Rechtsatriales typisches Vorhofflattern

Abbildung 1: Schematische Darstellung eines typischen (rechtsatrialen) Vorhofflatterns.

Das Vorhofflattern entsteht durch eine kreisende elektrische Erregung im rechten Vorhof und geht in der Regel mit einem schnellen Pulsschlag einher. In seltenen Fällen wird es als Zufallsbefund im EKG diagnostiziert, insbesondere wenn es keinen schnellen Pulsschlag oder keine Pulsunregelmäßigkeit verursacht. Trotzdem sind die Patienten von einem Schlaganfall, genauso wie bei der Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern, gefährdet, sodass eine Therapie mit einem Blutverdünner (neue orale Antikoagulatien (Apixaban, Rivaroxaban, Edoxaban, Dabigatran) oder Marcumar®) erforderlich ist.

Abbildung 2: Bild eines typischen (rechtsatrialen) Flatterns in einer EPU.

Der Ursprung des Vorhofflatterns lässt sich nur durch eine Elektrophysiologische Untersuchung (EPU) bestätigen. Größtenteils kommt es aus der rechten Vorkammer (s. Abb. 1) und kreist entlang einer „Brücke“ zwischen der unteren Hohlvene und der Trikuspidal-Herzklappe. Abbildung 2 zeigt eine typische Aufzeichnung des Vorhofflatterns in der Elektrophysiologischen Untersuchung (EPU). Eine gezielte Ablationstherapie mit Radiofrequenzstrom über einen Ablationskatheter an dieser Stelle unterbricht den Kreis und beendet die Herzrhythmusstörung (s. Abb. 3). Durch dieses Verfahren tritt in 95% der Fälle kein erneutes Vorhofflattern mehr auf und es kann, wenn keine weiteren Herzrhythmusstörungen vorliegen (z.B. Vorhofflimmern), auf eine Blutverdünnungstherapie verzichtet werden.

Untersuchungsablauf:


Für die Untersuchung benötigt man neben den Ablationskatheter drei diagnostische Elektrodenkatheter. Diese werden über die Leistenvenen bis zum Herzen eingeführt. Deshalb werden beide Leisten für diese Untersuchung vorbereitet. Die Behandlung wird unter guter lokaler Betäubung und ausreichender Anlagosedierung (intravenöse Schmerz- und Sedierungstherapie) durchgeführt. In manchen Fällen ist eine elektrische Kardioversion (Elektroschock-Therapie) zur Beendigung der Rhythmusstörung erforderlich, so dass alle Patienten auch diesbezüglich aufgeklärt werden.
Nach der Behandlung wird ein zirkulärer Druckverband um beide Leisten für einige Stunden (in der Regel vier Stunden) angelegt. Sie werden nach dem Aufwachen auf Ihrer Station mit einem Fernüberwachungsgerät bis zum nächsten Tag überwacht.
Wir empfehlen Ihnen, nach der Behandlung die Leisten für weitere drei Tage zu schonen. Um Nachblutungen aus den Leisten zu verhindern, sollten in dieser Zeit folgenden Tätigkeiten vermieden werden: Schweres heben, Fahrrad fahren, starkes pressen im Bauch, schnelles laufen, Schwimmen oder ähnliches.

Hinweis

Liegt der Ursprung des Vorhofflatterns in der linken Vorkammer, sollte ein dreidimensionales Bildgebungsverfahren ergänzt werden.