Klettern im Sommer die Temperaturen auf über 30 Grad, klagen viele Menschen über geschwollene Füße und schwere Beine. Damit einher geht ein erhöhtes Risiko, eine Thrombose zu erleiden. Olivier Böhm kennt die Ursache: „Die Blutgefäße verlieren hitzebedingt an Elastizität und werden durchlässiger. Hinzu kommt, dass sich die Gefäße bei Wärme weiten – das Blut fließt nicht mehr so schnell.“ In Flugzeug, Auto & Co. kommt fehlende Bewegungsfreiheit aufgrund enger Platzverhältnisse hinzu. Da besonders die Beinvenen für die Bildung von Blutgerinnsel anfällig sind, kann langes, verkrampftes Sitzen für Risikopatienten gefährlich werden.
Wer hat ein erhöhtes Risiko?
„Besonders gefährdet sind Menschen mit Venenleiden und Krampfadern. Übergewicht und Rauchen sowie hormonelle Veränderungen, etwa in der Schwangerschaft sowie durch die Einnahme der Verhütungs-Pille oder von Hormonersatzpräparaten in den Wechseljahren, stellen weitere Risikofaktoren für eine Thrombose dar“, erklärt der Gefäßchirurg. Zu den Risikopersonen zählen zudem Menschen, die bereits einmal eine Thrombose oder einen Gefäßverschluss hatten, an einer schweren Krankheit – etwa einer Herzschwäche – leiden, kürzlich operiert wurden oder gerade einen Gips tragen.
So überstehen Risikopatienten stundenlanges Reisen
Gut passende Kompressionsstrümpfe stellen eine geeignete Vorsichtsmaßnahme für Flüge oder Fahrten dar, auf denen Reisende stundenlang sitzen müssen. „Diese drücken das Gewebe von außen zusammen und verhindern so, dass sich Flüssigkeit darin sammelt, die zu geschwollenen Füßen und schweren Beinen führt“, erklärt Olivier Böhm. Außerdem sollten Flugreisende viel trinken, um das Blut flüssig zu halten. Zu wenig Flüssigkeit führt dazu, dass das Blut dicker wird, was wiederum die Wahrscheinlichkeit für ein Blutgerinnsel erhöht. Der Experte empfiehlt pro Flugstunde etwa 250 Milliliter Wasser oder Fruchtsaftschorle. „Alkohol zu trinken, ist kontraproduktiv. Der Alkohol weitet die Blutgefäße, was die Blutzirkulation noch mehr stört.“ Zusätzlich sorgen regelmäßige kleine Bewegungseinheiten dafür, dass sich das Blut nicht in den Beinen staut. Beim langen Sitzen verkrampft sich die Muskulatur. Ein paar Streckübungen lockern die Verspannung und unterstützen den Kreislauf, dem die dauernd abgeknickt verharrende Beine zusetzen. Wer zum Beispiel im Sitzen die Füße hebt und senkt, aktiviert die Muskelpumpe und reduziert die Thrombosegefahr. Autofahrer sollten regelmäßig anhalten und sich die Beine vertreten.