Tumoren der Speicheldrüsen
Tumorerkrankungen der großen Speicheldrüsen kommen häufig vor. In etwa 80 Prozent der Fälle handelt es sich dabei um gutartige Geschwulste, die sich durch ein langsames, schmerzloses Wachstum auszeichnen. Betroffen ist vor allem die Ohrspeicheldrüse – gefolgt von der Speicheldrüse des Unterkiefers und den kleinen Speicheldrüsen.
Zur Diagnostik führen wir neben dem Arzt-Patientengespräch und einer ausführlichen klinischen Untersuchung in der Regel eine Sonographie der Speicheldrüsen durch.
Die Therapie gutartiger Tumoren der Speicheldrüsen beinhaltet zumeist eine Teilentfernung der Ohrspeicheldrüse. Um das Risiko einer intraoperativen Verletzung der Gesichtsnerven zu minimieren, führen wir den Eingriff unter Verwendung des Neuromonitoring durch. Die operative Therapie verspricht in der Regel eine dauerhafte Heilung.
Bösartige Tumoren der Speicheldrüsen zeichnen sich klinisch durch ein schnelleres Wachstum ggf. mit einer begleitenden Gesichtsnervenlähmung aus. Bei Verdacht auf eine bösartige Veränderung kann die Diagnostik durch eine sonographisch gesteuerte Biopsie sowie ein MRT bzw. CT ergänzt werden.
Therapeutisch ist vielfach eine Kombination aus Operation und anschließender Strahlentherapie unter Einbezug der Lymphabflusswege erforderlich. Die Operation umschließt in der Regel neben der kompletten Entfernung der betroffenen Drüse die Resektion und Rekonstruktion der Gesichtsnerven sowie eine Neck dissection.
Die Behandlung von bösartigen Tumoren der Speicheldrüsen erfolgt im Rahmen des DKG-zertifizierten Kopf-Hals-Tumorzentrums
Entzündliche Erkrankungen der Speicheldrüsen
Entzündliche Erkrankungen der Speicheldrüsen sind sehr häufig. Sie können akut, wiederkehrend oder chronisch verlaufen und sind oft auf virale oder bakterielle Infektionen zurückzuführen. Weitere mögliche Ursachen können eine verminderte Flüssigkeitszufuhr, systemische Infektionen bzw. autoimmunologische Erkrankungen sein.
Ebenso können Speichelsteine das Gangsystem der großen Speicheldrüsen (Unterkiefer- und Ohrspeicheldrüse) verengen oder verlegen und zu einer schmerzhaften Schwellung der betroffenen Drüse führen. Das diagnostische Mittel der ersten Wahl ist neben der klinischen Untersuchung die Sonographie. Während früher zumeist eine operative Entfernung der kompletten Drüse notwendig war, können wir heute in fast allen Fällen die Speicheldrüse erhalten.
Nicht-entzündliche Erkrankungen der Speicheldrüsen
Zu den nicht-entzündlichen Erkrankungen zählen die sogenannte Sialadenosen. Es handelt sich hierbei um eine beidseitige, schmerzlose Schwellung meist der Ohrspeicheldrüsen, die auf eine Sekretionsstörung der Drüsenzellen zurückzuführen ist. Als mögliche Ursachen kommen Diabetes mellitus, Hypophysen- und Schilddrüsenerkrankungen oder ein Vitamin- und Proteinmangel im Rahmen einer Mangelernährung in Frage.
Meist lässt sich die Diagnose anhand der klinischen Untersuchung und der sonographischen Befunde stellen. Zur Diagnosesicherung kann zusätzlich eine Probenentnahme aus der Ohrspeicheldrüse erforderlich sein. Die Behandlung der Sialadenosen umfasst letztlich die Behandlung der Grunderkrankung.
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch zur Verfügung.