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Trikuspidalklappeninsuffizienz – Wenn die Herzklappen defekt sind

Die Trikuspidalklappeninsuffizienz ist eine der häufigsten Erkrankung der Trikuspidalklappe. Bei dieser Funktionsstörung ist die Klappe undicht, sodass Blut teilweise zurück in Richtung Körper fließt. Erfahren Sie hier, welche Operationsmethoden es gibt. 

heart rate monitor in hospital

Was ist die Trikuspidalklappe?

Die Trikuspidalklappe besteht aus drei Klappensegeln und verbindet die rechte Vorkammer mit der rechten Hauptkammer des Herzens. Die Klappensegel sind an einem Bindegewebsring aufgehängt. Zusätzlich sind die Segel mit Sehnenfäden an der rechten Hauptkammer befestigt. Die Klappe reguliert den Blutstrom des sauerstoffarmen Blutes aus dem Körper in das Herz. Erkrankungen dieser Klappe sind seltener als Erkrankungen der Aorten- oder Mitralklappe.

Was ist eine Trikuspidalklappeninsuffizienz?

In den meisten Fällen ist die Ursache der Erkrankung eine Dehnung des Bindegewebsringes oder ein Abriss der feinen Fäden der Trikuspidalklappe. Weiterhin kann eine Erkrankung des Herzmuskels die Position der Klappensegel verändern und so zu einer Trikuspidalklappeninsuffizienz führen. Eine Trikuspidalklappeninsuffizienz kann in den meisten Fällen durch eine Reparatur, auch Rekonstruktion genannt, behandelt werden. Die Trikuspidalklappeninsuffizienz tritt häufig in Kombination mit einer Mitralklappeninsuffizienz auf.

Wie wird eine Trikuspidalklappeninsuffizienz behandelt?

Wurde eine Trikuspidalklappeninsuffizienz diagnostiziert und eine Operation empfohlen, führen wir nochmals eine ausführliche Untersuchung mittels Ultraschall oder Schluckultraschall durch. Anschließend erfolgt eine Bewertung, ob die Trikuspidalklappe repariert werden kann. Die Trikuspidalklappenrekonstruktion erfolgt dann durch eine minimalinvasive Operation (Schlüssellochtechnik).

Die Operateur:innen entscheiden nach verschiedenen Untersuchungen und Befragungen bei den Patient:innen individuell, welche Reparaturmethode zur Anwendung kommen kann. Sind zusätzliche operative Eingriffe am Herzen notwendig, kann die Operation auch konventionell mit Durchtrennung des Brustbeins erfolgen.

Welche Vorteile hat eine Trikuspidalklappenrekonstruktion?

Die Trikuspidalklappenrekonstruktion hilft, die Funktion der Herzklappe und des Herzens wiederherzustellen, die Symptome einer Trikuspidalklappenerkrankung zu reduzieren, wie zum Beispiel Atemnot, Brustschmerzen, Abgeschlagenheit, Herzrhythmusstörungen und Schwellungen der Beine, und Ihr Leben zu verlängern.

Wie läuft eine Trikuspidalklappenrekonstruktion ab?

Am Tag der Aufnahme befragen wir Sie ausführlich zu Ihrer Krankengeschichte und nehmen eine Prüfung Ihrer Unterlagen vor. Außerdem finden notwendige Untersuchungen statt, zum Beispiel Röntgen oder Ultraschall. Sind alle Unterlagen und Untersuchungen vollständig, sprechen Sie mit den Operateur:innen und den Narkoseärzt:innen über die anstehende Operation.

Die Operation findet am folgenden Tag in Vollnarkose statt. Der Zugang zur Trikuspidalklappe erfolgt standardmäßig über einen kleinen Schnitt an der rechten Seite des Brustkorbes. Über die rechte Leiste wird eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen. Dann wird das Herz mit der Herz-Lungen-Maschine verbunden und stillgelegt.

Bei einer Trikuspidalklappenrekonstruktion wird die natürliche Geometrie der Trikuspidalklappe wiederhergestellt. Dafür wird meist ein künstliches C-förmiges Band eingenäht. Ist der Test der Trikuspidalklappenfunktion erfolgreich, wird die Herz-Lungen-Maschine entfernt und die Haut sorgfältig wieder verschlossen.

Nach Beendigung des Eingriffs wachen Sie im Aufwachraum aus der Narkose auf. In den darauffolgenden 24 Stunden überwachen wir Sie engmaschig auf einer unserer Wachstationen (Intermediate Care-Station) und verlegen Sie, wenn Ihr Zustand es erlaubt, zeitnah auf die Normalstation. Die Aufenthaltsdauer beträgt im Normalfall sieben Tage.

Wie sicher ist eine Trikuspidalklappenrekonstruktion?

Die Trikuspidalklappenrekonstruktion zählt heute zu den sichersten Operationen an Herzklappen. Das Operationsrisiko wird durch das Lebensalter, die körperliche Verfassung, das Vorliegen von Begleiterkrankungen sowie die Dringlichkeit der Operation beeinflusst, also ob es sich um eine geplante oder um eine Notfalloperation handelt. Alle Risiken besprechen die Operateur:innen mit Ihnen individuell in einem ausführlichen Aufklärungsgespräch.

Katheter-Behandlung bei Trikuspidalinsuffizienz

Die meisten Trikuspidalklappenerkrankungen können mit einer medikamentösen Therapie allein nicht ausreichend behandelt werden und erfordern möglicherweise eine Operation. Patient:innen, deren Operationsrisiko aufgrund ihres hohen Alters oder wegen Begleiterkrankungen sehr hoch ist, kann ggf. mittels eines Katheters geholfen werden.

Bei dem kathetergestützten Verfahren führen wir einen Clip, fest zusammengefaltet an der Spitze eines Herzkatheters, bis zur defekten Herzklappe vor und setzen ihn dort ein. Ein kleiner Einstich in der Leiste – meist an der Oberschenkelvene – reicht als Zugang. Das minimalinvasive Verfahren ermöglicht es dem Herzen, Blut effizienter zu pumpen, die Symptome der Trikuspidalklappeninsuffizienz werden gelindert und die Lebensqualität von Betroffenen verbessert. Im Vergleich zu einer offenen Herzoperation ist der Krankenhausaufenthalt nach einer minimalinvasiven Reparatur der Trikuspidalklappe in der Regel kürzer und Sie sind schneller wieder auf den Beinen.

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