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Ablation – bewährte Therapie bei Herzrhythmusstörungen

Bei der Ablation werden störende Verengungen unterbunden, damit das Herz wieder normal schlägt. Mit diesem Therapieverfahren können bestimmte Herzrhythmusstörungen, bei denen Medikamente nicht wirken, dauerhaft behoben werden. Es gibt aber noch weitere Einsatzgebiete dieser Therapieoption. Lesen Sie dazu mehr. 

Ablation von Kammertachykardie mit Herzpumpe

Was passiert bei einer Ablation?

Bei der Ablation werden krankhafte Erregungsherde oder Leitungsbahnen am Herzen mithilfe eines Katheters „verödet". Das bedeutet: Muskelerregungen, die den Herzrhythmus stören, werden unterbunden, damit das Herz wieder normal schlagen kann. Dabei kann es sich um angeborene zusätzliche Leitungsbündel, dem sog. Wolff-Parkinson-White-Syndrom, oder um krankhafte Herzschrittmacherzellen, das sind Zellen die eigenständig Impulse auslösen. handeln.

Voraussetzung für die Behandlung ist eine Elektrophysiologische Untersuchung (EPU), in der die Art der Herzrhythmusstörung ermittelt wird. Zumeist wird in derselben Untersuchung der Erregungsherd dann mithilfe eines Spezialkatheters verödet - in der Regel durch die Anwendung von Hitze- oder Kälte.

Vorteil: Durch Ablationen werden im Gegensatz zu vielen medikamentösen Behandlungen die Ursachen bekämpft, nicht nur die Symptome.

 

Was sind die Risiken einer Ablation?

Das Verfahren ist mit wenigen und seltenen Risiken verbunden, etwa Blutungen im Bereich der Gefäßzugänge und in extrem seltenen FällenVerletzungen des Herzens.

Bei Ablationen in der Nähe des AV-Knotens (Empfänger der elektrischen Impulse des Sinusknoten) kann es in seltenen Fällen dazu kommen, dass die/der Patient:in dauerhaft mit einem Herzschrittmacher versorgt werden muss. Bei einer Behandlung der gutartigen Herzrhythmusstörung (sog.  AV-Knoten-Reentry-Trachycardie) treten solche Komplikationen bei etwa einem von 200 Patient:innen auf.

 

Verschiedene Einsatzgebiete

Die häufigste Anwendung ist die Ablation bei Vorhofflimmern, es gibt aber auch noch weitere Einsatzgebiete, für die wir das Verfahren einsetzen. 

Katheterbasierter Eingriff

Ablationen am Herzen werden in aller Regel mit Kathetern durchgeführt. Sie werden über ein Blutgefäß zum Herzen geführt – entweder durch die Leiste oder den Arm. Über die Katheterspitze kann elektromagnetisch erzeugte Hitze oder Kälte abgegeben werden. Durch die temperaturbedingte Veränderung des Gewebe mit Hilfe des  Katheters werden krankhafte Herzimpulse nicht mehr weitergeleitet.

 

Ablationen bei AV-Knoten-Reentry-Tachycardie

Die AV-Knoten-Reentry-Tachycardie (AVNRT) ist eine gutartige Herzrhythmusstörung, bei der plötzlich beginnender und wieder endender regelmäßiger, aber schneller Herzschlag zu beobachten ist. Die jeweils verantwortlichen Leitungsbahnen werden durch Erwärmung des Ablationskatheters verödet.

Nach der Behandlung erhalten Sie einen Druckverband und es stehen einige Stunden Bettruhe an. In der Regel können Sie die Klinik am selben Tag wieder verlassen, sollten aber Anstrengungen noch eine Woche meiden.

In circa 95 Prozent bleibt ein Wiederauftreten der Symptome aus.

 

Ablationen beim WPW-Syndrom

Betroffene des WPW-Syndroms (Wolff-Parkinson-White-Syndrom) haben eine angeborene zusätzliche Leitungsbahn zwischen Herzvorhof und -kammer. Mögliche Beschwerden sind Herzrasen, auch bereits in jungem Alter. Bei sehr häufigem Auftreten und ausbleibender Linderung durch Medikamente kann eine Ablation hilfreich sein.

Dabei erfolgt zunächst eine elektrophysische Untersuchung, um die Erregung und Leitung der Herzrhythmusstörung zu vermessen. An der verursachenden Faser wird danach die Ablation durchgeführt, das bedeutet sie wird mit elektrischem Strom stark erhitzt, wodurch das Faserbündel seine Leitfähigkeit verliert.

 

Ablationen bei Ektope atriale Tachykardien (EAT)

Ektope atriale Tachykardien (EAT) sind eine eher selten auftretende Form der Herzrhythmusstörung. Sie werden von sogenannten „falschen Zündkerzen" im Vorhof ausgelöst, die für ausgeprägte Beschwerden sorgen können.

Zur Behandlung muss die Vorhofinnenwand abgetastet und ein bildgebendes 3D-Mapping erstellt werden. Nach Auffinden dieser falschen Zündkerzen wird der Auslöser der Rhythmusstörung mit dem Katheter lokalisiert und kann gezielt verödet  werden. 

 

Ablationen bei ventrikulären Extrasystolen (VES)

Die Ablation bei ventrikulären Extrasystolen (VES) wird eingesetzt, wenn das sogenannte Herzstolpern auftritt. Helfen bei diesen in der Regel harmlosen Beschwerden Medikamente nicht weiter, ist auch hier eine Ablationsbehandlung eine alternative Lösung.

Wichtig bei der Therapieentscheidung ist, wo im Herzen das Herzstolpern auftritt und wie oft es im 24-Stunden-EKG (Elektrokardiogramm)  registriert wird.

Bei der eigentlichen Behandlung im Labor für elektrophysilogische Untersuchungen (EPU-Labor) wird ein Elektrodenkatheter über die Leiste zum Herzen vorgeschoben und die auslösende Stelle mittels Hochfrequenzstrom verödet.

 

Ablationen bei ventrikulären Tachykardien (VT)

Ventrikulären Tachykardien (VT) sind eine sehr bedrohlichen Variante von Herzrhythmusstörungen.Diese bösartigen, wiederkehrenden Störungen stammen aus der Herzkammer und können einen plötzlichen Herztod verursachen.

Eine mögliche Therapievariante ist die Implantation eines Defibrillators (ICD), eine Alternative kann unter Umständen eine Ablation sein.

Mittels bildgebendem 3D-Mapping charakterisieren unsere Fachärzt:innen die Ursachen  der Rhythmusstörung. Wird diese als ventrikuläre, immer vom selben Ursprungsort ausgehender zu schneller Herzschlag charakterisiert, kann eine Ablation erfolgen. Der Ablauf ist ähnlich wie bei den anderen beschriebenen Ablationsverfahren.

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