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Wiederbelebung in Zeiten von Corona

Bei einem Herzkreislaufstillstand ist Erste Hilfe überlebenswichtig – auch während der Coronapandemie. In diesem Beitrag erklären wir, unerlässliche Wiederbelebungsmaßnahmen und wie Sie sich dabei vor einer Coronainfektion schützen können.

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Wie kommt es zu einem Herzkreislaufstillstand?

Bei einem Herzkreislaufstillstand hört das Herz plötzlich auf zu schlagen. Sauerstoffhaltiges Blut kann nicht mehr in das Gehirn gepumpt werden, die Gehirnzellen sterben ab. Engagierte Ersthelfer:innen können in der entscheidenden Phase nach dem Herzstillstand dafür sorgen, dass das Gehirn keinen Schaden nimmt. Erfolgt jedoch in diesen ersten Minuten keine Herzdruckmassage sinkt die Überlebenschance. Laien haben häufig Angst bei der Wiederbelebung etwas falsch zu machen.

Der einzige Fehler wäre jedoch nichts zu tun. Erste Hilfe ist überlebenswichtig – auch während Corona. „Um die Ansteckungsgefahr zu mindern, kann auf die Beatmung der verunglückten Person verzichtet werden. Aber die Herzdruckmassage sollte immer durchgeführt werden“, erklärt Michaela Strack, Reanimationstrainerin und Intensivpflegekraft an der Helios Klinik für Herzchirurgie in Karlsruhe.

„Trotz Corona gilt: Wer beherzt eingreift, kann Leben retten und macht niemals etwas falsch“, unterstreicht Michaela Strack. Die Intensivpflegerin schult in der Helios Klinik für Herzchirurgie Karlsruhe jährlich alle Mitarbeitenden – von der Küche über die Betriebstechnik, IT hin zu Verwaltungsmitarbeitenden und natürlich auch Pflegekräfte. 

3 Tipps für die Wiederbelebung

So schützen Sie sich bei der Wiederbelebung vor einer Coronainfektion:

Tipp 1

Tragen Sie zu Ihrem eigenen Schutz eine Mund-Nasen-Schutz-Maske, auch wenn es anstrengend ist. Das reduziert die Gefahr, sich zu infizieren ganz wesentlich. Decken Sie zudem den Mund der bewusstlosen Person mit einem Kleidungsstück ab, sodass Sie durch eine doppelte Barriere geschützt sind.

Tipp 2

Überprüfen Sie die Atmung der Person, indem Sie dessen Brustkorb beobachten. Verzichten Sie darauf, sich mit Ihrem Kopf dem Gesicht der Person zu nähern.

Tipp 3

Denken Sie nach der Reanimation daran, Ihre Hände zu waschen oder zu desinfizieren.

Anleitung zur Herzdruckmassage

  1. Sprechen Sie die verunglückte Person laut und deutlich an: „Hallo, hören Sie mich?“. Rütteln Sie zudem sanft an den Schultern. Erfolgt keine Reaktion ist die Person bewusstlos.
  2. Prüfen Sie die Atmung, indem Sie beobachten, ob sich der Brustkorb hebt und senkt. Falls die Person nicht mehr atmet, hat sie einen Atemstillstand.
  3. Rufen Sie selbst die 112 an oder beauftragen Sie eine andere Person mit dem Absetzen des Notrufs. Sagen Sie ruhig und deutlich, wo Sie sind und was geschehen ist. Die Rettungsleitstelle unterstützt Sie mit der Anleitung zur Wiederbelebung.
  4. Machen Sie den Brustkorb des Betroffenen frei und legen Sie Ihre Hände auf die Mitte des Brustkorbes. Halten Sie die Arme gestreckt und gehen Sie gerade mit den Schultern über den Druckpunkt. So können Sie effektiv reanimieren und ermüden nicht zu schnell. Drücken Sie das Brustbein 100 bis 120 Mal pro Minute fünf bis sechs Zentimeter nach unten.

Ein guter Tipp für den richtigen Rhythmus ist dabei das Summen bekannter Lieder, wie „Staying Alive“, „Atemlos“ oder „Yellow Submarine“. So haben Sie automatisch den richtigen Rhythmus. Führen Sie die Herzdruckmassage durch bis die Rettungskräfte eintreffen. Wenn die Kraft nachlässt, bitten Sie Passanten darum, Sie abzulösen.

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