Leistungen

Zeit ist Hirn: Unsere Spezialeinheit Stroke Unit, wenn es schnell gehen muss

Die Stroke Unit rettet Leben rund um die Uhr: Unsere Spezialeinheit ist bestens ausgerüstet für die umgehende und optimale Behandlung und Überwachung von Schlaganfallpatienten in den ersten Stunden. Die Helios Klinik Erlenbach ist an das TRANSIT Stroke-Netzwerk der Universitätsklinik Würzburg angeschlossen.

Stroke Unit – optimierte Schlaganfallbehandlung nach den deutschen Standards

Ein Schlaganfall ist ein Notfall, bei dem das Gehirn plötzlich nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. In jeder Minute gehen Unwiderruflich Millionen Gehirnzellen verloren. Die moderne und effektive Behandlung von Schlaganfällen setzt voraus, dass verschiedene Verfahren interdisziplinär kurzfristig und rund um die Uhr verfügbar sind.

Die Helios Klinik Erlenbach verfügt über die Schlaganfall-Spezialeinheit Stroke Unit, die seit Oktober 2014 an das TRANSIT Stroke-Netzwerk unter Federführung der Universitätsklinik Würzburg angeschlossen ist. Dadurch können Schlaganfall-Patienten rund um die Uhr  an sieben Tagen der Woche neurologisch betreut werden. Unsere neurologischen Fachärzte kooperieren mit der Neurologie und Neurochirurgie im Klinikum Aschaffenburg und mit der Neurologie des Klinikums Hanau.

Zunächst wird jeder Patient genau befragt, wie es zu dem Schlaganfall gekommen ist und welche Vorerkrankungen bestehen. Anschließend erfolgt eine ausführliche neurologische und internistische Untersuchung. Es wird umgehend eine Computertomographie oder eine Kernspintomografie des Kopfes (Schichtaufnahmen des Kopfes) durchgeführt. Ziel ist es, zwischen einem Hirninfarkt und einer Hirnblutung zu unterscheiden, da davon die weitere Diagnostik und Behandlung abhängig ist. 

Handelt es sich um einen Hirninfarkt, wird umgehend entschieden, ob die Wiedereröffnung eines verschlossenen Gefäßes mit einer Infusion (Thrombolyse) oder einen Katheter durch die Neuroradiologen möglich ist. Mittels Ultraschall werden die Gefäße des Halses und des Gehirns untersucht.

Jeder Patient wird zunächst an einen Monitor angeschlossen, so dass man engmaschig den Blutdruck, die Herzaktion und den Sauerstoffgehalt im Blut überwachen und kontrollieren kann. So schnell wie möglich werden ausführliche Laboruntersuchungen vorgenommen, und es wird mit der Diagnostik des Herzens begonnen.

DABEI GIBT ES ZWEI VERFAHREN:

Das Herz kann zum einen mit Ultraschall von außen untersucht werden (transthorakale Echokardiographie).

In vielen Fällen ist allerdings eine Herzuntersuchung von der Speiseröhre ausgehend notwendig, um kleine Blutgerinnsel und Klappenveränderungen genau erkennen zu können. Diese Untersuchung erfordert, dass ein Schlauch geschluckt wird (transösophageale Echokardiographie, sog. Schluck-Echokardiographie), vergleichbar mit einer Magenspiegelung. Sie wird von den kardiologischen Kollegen unseres Hauses durchgeführt.

Innerhalb der nächsten Tage ist möglicherweise eine spezielle Untersuchung des Kopfes mit Hilfe der Kernspintomographie oder aber auch eine Gefäßdarstellung notwendig.

Es werden weitere kardiologische Untersuchungen, z.B. ein Langzeit-EKG, Langzeit-Blutdruck oder ein Herzbelastungstest, durchgeführt.

Erst wenn alle diese Untersuchungen vorliegen, kann über die weitere, langfristige Therapie zur Verhinderung weiterer Schlaganfälle entschieden werden.

Die Therapie auf der Schlaganfallstation wird unterteilt in

  • Akuttherapie
  • Sekundärprophylaxe (Schlaganfallvorbeugung)
  • und Therapie der Risikofaktoren.

