Ventrikuläre Tachykardien

Abbildung 1: Laufende Ventrikuläre Tachykardie (VT) unter Impella-Pumpenschutz bei hämodynamischer Instabilität.

Herzrhythmusstörungen aus der Herzkammer manifestieren sich in unterschiedlichen Formen und Beschwerden. Ihr Erscheinen hängt auch mit anderen Herzerkrankungen wie z.B. koronare Herzerkrankung, Bluthochdruck, Herzmuskelentzündung und Herzmuskelschwäche zusammen, sodass die Behandlung der Grunderkrankung zunächst im Vordergrund steht. Sind keine behebbaren Ursachen vorhanden, kommt die Ablationstherapie als Behandlungsmethode in Frage.
Wenn die Herzrhythmusstörung in Form einer Kammertachykardie/ventrikuläre Tachykardie (VT), eine lang-anhaltende Reihe von Extraschlägen, auftreten, kann diese zum plötzlichen Herztod führen.

Abbildung 2: Nach Anlage einer Impella-Herzpumpe erfolgt die transseptale Punktion.

Somit zählt eine VT zum medizinischen Notfall. Nach der akuten Behandlung (Einleitung einer medikamentösen Therapie und/oder elektrische Kardioversion) sollten grundlegende Herzerkrankungen (siehe oben) ausgeschlossen oder, falls vorhanden, adäquat und Leitlinien Gerecht behandelt werden. Tritt diese Herzrhythmusstörung trotz optimaler medikamentöser Behandlung und Therapie der Grunderkrankung wiederholt auf, sollte ein Defibrillator eingesetzt und eine Ablationstherapie in Erwägung gezogen werden. Besonders gut geeignet für die EPU und Ablationstherapie sind stabile Kammertachykardien ohne hämodynamischer Instabilität (Blutdruckabfall, Schwindel oder Bewusstlosigkeit).

 

Abbildung 3: 3D-Mapping mit NAVX Ensite Precision mit Identifizierung der frühesten Stelle am Septum des linken Ventrikels mit zentrifugaler Ausbreitung. An dieser Stelle erfolgte die gezielte Ablation (grüne Punkte).

Falls es doch unter der Rhythmusstörung zu einer hämodynamischer Instabilität kommt, dann kommen spezielle Herzpumpen zum Einsatz (Impella®) (s. Abb. 1). Mithilfe dieser Herzpumpen kann der Blutdruck trotz der sehr schnellen Rhythmusstörung aufrechterhalten werden (s. Abb. 2).
Die Bestimmung der Lokalisation der Herzrhythmusstörung im Herzen findet unter laufender Herzrhythmusstörung mithilfe eines dreidimensionalen Bildgebungssystem. Sobald die Lokalisation der Rhythmusstörung ausfindig gemacht wurde, kann eine gezielte Ablationstherapie erfolgen (s. Abb. 3 + Abb. 4).

Abbildung 4: 3D-Mapping einer zentrifugal ausbreitender ventrikulärer Tachykardie aus dem Spetalbereich.


Untersuchungsablauf:


Für die Untersuchung benötigt man neben den Ablationskatheter drei diagnostische Elektrodenkatheter (RV, CS und HD-Mapping Katheter (HD-Grid oder Pentarray)). Diese werden über die Leistenvenen bis zum Herzen eingeführt. Deshalb werden beide Leisten für diese Untersuchung vorbereitet. Falls eine Impella® Herzpumpe notwendig ist, wird diese in der Regel über die linke Femoralarterie bis in die linke Herzkammer gelegt.


Die Behandlung wird unter guter lokaler Betäubung und ausreichender Anlagosedierung (intravenöse Schmerz- und Sedierungstherapie) durchgeführt.
Nach der Behandlung wird ein zirkulärer Druckverband um die Leiste für einige Stunden (in der Regel sechs Stunden) angelegt. Sie werden nach dem Aufwachen auf Ihrer Station mit einem Fernüberwachungsgerät bis zum nächsten Tag überwacht.


Wir empfehlen Ihnen, nach der Behandlung die Leisten für weitere sieben Tage zu schonen. Um Nachblutungen aus den Leisten zu verhindern, sollten in dieser Zeit folgenden Tätigkeiten vermieden werden: Schweres heben, Fahrrad fahren, starkes pressen im Bauch, schnelles laufen, Schwimmen oder ähnliches.