AV-Reentry-Tachykardie (AVRT)/Wolff-Parkinson-White (WPW)-Syndrom

Abbildung 1: Schematische Darstellung einer AVRT (die gelben Pfeile zeigen die entstehende kreisende Erregung, die zusätzliche Leitungsbahn ist blau markiert)

Ähnlich wie bei der AVNRT liegt der Herzrhythmusstörung eine zusätzliche Reizleitung, die Vorkammer und Kammer verbindet, zugrunde (s. Abb. 1). Das Besondere an dieser Herzrhythmusstörung ist, dass sich die zusätzliche Leitungsstruktur (akzessorische Leitungsbahn) an unterschiedlichen Stellen befinden kann. Die zusätzliche Leitungsstruktur ist angeboren und die Beschwerden (Herzrasen, Herzklopfen, Schwindel, etc.) treten bereits im jungen Alter auf.

Abbildung 2: EKG-Veränderungen durch eine zusätzliche Leitungsbahn (blauer Pfeil) und Normalisierung des EKGs unter der Ablationstherapie (grüner Pfeil).

Das WPW-Syndrom ist häufig assoziiert mit o.g. Beschwerden und ist gekennzeichnet durch typische EKG-Veränderungen (s. Abb. 2). Ferner existieren auch verborgene, rein retrograd leitende, akzessorische Leitungsstrukturen. Patienten mit verborgenen Leitungsstrukturen weisen ebenfalls o.g. Beschwerden auf ohne jedoch typische EKG-Veränderungen aufzuweisen.
Mit einer Elektrophysiologischen Untersuchung (EPU) in Kombination mit einem dreidimensionalen Bildgebungsverfahren lassen sich die zusätzlichen Leitungsstrukturen (offen oder verborgen) sehr gut identifizieren. Daher liegt die Erfolgsrate durch eine Ablationstherapie bei beiden formen über 90%.

Untersuchungsablauf:


Für die Untersuchung benötigt man neben den Ablationskatheter drei diagnostische Elektrodenkatheter (RV, CS und HD-Mapping Katheter (HD-Grid oder Pentaray)). Diese werden über die Leistenvenen bis zum Herzen eingeführt. Deshalb werden beide Leisten für diese Untersuchung vorbereitet. Die Behandlung wird unter guter lokaler Betäubung und ausreichender Anlagosedierung (intravenöse Schmerz- und Sedierungstherapie) durchgeführt.


Nach der Behandlung wird ein zirkulärer Druckverband um die Leiste für einige Stunden (in der Regel vier bis sechs Stunden) angelegt. Sie werden nach dem Aufwachen auf Ihrer Station mit einem Fernüberwachungsgerät bis zum nächsten Tag überwacht.


Wir empfehlen Ihnen, nach der Behandlung die Leisten für weitere drei Tage zu schonen. Um Nachblutungen aus den Leisten zu verhindern, sollten in dieser Zeit folgenden Tätigkeiten vermieden werden: Schweres heben, Fahrrad fahren, starkes pressen im Bauch, schnelles laufen, Schwimmen oder ähnliches.