Dadurch können die Sympathikusnerven keine blutdruckerhöhenden Signale mehr senden – der Blutdruck sinkt.

Therapieoption Renale Denervation

Die renale Denervation ist eine Therapieoption, um auch medikamentös nicht regulierbaren Bluthochdruck erfolgreich zu senken. In etwa zwei Drittel bis drei Viertel aller Fälle wird eine deutliche Blutdrucksenkung erzielt. Der Effekt hält laut aktuellen medizinischen Erhebungen mindestens drei Jahre an. Zudem gibt es eine Vielzahl weiterer positiver Auswirkungen, zum Beispiel auf die Herzfrequenz.

Ablauf der renalen Denervation

Der Eingriff erfordert nur eine lokale Betäubung. Über die Leiste wird ein Katheter ins Nierengefäß gebracht. An seiner Spitze befindet sich entweder eine Elektrode, die Strom abgeben kann, oder ein Ultraschallgenerator. Der Katheter wird an der Gefäßwand platziert und verödet die Nervenfasern.

Während der Stromabgabe kann es zu kurzen, leichten Schmerzen kommen, ansonsten verläuft die renale Denervation schmerzfrei. Die Behandlung dauert circa 45 Minuten. In der Regel können die Patient:innen die Klinik nach ein bis zwei Tagen wieder verlassen. Nach drei Monaten sollte eine erste Nachuntersuchung stattfinden.

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