Menü
Schließen

Vorhofohrverschluss – Schutz vor Schlaganfall

Vorhofflimmern ist mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten eines schweren Schlaganfalls verbunden. Ursächlich hierfür ist eine Bildung von Blutgerinnseln (Thromben) im Herzen, insbesondere im linken Vorhofohr. Eine mögliche Therapie ist das Einsetzen eines Vorhofohrverschlusses. Erfahren Sie dazu mehr. 

Heart ultrasound exam for senior man with ultrasound specialist while medical exam at hospital,Heart ultrasound exam for senior man with ultrasound specialist

Was bewirkt ein Vorhofohrverschluss?

Bei den Herzohren, auch Vorhofohren genannt, handelt es sich um beutelförmige Ausstülpungen an den Vorhöfen des Herzens. Kann sich das Herz im Rahmen des Vorhofflimmerns nicht richtig zusammenziehen, fließt das Blut nicht mehr ungehindert und es können sich Blutgerinnsel bilden. Dies geschieht besonders häufig im linken Herzohr.

Wird das Gerinnsel aus dem Herzohr ausgeschwemmt wird, kann es über den Körperkreislauf in das Gehirn gelangen und dort zu einem Schlaganfall führen.

Blutverdünner oder Vorhofohrverschluss?

Die am häufigsten angewendete Therapie besteht in der Behandlung mit blutverdünnenden Medikamenten (orale Antikoagulation). Nicht selten treten dabei jedoch schwerwiegende Komplikationen in Form von Blutungen auf. Zudem können bei einer Vielzahl von Begleiterkrankungen, wie beispielsweise Niereninsuffizienz, diese Medikamente nicht verordnet werden.

Als Alternative zur medikamentösen Therapie besteht daher die Möglichkeit, das linke Vorhofohr, die Hauptquelle für Thromben im Herzen, minimalinvasiv zu verschließen. Dies gilt als sichere und einfache Methode.

Wie läuft ein Vorhofohrverschluss ab?

Unter leichter Narkose wird ein sogenanntes Vorhofohrverschluss-System bei einer Herzkatheter-Untersuchung in das linke Vorhofohr implantiert. Dabei erfolgt eine echokardiographische Kontrolle.

Der Vorhofohrverschluss (Occluder) kommt als kleiner Netz-Schirm aus Polyurethan und Titan in unterschiedlichen Größen. Es entfaltet sich im Vorhofohr und dichtet dieses ab.

Vor der Untersuchung erhalten Sie eine Kurznarkose. Dann wird ein Schluck-Ultraschall (TEE) durchgeführt, in dem das linke Ohr auf vorliegende Blutgerinnsel untersucht und das Herzohr genau ausgemessen wird. Der Kopf des Ultraschallgeräts wird während des Eingriffs in der Speiseröhre belassen. Der passende Occluder wird danach über die Leistenvene mithilfe eines Katheters wand in der linken Vorkammer eingebracht.

Anschließend wird der Occluder unter Ultraschall-Kontrolle in das Herzohr eingesetzt. Um dessen Sitz zu kontrollieren wird eine kleine Menge Kontrastmittel benötigt.

Nach Prüfung der Position und Stabilität des Occluders wird das Kathetermaterial entfernt und die Punktionsstelle mit einem Verschlusssystem abgedichtet. Dazu wird ein Druckverband für sechs bis acht Stunden angelegt. Die weitere Kontrolle erfolgt für 24 Stunden  auf einer Überwachungsstation.

Nach einigen Wochen hat sich über dem implantierten Verschlusssystem körpereigenes Gewebe gebildet, das Vorhofohr ist damit komplett verschlossen und es können sich keine Gerinnsel mehr darin bilden. Dadurch ist das Schlaganfallrisiko ebenso wie bei der medikamentösen Behandlung vermindert.

Nach dem erfolgreichen Verschluss kann bei einem Großteil der Patienten die dauerhafte Einnahme gerinnungshemmender Medikamente beendet werden.

image
Vereinbaren Sie einen Termin mit unseren Experten.
Sie benötigen einen Termin in einer unserer stationären Kliniken oder ambulanten Einrichtungen oder wollen unabhängig vom Ort eine Videosprechstunde vereinbaren? In unserem Patientenportal können Sie Ihren Termin direkt online buchen.