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Darmdivertikel: Wenn der Darm Beulen kriegt

Vor allem im höheren Alter kann die Darmwand erschlaffen, sodass sich Ausstülpungen bilden, sogenannte Darmdivertikel, die bei den Betroffenen Schmerzen verursachen. Hier erfahren Sie, wie es dazu kommt und was dagegen hilft.

Warum treten Darmdivertikel vor allem bei älteren Menschen auf?

Besonders bei älteren Menschen finden sich im Dickdarm häufig Ausstülpungen der Darmschleimhaut. Grund dafür ist das schwächere Bindegewebe, welches dazu führt, dass die Darmwand „ausleiert“ und erschlafft. Die Ausstülpungen entstehen zum Beispiel an Gefäßlücken in der Darmwand und werden als „Darmdivertikel“ bezeichnet. Sie sind meistens harmlos, verursachen keine Schmerzen, sodass die Betroffenen sie gar nicht bemerken.

Entzünden sie sich jedoch, können sie sich weiter ausbreiten und sogar zum Durchbruch der Darmwand führen. Dieser Vorgang verursacht bei den Betroffenen Schmerzen und man spricht von einer sogenannten „Divertikulitis“.

 

Darmdivertikel: Symptome

Die Anzeichen für eine Erkrankung sind vor allem starke Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen, Durchfall und Blähungen. In seltenen Fällen können Divertikel auch ohne Entzündung zu Blutungen im Darm führen.

 

Wie entstehen Darmdivertikel?

Die genauen Ursachen für Darmdivertikel sind bisher nicht abschließend geklärt. Es gibt aber Risikofaktoren, die Bildung von Divertikeln begünstigen. Dazu gehören ein hohes Lebensalter und ein dauerhaft zu hoher Druck im Darm, der beispielsweise durch Verstopfung hervorgerufen werden kann. Außerdem beeinflusst die Ernährung Ebenfalls die Bildung von Darmdivertikeln positiv.

Um Darmdivertikeln vorzubeugen, sollte man dementsprechend auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse sowie Vollkornprodukten und wenig rotem Fleisch (Rind, Schwein, Kalb, Lamm) setzen.

Auch zu wenig körperliche Bewegung, genetische Faktoren und Übergewicht können Darmdivertikel hervorrufen.

(Entzündliche) Darmerkrankungen erhöhen das Risiko für die Entstehung von Darmkrebs.
Bei einer Darmspiegelung werden gutartige Vorstufen entfernt – bevor Krebs entsteht.

Darmdivertikel Diagnose

Zur genauen Diagnosestellung wird den Patient:innen zunächst Blut abgenommen, um die Entzündungswerte zu überprüfen. Außerdem kann eine Computertomographie (CT) vom Magen-Darm-Trakt Hinweise auf eine bestehende Erkrankung liefern.

In den meisten Fällen wird von einer Darmspiegelung abgeraten, da die Verletzungsgefahr bei einer noch bestehenden Erkrankung zu groß wäre. Sie wird nur dann für sinnvoll erachtet, wenn die Entzündung bereits abgeklungen ist. In diesem Fall kann sie darüber Klarheit verschaffen, ob Divertikel nur in einem bestimmten Teil des Darms vorhanden sind oder der gesamte Darm betroffen ist.

 

Darmdivertikel: Behandlung

Je nach Schwere der Erkrankung lassen sich Divertikel in den meisten Fällen mit einer Ernährungsumstellung auf Schonkost oder einen vorübergehenden Verzicht auf Nahrung behandelt werden.

Bei einem schwereren Erkrankungsbild wird auf eine künstliche Ernährung zurückgegriffen und zusätzlich Antibiotika sowie Schmerzmittel verabreicht. Spricht die Therapie an, können Patient:innen im Verlauf wieder leichte Kost wie Suppen zu sich nehmen.

Kommen zur Divertikulitis jedoch weitere Komplikationen wie ein Darmdurchbruch oder massive innere Blutungen hinzu, wird ein Krankenhausaufenthalt unausweichlich. Mithilfe eines operativen Eingriffs werden dann die entsprechenden Teile des Darms entfernt. In jedem Fall ist eine ärztliche Konsultation für die Planung der individuellen Therapie notwendig.

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