Impingmentsyndrom
Nächtliche Schulterschmerzen sind keine Seltenheit.
Nächtliche Schulterschmerzen sind keine Seltenheit.
Die Schulter ist als Kugelgelenk unser beweglichstes Gelenk und wird ständig gebraucht. Selbst nachts, wenn wir auf der Seite liegen erfahren die Sehen der Schulter einen starken Druck. Probleme sind dabei keine Seltenheit. Nicht nur Unfälle und schweres Heben belasten die Schulter, sondern auch einseitige Arbeit sowie intensive Sportarten können zu Reizungen, Verletzungen und zu Verschleiß führen. Die Folge sind starke Schmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit gepaart mit Kraftarmut. Dieses Phänomen entsteht durch eine reizungsbedingte Einengung unter dem Schulterdach, dem sogenannten Impingmentsyndrom. Hier sind punktuell durchgeführte entzündungshemmende Spritzen und Krankengymnastik ein erfolgreiches Konzept.
Wenn dies allerdings nicht zum Ziel führt ist die operative Erweiterung der Einengung sinnvoll. Wir in der Helios Sportklinik Uerdingen sind darüber hinaus fest davon überzeugt, dass wir den Grund für die Einengung mit therapieren müssen. So führen wir bei uns im Helios St. Josefhospital Uerdingen die Operationen in der Regel in Kombination mit einer Verbesserung der Dreh-/Gleitbewegung des Schultergelenkes durch. Gerade bei jüngeren und sportlicheren Patienten ist diese Einengung eine Folge einer zu lockeren oder ausgeleierten Knorpellippe (sogenanntes Labrum) und einem Einriss der Verankerung eines der Bicepssehnen (sog. SLAP Verletzung oder PULLEY Verletzung). In diesen Fällen macht die Rekonstruktion der Anatomie und die Wiedererlangung der korrekten Drehung im Schultergelenk durch eine Operation natürlich Sinn.
Eine verkalkte Sehne kann häufig gut konservativ behandelt werden, wenn das nicht gelingt ist die OP ein Segen.
Durch bestimmte „Über-Kopf-Arbeiten“ (z.B. Wurf- und Schlagsportarten wie Tennis oder Volleyball) werden die Sehnen zusätzlich zum Alltagsgebrauch belastet. Mit zunehmendem Alter werden die Bänder und Sehnen weniger elastisch und dünnen daher aus. Häufig kommt es hier auch zu Verkalkungen der Sehnen als erstes Zeichen der Abnutzung (sog. Kalkschulter). „Hierbei ist es sinnvoll, zunächst die konservativen, also nicht operativen Behandlungsmethoden auszuschöpfen“, sagt der leitende Oberarzt der Helios Sportklinik Uerdingen Jochen Urban. „Eine Operation sollte bei einer Kalkschulter nur den Patienten vorbehalten bleiben, bei denen die konservativen Behandlungen nicht angeschlagen haben.“ Der Therapieansatz der Wahl, den wir im Helios St. Josefhospital Uerdingen empfehlen, ist hier eine Zertrümmerung des entstandenen Kalks mittels Stoßwellentherapie durch Ihren niedergelassenen Orthopäden. Hiermit können die Verkalkungen verkleinert und die Schmerzen behoben werden. „Wenn die Verkalkung zu groß ist oder die Stoßwelle nicht hilft ist die Operation ein Segen“, so der Oberarzt weiter. In der Helios Sportklinik Uerdingen führen wir die Operation sonographisch gesteuert durch, sodass wir in der Operation minimalinvasiv die Verkalkung zielgerichtet entfernen können.
Eine abgerissene Sehne sollte operiert werden, da sie sich verkürzt und somit keine Heilungschance hat.
„Wenn man die Schmerzen zu lange toleriert, können die Sehnen sogar vom Oberarmknochen abreißen“, weiß der Schulteroperateur Jochen Urban. „Meistens passiert das nicht im Rahmen eines Unfalls, sondern auf Basis einer sich langsam entwickelnden Verschleißveränderungen durch Einengung des Sehnenlagers.“ Der Riss steht hier häufig am Ende der Krankheitskaskade. Eine abgerissene Sehne sollte operiert werden, da sie sich verkürzt und der dazugehörige Muskel verkümmert. Somit besteht eine dauerhafte Funktionseinschränkung der Schulter ohne Heilungschancen. Häufig ist zudem der Riss instabil, wodurch es häufig zu einem zunehmenden Abriss der benachbarten Sehnen mit einer Funktionsunfähigkeit des Gelenkes kommt. Bei einem rechtzeitigen Eingriff, den wir häufig in der Helios Sportklink Uerdingen im Rahmen einer Schlüssellochoperation (sog. Arthroskopie) durchführen, setzt der Operateur einen oder mehrere Nahtanker. Ein Nahtanker ist ein winziges Schräubchen mit Fäden, das die abgerissene Sehne wieder im Oberarmknochen verankert. Diese Operation führt, wenn sie rechtzeitig durchgeführt wird, zu einer deutlichen Verbesserung der Funktion und Reduktion der Schmerzen in der Schulter.
Das Schultergelenk ist aufgrund seiner Anatomie anfällig auszukugeln.
„Der Oberarmkopf wird im Schultergelenk weniger durch Knochen, sondern vor allem durch Bänder und Sehnen gehalten. Hierdurch wird die hohe Beweglichkeit und Funktionalität des Schultergelenkes erzielt“, weiß der leitende Arzt der Helios Sportklinik Uerdingen Dr. Philipp Ehrenstein. Daher ist das Schultergelenk auch so anfällig für eine Luxation (Auskugeln des Gelenkes) im Rahmen eines Sportunfalls. „Anfällig sind hier natürlich vor allem unsere Eishockeyspieler aber auch Handballer und Basketballer, da sie in Zweikämpfe im Rahmen einer Wurf- oder Schussbewegung gezwungen werden und es hier zu Aushebelungen in dem Gelenk kommen kann. Dies ist in einer Eishockeysaison immer eine schwere Verletzung“, weiß der betreuende Mannschaftsarzt der Krefeld Pinguine und Chefarzt der Sportmedizin im Helios St. Josefhospital Uerdingen, Martin Wazinski zu berichten. Manche Menschen neigen aber auch aufgrund einer angeborenen Schwäche zu einem auskugeln der Schultergelenke. Hier ist häufig nach Abschluss des Wachstums eine operative Sanierung zu empfehlen. „Ein einmaliges Auskugeln aufgrund eines Unfalls kann der Körper häufig durch eine kurzfristige Ruhigstellung und Schonung für 10 Tage, gepaart mit Krankengymnastik zur Verheilung bringen“, so Dr. Ehrenstein. Ein Schultergelenk, das mehrfach auskugelt gehört aber operiert, um dem Patienten die Sicherheit zurückzugeben. Auch ein Verschleissvorgang, der bei jedem Luxationsereignis unvermeidbar ist, kann und muss so aufgehalten werden.
Claudia Renner
TerminambulanzTelefon