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Hernien richtig behandeln

Die Hernienoperation ist weltweit eine der häufigsten chirurgischen Eingriffe. Die Helios Kliniken bieten ein breites Spektrum operativer Behandlungsmöglichkeiten. Diese haben wir im Folgenden für Sie zusammengefasst. 

Bauch einer Frau mit Narben

Was sind Hernien? 

Eingeweidebrüche werden in der Fachsprache als Hernien bezeichnet. Durch eine Lücke in der Bauchwand treten meist Bauchfell oder Eingeweide hervor. Oft zeigt sich eine von außen sichtbare Vorwölbung. Die häufigsten Hernien sind Leistenbruch, Schenkelbruch, Nabelbruch und Narbenbruch. Eine Sonderform ist der Zwerchfellbruch (Hiatushernie), hier gelangen Anteile der Bauchorgane durch eine Lücke im Zwerchfell in den Brustraum. In den Helios Kliniken können wir Ihnen für jede Hernie eine individuelle, möglichst minimalinvasive Behandlung anbieten.

Eine Operation ist die einzige Behandlung, durch die eine Hernie beseitigt werden kann. Allerdings muss nicht jede Hernie operiert werden. Wenn der Bruch keine Beschwerden verursacht und das Risiko für Komplikationen als gering eingeschätzt wird, kann man auf eine Operation verzichten. Diese Entscheidung sollte erst nach einer gründlichen Untersuchung durch erfahrene Chirurg:innen gemeinsam getroffen werden.

Unbehandelt kann der Bruch im Verlauf größer werden und häufiger Beschwerden verursachen. Manchmal kann es zu einer Einklemmung des Bruchsacks und zu einem Darmverschluss mit starken Schmerzen und Erbrechen kommen. Das passiert häufiger bei Hernien mit einer kleinen Bruchpforte. Ein solch eingeklemmter Bruch ist immer ein Notfall und muss innerhalb weniger Stunden operiert werden.

Von früher empfohlenen sogenannten Bruchbändern wird heute abgeraten. Der Bruch wird dadurch nicht behandelt und es kann mit Nebenwirkungen wie Druckstellen verbunden sein.

Die operative Versorgung

Eine Hernienoperation läuft folgendermaßen ab:

  1. Rückverlagerung des Bruchsackinhalts in den Bauchraum
  2. optionale Entfernung des Bruchsacks
  3. Verschluss der Bruchlücke mittels Naht und/oder Einlage eines Kunststoffnetzes

Im Allgemeinen wird für unsere Patient:innen ein individuelles Vorgehen im Sinne einer sogenannten maßgeschneiderten Operation ausgewählt. In unseren Kliniken werden alle modernen und klassischen Operationsverfahren angeboten. Wir behandeln regelmäßig auch komplexe Hernien, zum Beispiel sehr große oder mehrfach voroperierte Narbenhernien.

Operation bei Leistenbruch und Schenkelbruch

Die Leisten- und Schenkelbruchversorgung wird in unseren Kliniken meist in der sogenannten TAPP-Technik durchgeführt. Es handelt sich hierbei um ein laparoskopisches, minimalinvasives Operationsverfahren (operiert wird über kleine Hautschnitte mithilfe schmaler Zugänge), bei welchem der Bruchsack vorsichtig aus der Bruchpforte gelöst und anschließend ein ausreichend großes Kunststoffnetz faltenfrei von innen über die Öffnung platziert wird.

Bei Rückfällen (Rezidiven) nach laparoskopischer Versorgung, sowie bei vorerkrankten Patient:innen, die nur in lokaler Betäubung operiert werden können, kommt das sogenannte Lichtenstein-Verfahren zum Einsatz. Es handelt sich um ein offenes Operationsverfahren, bei dem die Bruchlücke von außen mit einem Kunststoffnetz verschlossen wird. Bei jungen Patient:innen und bekannten Netzunverträglichkeiten führen wir ein offenes Operationsverfahren durch, bei dem die Bruchlücke mit körpereigenem Gewebe verschlossen wird.

Operation zur Behandlung von Bauchwand- und Nabelbrüchen

Das sogenannte MILOS-Verfahren eignet sich für Hernien in der Region zwischen Bauchnabel und Brustbein. Auch bei dieser minimalinvasiven Operationsmethode wird den Patient:innen an der Bruchstelle ein Kunststoffnetz eingesetzt. Allerdings außerhalb der Bauchhöhle, sodass das Netz nicht mit dem Darm in Kontakt kommt. Nicht nur die Komplikationen werden dadurch geringer, auch die spätere Operationsnarbe ist wesentlich kleiner: Mit einer durchschnittlichen Länge von sechs Zentimetern sind die Narben nach einem Eingriff mit dem neuen Verfahren etwa 14 Zentimeter kürzer als bisher.

Die Patient:innen haben dadurch deutlich weniger Schmerzen nach der Operation, die Wiederherstellung der Bauchwandfunktion gelingt problemlos und das Risiko für einen erneuten Bruch an der gleichen Stelle sinkt spürbar. Außerdem können Patient:innen nach dieser Operationsmethode früher aus dem Krankenhaus entlassen werden und sind schnell wieder belastbar.

Operation bei Narben- und Nabelbruch

Diese Eingeweidebrüche werden in Abhängigkeit von der Größe des Bruchs sowie den vorangegangenen Operationen in offener oder minimal-invasiver Technik versorgt. Beim minimal-invasiven Vorgehen wird nach Einengung der Bruchlücke von innen ein Kunststoffnetz eingelegt (IPOM - Intra- Peritoneale-Onlay-Mesh-Technik).

Wenn die Bruchlücke über fünf bis sieben Zentimeter groß ist, kommen offene Operationsverfahren zur Anwendung. Bei dieser Technik wird die Narbe herausgeschnitten und nach Verschluss der Bruchlücke die Bauchdecke durch Einlage eines Kunststoffnetzes verstärkt.

Hiatushernien – Operation bei einem Zwerchfellbruch

Bei Brüchen des Zwerchfells kann es zu Verlagerung des Magens beziehungsweise anderen Anteilen der Bauchhöhle in die Brusthöhle kommen.

Hauptsymptome können sein:

  • Schmerzen
  • Luftnot
  • Schwierigkeiten beim Essen
  • Blutarmut auf Grund wiederholter kleiner Schleimhauteinrisse und Blutungen im Magen

Hiatushernien operieren wir fast ausschließlich laparoskopisch (minimalinvasiv). Dabei wird der Magen aus dem Brustraum mobilisiert sowie das Zwerchfell im Bereich des Durchtritts der Speiseröhre eingeengt. Zusätzlich erfolgt auch hier häufig eine Netzeinlage zur weiteren Stabilisierung des Bruchs.

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