Menü
Schließen

So behandeln wir Vorhofflimmern

Wenn der Herzschlag aus dem Takt gerät, spricht die Medizin von Vorhofflimmern, die häufigste Herzrhythmusstörung bei Erwachsenen in Deutschland. Die Schulmedizin bietet verschiedene Behandlungsmethoden. Lesen Sie hier, welche das sind. 

Woman holding pill and glass of water, close up view

Was ist Vorhofflimmern?

Ein gesundes Herz besitzt einen regelmäßigen (rhythmischen) Puls mit einer Frequenz von 60 bis 80 Schlägen in der Minute. Die Herzfrequenz wird durch das Reizleitungssystem des Herzens gesteuert und führt zu einer regelmäßigen elektrischen Erregung der Herzmuskelzellen von Vor-und Hauptkammern (Vorhof und Ventrikeln) des Herzens. Diese elektrische Erregung zieht schließlich eine Pumpaktion der jeweiligen Herzkammer nach sich. Die Frequenz des Pulses passt sich dabei an die jeweilige Belastung des Menschen an.

Bei Vorhofflimmern ist die regelmäßige elektrische Erregung der Herzvorhöfe gestört, was zu einem unrhythmischen und meist beschleunigten Herzschlag führt. Dies kann zu einer Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit und verschiedenen weiteren Beschwerden führen.

Außerdem besteht bei Patient:innen mit Vorhofflimmern ein erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden.

Die Herzrhythmusstörung, in der Fachsprache auch Arrhythmie genannt, kann sowohl episodenhaft auftreten („paroxysmal“), zum Teil aber auch länger-anhaltend („persistierend“).

Die Ursachen sind vielfältig und schließen Alterungsprozesse, Bluthochdruck, aber auch andere Herzerkrankungen mit ein (zum Beispiel Erkrankungen der Herzklappen oder der Herzkranzgefäße).

Vorhofflimmern im Frühstadium behandeln

Neben einer blutverdünnenden Medikation, die bei den meisten Patient:innen mit Vorhofflimmern zur Verringerung des Schlaganfallrisikos notwendig ist, stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Auswahl.

Die Behandlung des Vorhofflimmerns erfolgt im Frühstadium medikamentös. Die Medikamente sollen das Auftreten von Vorhofflimmern unterdrücken. Sollte das Vorhofflimmern mit deutlichen Symptomen einhergehen, besteht die Möglichkeit einer sogenannten minimalinvasiven Katheterablation. Mithilfe einer Verödung mittels Katheter können Teile des meist linken Herzvorhofs langfristig „stillgelegt“ werden. Aus diesen Bereichen des Herzens kommen die fehlgeleiteten elektrischen Signale, die das Vorhofflimmern verursachen.

Katheter oder Medikamente? Wissenschaftliche Untersuchungen legen nahe, dass die Katheterverödung im Gegensatz zu einer rein medikamentösen Behandlung langfristig sicherer und effektiver ist, wenn es darum geht, die durch Vorhofflimmern verursachten Beschwerden zu lindern. 

 

Vorhofflimmern operativ behandeln

Die operative Therapie kommt zumeist dann zum Einsatz, wenn parallel weitere Herzschädigungen vorliegen, zum Beispiel an den Herzklappen.

Vorhofflimmern geht häufig mit verschiedenen Herzerkrankungen einher. Ist eine Operation an einer Herzstruktur, zum Beispiel den Herzkranzgefäßen oder Herzklappen notwendig und es besteht zusätzlich ein Vorhofflimmern, kann in derselben Operation das Vorhofflimmern operativ mitbehandelt werden.

Dies geschieht mithilfe einer, während der Herzklappen- oder Bypass-Operation, zeitgleich  durchgeführten Ablation der Vorkammern. Hierbei werden durch Wärme (Hochfrequenzablation) oder Kälte (Kryoablation) bestimmte Bereiche der Vorkammer von außen oder innen verödet, damit das Flimmern unterdrückt und ein regelmäßiges Schlagen des Herzes wieder ermöglicht wird.

In seltenen und schweren Fällen eines wiederkehrenden Vorhofflimmerns trotz medikamentöser und minimalinvasiver Katheterablation kann eine operative Ablation als alleinige Operation durchgeführt werden.

 

Wie hoch sind die Erfolgsaussichten?

Der Erfolg ist primär von der Beschaffenheit des Gewebes und Größe der Vorkammern des Herzens sowie der Dauer des bestehenden Vorhofflimmerns abhängig. Die Erfolgsrate, das heißt, die Wiedererlangung eines regelmäßigen Herzrhythmus, beträgt im Durchschnitt zwischen 50 und 80 Prozent.

image
Vereinbaren Sie einen Termin mit unseren Experten.
Sie benötigen einen Termin in einer unserer stationären Kliniken oder ambulanten Einrichtungen oder wollen unabhängig vom Ort eine Videosprechstunde vereinbaren? In unserem Patientenportal können Sie Ihren Termin direkt online buchen.