Allgemeine Fragen
Impfstoffe in der Testphase?
Sind wir alle Versuchskaninchen, da alle Impfstoffe noch in der Testphase sind?
In der Tat war es anfänglich eine vorläufige Zulassung, weil Eile geboten war. Das reguläre Zulassungsverfahren wurde schneller aber ebenso gründlich durchlaufen wie für alle anderen Impfstoffe auch. Um diese Zulassungszeit zu verkürzen, hat man die Phasen nicht nacheinander, sondern teilweise parallel verlaufen lassen. So konnte das Prozedere bei voller Sicherheit komplett durchlaufen werden. Von einer noch immer anhaltenden Testphase im Sinne einer Versuchsreihe kann daher nicht gesprochen werden.
Zu schnelle Impfstoffentwicklung?
Wurden die Impfstoffe zu schnell entwickelt und sind nicht sicher?
Die Impfstoffe sind sicher. Bei der Zulassung haben sie alle Phasen durchlaufen. Im Unterschied zu anderen Impfstoffen liefen die Schritte jedoch teilweise parallel statt hintereinander, wodurch eine schnellere Zulassung möglich war. Es wurde kein einziger Schritt ausgelassen, sodass Wissenschaftler fest davon ausgehen, dass der Impfstoff sicher ist. In Bezug auf die Anforderungen an Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit wurden keine Abstriche gemacht. Auch, wenn mRNA-Impfstoffe an sich neu sind, wird schon lange an ihnen geforscht, sodass viel über ihre Sicherheit bekannt ist. Inzwischen sind Milliarden Dosen verimpft worden und die Nebenwirkungsrate ist im gleichen Rahmen, wie bei anderen Impfstoffen, die seit langem auf dem Markt sind. Auf jeden Fall sind die Raten geringer, als die Wahrscheinlichkeit schwer zu erkranken, wenn man ungeimpft ist.
Ansteckung trotz Impfung?
Ist der Impfstoff wirkungslos, weil sich Menschen trotzdem anstecken können?
Es wird viel darüber diskutiert, dass sich Menschen trotz Impfung anstecken. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen reagiert der Körper eventuell anders als gehofft auf den Impfstoff und bildet keine Abwehr – das ist allerdings sehr selten. Zum anderen können sich bereits Geimpfte angesteckt haben, bevor sich die Immunität vollständig ausgebildet hat. Erst nach der erfolgten Impfung und nach einer Zeit der Bildung der Abwehr kann der Körper ausreichend Antikörper gegen das Virus bilden.
Wir wissen heute, dass es trotz Impfung möglich ist, dass die Erkrankung auch bei Geimpften auftritt, aber in sehr viel milderer Form. Geimpfte, die sich infiziert haben, sind nach jetzigen Erkenntnissen auch weiterhin ansteckend für Dritte, jedoch deutlich kürzer. Zudem kann das Virus durch die kürzere Infektionsdauer die Wahrscheinlichkeit für Mutationen und schwierige Varianten reduziert werden. Für einen exzellenten Schutz vor einem schwerwiegenden Verlauf, sollten aber so viele Menschen wie möglich geimpft sein.
Änderung der DNA?
Ändert ein mRNA-Impfstoff die DNA?
Nein. Die Abkürzung mRNA steht für messenger-Ribonukleinsäure, auch Boten-RNA. Der mRNA-Impfstoff enthält die genetischen Informationen für das Spike-Protein des Corona-Virus. Bei einer Impfung werden diese Informationen in die menschliche Zelle eingeschleust, wo sie im Cytosol nachgebaut und im Anschluss dem Immunsystem präsentiert werden können. Mit der menschlichen DNA kommt mRNA aber nicht Kontakt, denn diese befindet sich isoliert im Zellkern.
Auch eine Integration von RNA in DNA ist nicht möglich. Denn die menschliche Zelle besitzt keine Möglichkeit, ein mRNA-Stück in ein DNA-Stück umzuschreiben oder in diese einzubauen, da dazu die notwendigen Enzyme (Katalysatoren) fehlen. DNA kann in mRNA umgewandelt werden, der Weg in die andere Richtung ist nicht möglich in der menschlichen Zelle.
In Bezug auf den mRNA-Impfstoff heißt das: Die menschliche DNA bleibt unangetastet und wird nicht umgeschrieben, wenn der Impfstoff im Körper ist.
Gesundheitsschädliche Stoffe?
Enthalten die Impfstoffe gesundheitsschädliche Stoffe?
Nein. In den Covid-19-Impfstoffen sind kaum Substanzen enthalten, die eine allergische Reaktion auslösen könnten. So enthalten sie kein toxisches oder tierisches Material, wie etwa Formaldehyd, Hühnereiweiß oder Konservierungsmittel. Auch erzeugen sie keine infektiösen Partikel, sodass kein Risiko der Umwandlung zu einem vermehrungsfähigen Virus besteht.
Richtig ist: Bereits während der klinischen Erprobung werden und wurden die Impfstoffkandidaten mit der notwendigen und gebotenen Sorgfalt geprüft. Im Anschluss prüfen Zulassungsbehörden weltweit ihre Qualität, Wirksamkeit und Sicherheit, um sicherzustellen, dass der Nutzen einer Impfung die möglichen Risiken überwiegt.
Wirkung bei Mutation des Virus?
Ist der Impfstoff wirkungslos, wenn das Virus mutiert?
Nein, generell gilt: es ist völlig normal, dass Viren mutieren. Aktuell sind zahleiche Virusvarianten bekannt, wenige sind Varianten, die besorgniserregend sind (Varriants of Concern VOC) - soweit man bisher untersucht hat, ist der Impfstoff auch gegen diese Varianten wirksam, wenn auch abgeschwächt. Trotz der Veränderung des Virus können die Impfungen nach aktueller Studienlage einen schweren Krankheitsverlauf verhindern, denn hier helfen nicht nur die Antikörper, sondern auch die Gedächtniszellen.
Eins ist sicher: Das Virus wird auch weiter mutieren. Aber, die mRNA-Impfstoffe sind durch ihre Struktur leicht anpassbar. Diese Anpassung wird jetzt schon vorgenommen
Wirkung bei älteren Menschen?
Je älter der Mensch, desto geringer die Wirkung des Impfstoffs. Stimmt das?
Stimmt teilweise. Mit zunehmenden Alter verändert sich auch das Immunsystem – es arbeitet weniger effektiv. Ein möglicher Grund dafür sind die T-Zellen, die bei der Immunantwort verschiedene Aufgaben übernehmen. Sie werden im Thymus hergestellt, einem Organ oberhalb des Herzens. Im Laufe des Lebens bildet sich der Thymus kontinuierlich zurück. Somit nehmen auch die im Thymus gebildeten Abwehrzellen ab.
Das könnte ein Grund sein, warum das Immunsystem bei älteren Menschen nicht mehr im gleichen Maße auf Impfstoffe reagiert, wie es bei Jüngeren der Fall ist. Diese Theorie bestätige sich auch in Studien mit anderen Impfstoffen. Trotzdem sollten sich vor allem ältere Menschen impfen lassen, da ihr vermindertes Immunsystem sie anfälliger für Infektionskrankheiten macht.