Verschiedene Erkrankungen können in den Bereichen Sprechen, Sprache, Schlucken sowie Stimme auftreten und teilweise erhebliche Auswirkungen auf den Alltag haben. Wir helfen Betroffenen schon in der Akutphase, um frühestmöglich entgegenzuwirken und die Kommunikationsfähigkeit und Nahrungsaufnahme zu verbessern bzw. wiederherzustellen.
Ursachen und Symptome
Sprechen
Dem verständlichen Sprechen einzelner Worte liegt ein komplexes Zusammenspiel unserer Atem-, Stimm- und Artikulationsorgane zugrunde. In Folge einer Schädigung des Gehirns (z.B. Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Hirntumor, degenerative Erkrankungen), entzündlichen oder organischen Veränderungen im Bereich der Zunge, Lippen und des Gaumensegels (z.B. nach Operationen oder einer Bestrahlung) kann sich das Sprechen verändern. Die Äußerungen klingen z.B. verwaschen, fehlerhaft bis unverständlich.
Sprache
Die menschliche Sprache ist einzigartig. Über sie können Gedanken oder Gefühle kommuniziert, Beziehungen zu anderen Menschen aufgebaut werden. Durch verschiedene neurologische Erkrankungen (z.B. Schlaganfall oder Hirntumor) können Kinder wie Erwachsene ihr System der Sprache verlieren oder vorübergehend nicht adäquat benutzen. Dies äußert sich z.B. im verminderten Sprachverständnis, in Wortfindungsstörungen, fehlerhaftem Satzbau oder Einschränkungen im Lesen bzw. Schreiben.
Schlucken
Vom Frühstück bis zum Abendessen, am Tag wie in der Nacht: Wir schlucken bis zu 3000 mal im Laufe eines Tages. Ob genüsslich während unserer Nahrungsaufnahme oder oft unbemerkt in jeder Alltagssituation wie auch im Schlaf – rund 50 Muskelpaare und fünf Hirnnerven sorgen dafür, dass die Speise sowie Speichel vom Mund über den Rachen, am Kehlkopf vorbei in die Speiseröhre befördert wird. Durch Erkrankungen der Schluckzentren im Gehirn (z.B. Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, bei Multipler Sklerose, Morbus Parkinson) oder der am Schlucken beteiligten Organe (z.B. durch Tumore, nach Operationen oder Bestrahlung im Bereich der Schluckorgane) kann Schlucken zur Gefahr werden, wenn z.B. Nahrung unbeabsichtigt in die Luftröhre gerät.
Stimme
Der Stimmapparat funktioniert wie ein persönliches Instrument, mit dem wir ganz instinktiv unsere Stimmungen und Gefühle ausdrücken. Wir schreien oder flüstern, jubeln oder weinen – und wir können singen. Zugleich gibt die Stimme Hinweise auf das Geschlecht, Alter, unsere Persönlichkeit oder Stimmungslage, wir können an ihr wiedererkannt werden. Ist die Stimmqualität eingeschränkt, also z.B. heiser, krächzend oder behaucht, verändert sich der sprachliche Ausdruck, die Durchsetzungsfähigkeit und manchmal auch die eigene Empfindung.
Unser Behandlungsangebot
Im Rahmen des stationären Aufenthalts untersuchen und behandeln wir folgende Krankheitsbilder.
Im Bereich der Sprechens:
- Dysarthrien (Sprechstörungen nach Schädigung des Gehirns)
- Sprechapraxien (Störungen der Sprechprogrammierung nach Schädigung des Gehirns)
- Periphere Fazialisparesen und zentrale faziale Paresen (Gesichtslähmungen durch Schädigung des Gesichtsnervs oder nach Schädigung des Gehirns)
- Dysglossien (Sprechstörungen nach Operationen an den Sprechorganen)
Im Bereich der Sprache:
- Aphasien (Sprachstörungen)
- Kognitive Dysphasien (Sprachabbau bei Demenz)
Im Bereich des Schluckens:
- Neurogene Dysphagien (Schluckstörungen nach Schädigung des Gehirns)
- strukturelle Dysphagien (Schluckstörungen durch Veränderungen der Schluckorgane)
- Dysphagien bei Trachealkanüle
- Presbyphagien (Schluckstörung des Alters)
Im Bereich der Stimme:
- Organische Dysphonien (Stimmstörungen durch Veränderungen oder nach Operationen im Bereich des Kehlkopfes)
- Laryngektomien (komplette Entfernung des Kehlkopfes)