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Lachgas lindert die Schmerzen bei der Geburt

Eine gute Alternative zur Periduralanästhesie (PDA) bei der Geburt ist das sogenannte Lachgas. Es lindert die Schmerzen, ohne das Geburtserlebnis zu mindern und kann auch zu einem späteren Zeitpunkt noch angewendet werden. Hier erfahren Sie mehr.

Mutter mit Neugeborenem

Lachgas ist nicht neu

Von alternativen Verfahren, wie der Homöopathie, bis zur PDA, einer örtlichen medikamentösen Betäubung über einen Katheter in der Lendenwirbelsäule, gibt es eine große Breite an Möglichkeiten, die Schmerzen unter der Geburt zu verringern oder sogar komplett auszuschalten.

Der medizinische Gebrauch des Lachgases an sich ist nicht neu. Zahn- oder Kinderärzt:innen etwa nutzen es schon lange, um Patientinnen und Patienten gegen Schmerzen zu behandeln. In die deutschen Kreißsäle aber hält es erst langsam Einzug. Dabei ist es für viele Frauen, die Angst vor einer Periduralanästhesie haben oder die Geburt möglichst ohne Narkoseerscheinungen erleben wollen, eine gute Ausweichmöglichkeit.

Die Patientinnen atmen das Lachgas über eine Maske ein und können über ihre Atemtiefe die Dosierung selbst bestimmen. Neben der Schmerzlinderung löst das Gas zudem Ängste und entspannt. Bei richtiger Atemanleitung nimmt es der Wehe die Spitze.

Das Atmen durch die Maske ist zunächst ungewohnt. Wir erklären den werdenden Müttern daher bereits im Vorfeld die richtige Atemtechnik.

Für eine optimale Wirkung sollten die Züge dabei immer möglichst kurz vor dem Höhepunkt der Wehe genommen werden. Wieviel Wehenschmerz sie aushalten möchte, kann jede Frau selbst bestimmen. Seltene Nebenwirkungen können Schwindel oder Übelkeit sein.

Da die Patientin Dauer und Menge des Gases selbst über die Maske steuert, kann sie es mit der Hebamme allein, sprich ohne Anästhesist:innen anwenden.

Schmerzlinderung mit wenig Nebenwirkungen

Die Schmerzlinderung bei der Geburt durch Lachgas kann bewirken, dass die Frauen die Geburt in angenehmerer Erinnerung behalten. Dadurch sind sie bei der nächsten Geburt nicht so ängstlich und verspannt, was sich wiederrum positiv auf den Geburtsverlauf auswirken kann.

Wie wirkt Lachgas?

Die Mischung aus 50 Prozent Lachgas und 50 Prozent Sauerstoff wird direkt vom Blut aufgenommen und zum Schmerzzentrum des Gehirns transportiert. Abgeatmet wird es nach ganz kurzer Zeit über die Lunge, sodass nichts davon länger in der Blutbahn bleibt.

Durch das Lachgas entspannt sich die Patientin und wird sogar in einen leicht euphorischen Gemütszustand versetzt, daher auch der Name. Studien zeigen, dass das Gas keinen negativen Einfluss auf das Kind oder den Geburtsverlauf hat.

Wann ist Lachgas geeignet?

Besonders für Frauen, bei denen der Geburtsverlauf zügig voranschreitet, ist Lachgas eine gute Möglichkeit. Denn für eine PDA ist es in diesen Fällen häufig zu spät, weil die Wirkung erst verzögert eintritt.

Darüber hinaus kann das Lachgas auch bei der anschließenden Wundversorgung kleinerer Geburtsverletzungen zum Einsatz kommen.

Bei einem Kaiserschnitt reicht eine Narkose mit Lachgas hingegen nicht. Hier bedarf es der kompletten Schmerzausschaltung beispielsweise über eine PDA.

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