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Kryoballon-Ablation: Mit Kälte gegen Vorhofflimmern

Wenn das Herz aus dem Takt gerät, bietet ein modernes Verfahren Hilfe: die sogenannte Kryoballon-Ablation ist eine schonende Therapie bei Vorhofflimmern. Erfahren Sie hier mehr dazu. 

Wann kommt die Kryoballon-Ablation zum Einsatz?

Vorhofflimmern ist die weltweit häufigste Herzrhythmusstörung bei Erwachsenen und kann unbehandelt zu Kreislaufproblemen bis hin zu Schlaganfällen führen. Allein in Deutschland leiden rund zwei Millionen Menschen darunter. Diese unregelmäßige Abfolge des Herzschlages wird von den Betroffenen auch als Herzrasen oder -stolpern wahrgenommen. Eine schonende Therapie ist die Kryoballon-Ablation.

Bei diesem Ballonkatheter-Verfahren werden die elektrischen Signale zwischen den Lungenvenen und dem linken Vorhof des Herzens, die meist Ausgangsort für das sogenannte „Flimmern“ sind, vereist. So kann das Herz wieder im richtigen Takt schlagen.

Wie läuft eine Kryoballon-Ablation ab?

Bei diesem Verfahren wird Vorhofflimmern, gezielt mit Kälte behandelt. Da die elektrischen Störimpulse, die das Vorhofflimmern auslösen, häufig von den Lungenvenen ausgehen, ist das Ziel des Verfahrens, diese Venen durch Verödung mit Kälte vom Rest des Herzvorhofes elektrisch zu isolieren.

Dafür wird über die Leiste der Patient:innen eine Sonde mit einem Katheter in den linken Vorhof des Herzens eingeführt. Mit deren Spitze können die Kardiologen mittels Elektrokardiogramm (EKG) messen, wo die stärksten elektrischen Störsignale vorkommen. Unter Röntgenbeobachtung werden dann nacheinander die vier Lungenvenenmündungen im linken Herzvorhof aufgesucht, der Kryoballon entfaltet und an der Lungenvenenöffnung platziert.Der Ballon ist flexibel und passt sich genau den anatomischen Gegebenheiten des Herzens an. Anschließend wird flüssiges Stickstoffmonoxid mit einer Temperatur von bis zu minus 50 Grad Celsius in den Ballon geleitet, das dem umliegenden Herzmuskelgewebe beim Verdampfen Wärme entzieht, wodurch es vereist und vernarbt.

Es entsteht eine kreisförmige Narbe, welche die Lungenvenen wie ein Zaun vom Rest des Herzvorhofes isoliert und somit eine Weiterleitung der elektrischen Störimpulse aus den Lungenvenen in die Herzvorhöfe verhindert.

Abhängig von der Schwere der Erkrankung lässt sich mit diesem Verfahren eine Erfolgsquote von etwa 80 Prozent verzeichnen.

 

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