Kardiologie

Interventioneller PFO/ASD-Verschluss

Ziel dieser kathetergestützten Schirmchenimplantation ist es, eine anhaltende Öffnung der Vorhofscheidewand zu verschließen.

Was ist ein PFO?

Blick in ein Herzmodell

Die Abkürzung PFO steht für persistierendes Foramen ovale. Dabei handelt es sich um eine andauernde Öffnung zwischen den beiden Herzvorhöfen. Bei Patienten mit kryptogenem Schlaganfall, das heißt einem Schlaganfall ohne behandelbare Ursache, findet sich ein offenes Foramen ovale (PFO) häufiger als bei Menschen im gleichen Alter ohne Schlaganfall. Eine kathetergestützte Schirmchenimplantation kann hier helfen.

Was ist ein ASD?            

Ein interventioneller ASD-Verschluss wird in der Regel dann angewendet, wenn in Folge eines Herzfehlers Fehlbildungen, bzw. Fehlfunktionen der Vorhofscheidewand bestehen, ein Vorhofseptumdefekt. Der Eingriff hat zum Ziel, die Vorhofscheidewand zu verschließen, um so falsche Herzbelastungen zu verhindern und die Lebensqualität unserer Patienten dauerhaft zu sichern.

In den letzten zehn Jahren hat sich die kathetergestützte Schirmchenimplantation als schonende Alternative zur herzchirurgischen Behebung des Defekts etabliert. Ob unsere Spezialisten eine Intervention oder Operation durchführen, hängt natürlich insbesondere von den individuellen Voraussetzung des Patienten ab, liegen zum Beispiel weitere Herz-Kreislauferkrankungen vor.

Ist der interventionelle Verschluss der Vorhofscheidwand gefährlich?

Die kathetergestützte Schirmchenimplantation ist eine Behandlung, die wir am Herzzentrum Leipzig schon häufig erfolgreich durchgeführt haben. Sie werden bei uns durch international anerkannte Experten behandelt, die das Verfahren gut kennen. Die Behandlung ist minimal-invasiv, erfordert also nur einen geringen Eingriff und ist damit schonender. Sie erhalten eine lokale Betäubung und nach nur ca. 30 Minuten ist die Behandlung im besten Falle bereits abgeschlossen.

Eine Vielzahl an Schlaganfällen (bis zu 30 Prozent) entsteht durch Verschleppung von Blutgerinnseln (Thromben) vom Herzen aus in die Gehirnarterie. Besonders wenn Sie Vorhofflimmern haben, haben Sie auch ein gesteigertes Risiko der Thromben-Bildung. Die allermeisten dieser Gerinnsel entstehen im Vorhofohr, einer beutelartigen Struktur direkt an der linken Herz-Vorkammer. Die kathetergestützte Schirmchenimplantation bei einem PFO-Verschluss wird durchgeführt, um solche Blutgerinnsel nicht mehr in den Körperkreislauf gelangen zu lassen. Die Risiken für embolische Gefäßverschlüsse und Schlaganfälle können dadurch erheblich verringert werden.

Die kathetergestützte Schirmchenimplantation zum ASD-Verschluss wenden wir zur Behandlung des Atriumseptumdefekts (ASD) an. Bei diesem angeborenen Herzfehler handelt es sich um Fehlbildungen der Vorhofscheidewand. Diese treten als Löcher zwischen linker und rechter Herz-Vorkammer auf und können so genannte Kurzschlussverbindungen verursachen. Die Mediziner unterteilen diese sehr häufig vorkommenden Herzfehlern in Septum Primum Defekt (ASD I) und Septum Sekundum Defekt (ASD II).

  • Der Verschluss der Öffnung in der Vorhofscheidewand (PFO) erfolgt mit einem sogenannten "Schirmchen", einem Nitinol-Mesh-Implantat.
  • Zuvor führen wir umfassende diagnostische Untersuchungen wie Ultraschall der Halsgefäße, Schluck-Echo und Langzeit-EKG durch, um andere häufige Schlaganfallursachen ausschließen zu können.
  • Der ganze Eingriff erfolgt mit einer leichten Narkose. 
  • Nach einer Größenbestimmung mit einem Ballon und echokardiographischen Gegebenheiten legen wir die Größe des Schirmchens fest.
  • Der Eingriff wird mit einem so genannten Schluck-Echo gesteuert, so dass die Schirmchen-Implantation sicher gelingt.
  • Bei der Behandlung können unsere Fachärzte auch größere Ausbuchtungen der Vorhofscheidewand (Aneurysmen), welche die Gerinnselbildung fördern, sowie Mehrfachdefekte der Vorhofscheidewand korrigieren.
  • Nach der Behandlung werden Sie über sechs Stunden an einem Monitor überwacht und erhalten für einen Tag Heparin, um die Bildung von Blutgerinnseln am Schirmchen zu verhindern.
  • Nach spätestens sechs Stunden wird der Druckverband abgenommen und die Lage des Schirmchens mit Röntgen und Ultraschall kontrolliert. 
  • Im Anschluss an die Intervention werden sie für sechs Monate Blutverdünner einnehmen müssen, um eine Thrombenbildung am Schirmchen zu verhindern.
  • Außerdem sollten Sie bei Eingriffen, die eine erhöhte Gefahr der Keimeinschleppung mit sich bringen - zum Beispiel Zahnbehandlungen, Darmspiegelungen und Operationen - ein Antibiotikum vor und in Abhängigkeit vom Eingriff gegebenenfalls auch danach einnehmen. Sprechen Sie sich dazu im Vorfeld mit dem jeweils behandelnden Arzt ab. 

Terminvergabe zur stationären Aufnahme - Kardiologie

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Schon gewusst?

Das persistierende Foramen ovale (PFO) ist eine einfache Form des Atriumseptumdefekts (ASD). Letzterer zählt zu den häufigsten angeborenen Herzfehlern. Unsere Kardiologen sowie auch die Kinderkardiologen des Herzzentrums haben große Erfahrung bei der Behandlung dieses Defekts.

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