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Die Stroke Unit rettet Leben

Auf der Stroke Unit betreuen wir Patient:innen in den ersten 24 bis 72 Stunden nach einem akuten Schlaganfall. Unsere Spezialeinheit ist mit allen Möglichkeiten der modernen Schlaganfalltherapie ausgerüstet und rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr im Einsatz.

Intensivpflegekraft

Was ist eine Stroke Unit?

In der akuten Phase ist der Krankheitsverlauf von Schlaganfallpatient:innen meist noch nicht stabil, sodass sie intensiv versorgt und überwacht werden müssen. Diese Aufgabe übernehmen auf der Stroke Unit speziell geschulte Ärzt:innen und Pflegekräfte.

Zum Stationsteam gehören auch Physio-, Ergo- und Sprachtherapeut:innen, die zeitnah in die Behandlung eingebunden werden und mit der Frührehabilitation beginnen.

Die Aufgaben der Stroke Unit im Überblick:

  • Diagnostik des Schlaganfalls
  • Überwachung von Blutdruck, Herzaktion, Sauerstoffgehalt im Blut, Blutzucker und Körpertemperatur sowie des Blutflusses der zum Gehirn hinführenden Gefäße
  • gezielte medikamentöse Behandlung
  • frühzeitige Physio-, Ergo- und Sprachtherapie

Ziel ist die möglichst rasche Verbesserung beziehungsweise die Vermeidung einer Zunahme der Symptome, die in der ersten Krankheitsphase noch möglich ist. Die Betroffenen sollen möglichst ohne größere Einschränkungen in den Alltag zurückkehren. 

Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass Schlaganfallpatient:innen von der sofortigen Behandlung auf einer spezialisierten Stroke Unit deutlich profitieren.

Zeit ist Hirn: Schnelle Reaktion

Ein Schlaganfall ist ein Notfall, bei dem das Gehirn plötzlich nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. In jeder Minute sterben unwiderruflich Millionen Gehirnzellen ab.

Die moderne und effektive Behandlung von Schlaganfällen setzt voraus, dass verschiedene Verfahren interdisziplinär kurzfristig und rund um die Uhr verfügbar sind.

Welche Untersuchungen erfolgen bei der Aufnahme?

Zunächst wird jeder Patient genau befragt, wie es zu dem Schlaganfall gekommen ist und welche Vorerkrankungen bestehen. Anschließend erfolgt eine ausführliche neurologische und internistische Untersuchung. Es wird umgehend eine Computertomographie oder eine Kernspintomographie des Kopfes (Schichtaufnahmen des Kopfes) durchgeführt.

Ziel ist, zwischen einem Hirninfarkt und einer Hirnblutung zu unterscheiden, da davon die weitere Diagnostik und Behandlung abhängig ist.

Handelt es sich um einen Hirninfarkt, wird umgehend entschieden, ob die Wiedereröffnung eines verschlossenen Gefäßes mit einer Infusion (Thrombolyse) oder einem Katheter durch die Neuroradiolog:innen möglich ist. Mittels Ultraschall werden die Gefäße des Halses und des Gehirns untersucht.

Aufnahme auf der Stroke Unit

Jeder Patient wird zunächst an einen Monitor angeschlossen, sodass man engmaschig den Blutdruck, die Herzaktion und den Sauerstoffgehalt im Blut überwachen und kontrollieren kann. So schnell wie möglich werden ausführliche Laboruntersuchungen vorgenommen, und es wird mit der Diagnostik des Herzens begonnen.

Dabei gibt es zwei Verfahren:

  1. Transthorakale Echokardiographie: Das Herz kann mit Ultraschall von außen untersucht werden.
  2. Transösophageale Echokardiographie, sogenannte Schluck-Echokardiographie: In vielen Fällen ist eine Herzuntersuchung von der Speiseröhre ausgehend notwendig, um kleine Blutgerinnsel und Klappenveränderungen genau erkennen zu können. Diese Untersuchung erfordert, dass ein Schlauch geschluckt wird, vergleichbar mit einer Magenspiegelung. Sie wird von den kardiologischen Kolleg:innen unseres Hauses durchgeführt.

Welche weiteren Untersuchungen sind notwendig?

Innerhalb der nächsten Tage ist möglicherweise eine spezielle Untersuchung des Kopfes mithilfe der Kernspintomographie oder aber auch eine Gefäßdarstellung notwendig.

Es werden weitere kardiologische Untersuchungen, zum Beispiel ein Langzeit-Elektrokardiogram, Langzeit-Blutdruck oder ein Herzbelastungstest, durchgeführt.

Erst wenn alle diese Untersuchungsergebnisse vorliegen, kann über die weitere, langfristige Therapie zur Verhinderung weiterer Schlaganfälle entschieden werden.

Wie kann der Schlaganfall therapiert werden?

Die Therapie ist abhängig von der Ursache und den Beschwerden des Hirninfarkts. Je nach Schwere gibt es diverse Behandlungsmöglichkeiten, um einen Schlaganfall möglichst ohne Folgen zu überstehen.

Medikamentöse Therapie

Ursache für einen Schlaganfall ist häufig ein Blutgerinnsel, das ein Gefäß verstopft. In einigen Fällen kann dieses Gerinnsel mit einem Medikament aufgelöst werden und das Gefäß wieder geöffnet werden. Die dafür erforderliche Behandlung ist die sogenannte Lysetherapie. Diese Therapieform ist allerdings nur in den ersten 4,5 Stunden nach Beginn der Symptomatik sinnvoll.

Um eine Verschlechterung oder einen weiteren Schlaganfall vorzubeugen, werden häufig weitere gerinnungshemmende Medikamente gegeben.

Entfernung von Blutgerinnseln

Neben der medikamentösen Therapie wenden wir unter bestimmten Voraussetzungen bei Schlaganfallpatient:innen auch das moderne Verfahren der sogenannten Thrombektomie an. Dabei wird das Gerinnsel lokalisiert und mithilfe eines Katheters entfernt.

Stoppen einer Hirnblutung

Ist eine Blutung Ursache für einen Schlaganfall, muss diese zunächst gestoppt werden. Denn das ausgetretene Blut erhöht den Druck im Hirn und kann so die Zellen schädigen. Gerade bei größeren Blutungen kann eine Operation notwendig sein. Ist eine Blutung durch zu hohen Blutdruck bedingt, gilt es, diesen vorsichtig zu senken.

Rehabilitation

Weiterhin wird ohne Zeitverzug mit der Rehabilitation durch das Pflegeteam, die Physiotherapeut:innen (für Krankengymnastik), Ergotherapeut:innen (für Beschäftigungstherapie) und Logopäd:innen (für Sprachtherapie) begonnen, um frühzeitig wieder eine möglichst weitgehende Selbstständigkeit der betroffenen Patient:innen zu erreichen.

Was kommt nach der Stroke Unit?

Üblicherweise bleiben Betroffene ein bis drei Tage auf der Stroke Unit, wo sie überwacht und anschließend auf eine Allgemeinstation verlegt werden. Dort erfolgt dann die weitere Diagnostik und die Weiterleitung entweder in eine Rehabilitationsklinik oder die Entlassung.

Mitarbeiter:innen des Sozialdienstes begleiten die Therapie, um eine anschließende Rehabilitation zu planen. Wenn notwendig, helfen sie Ihnen auch, einen ambulanten Pflegedienst oder spezielle Hilfsmittel für zu Hause zu organisieren.

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