Zur Akuttherapie gehört die sog. Lysetherapie, bei der ein Medikament verabreicht wird, das durch Blutgerinnsel verursachte Gefäßverschlüsse auflöst. Diese Therapieform ist allerdings nur sinnvoll in den ersten 4,5 Stunden nach Beginn der Symptomatik.

Um eine Verschlechterung oder einen weiteren Schlaganfall vorzubeugen, werden häufig weitere gerinnungshemmende Medikamente gegeben.

Im Fall einem Gerinnselnachweis kann man innerhalb der ersten sechs Stunden durch Katheteruntersuchung dieses Gerinnsel rausholen (Thrombektomie).

Üblicherweise wird der Patient ein bis drei Tage auf der Schlaganfallstation überwacht und anschließend auf eine Allgemeinstation verlegt. Dort erfolgt dann die weitere Diagnostik und die Weiterleitung entweder in eine Rehabilitationsklinik oder die Entlassung.

Weiterhin wird ohne Zeitverzug mit der Rehabilitation durch das Pflegeteam, die Physiotherapeuten (Krankengymnasten), Ergotherapeuten (Beschäftigungstherapeuten) und Logopäden (Sprachtherapeuten) begonnen, um frühzeitig wieder eine möglichst weitgehende Selbständigkeit der betroffenen Patienten zu erreichen. Dabei arbeiten wir auch eng mit unserer akutgeriatrischen Fachabteilung im eigenen Haus, sowie bei Bedarf mit der Fachklinik für Geriatrische Rehabilitation der Helios Klinik Miltenberg zusammen. Unser Sozialdienst-Team hilft Ihnen außerdem bei möglichen Anschlussbehandlungen sowie der Beantragung von Reha-Aufenthalten.

Selbsthilfegruppe Schlaganfall „PERPLEX“

Ziel der Selbsthilfegruppe ist es, Betroffenen und Angehörigen dabei zu helfen, aus ihrer gesellschaftlichen Isolation herauszukommen und wieder, trotz unterschiedlicher Einschränkungen, Spaß und Freude am Leben zu entwickeln.

Treffen: Jeden 1. Montag im Monat in der Sport- und Kulturhalle Obernburg-Eisenbach, Wiesentalstraße 50 um 15 Uhr (Gesprächsgruppe)
Kontakt: Waltraud Bernard, Telefon: 0 60 22/3 11 65 priv., E-Mail: w.bernard@gmx.de

Stroke Units zur schnellen Behandlung von Schlaganfällen

Stroke Unit - was ist das genau?

Die Schlaganfallstation ist eine spezielle Einrichtung einer Klinik mit der Möglichkeit einer besonders intensiven Betreuung von Patienten mit einem akuten Schlaganfall, die auf einer Normalstation nicht gewährleistet werden kann. In der Akutphase des Schlaganfalls ist der Krankheitsverlauf meistens noch instabil, so dass eine besonders intensive Versorgung des Patienten erforderlich ist. Auf der Schlaganfallstation arbeitet ein Team aus besonders geschulten Ärzten und Pflegepersonal zusammen mit Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden (Sprachtherapeuten) und Sozialarbeitern. Ziel ist die möglichst rasche Verbesserung bzw. die Vermeidung einer Zunahme der Symptome, die in der ersten Krankheitsphase noch möglich ist. 

Dank der Behandlung auf einer Schlaganfall-Spezialeinheit ist folgendes möglich:
  • die unmittelbare Diagnostik des Schlaganfalls als Voraussetzung für eine gezielte Therapie
  • die kontinuierliche Überwachung von Blutdruck, Herzaktion, Sauerstoffgehalt im Blut, Blutzucker und Temperatur einschließlich des Blutflusses der zum Hirn führenden Blutgefäße durch spezielle Geräte (Monitore)
  • eine rasche und gezielte medikamentöse Therapie einschließlich der Überwachung ihrer Nebenwirkungen
Wir sind Mitglied im TRANSIT-Stroke-Netzwerk der Uniklinik Würzburg

Das TRANSIT-Stroke-Netzwerk ist ein Telemedizinnetzwerks für die Schlaganfallversorgung unter Federführung der Neurologischen Universitätsklinik Würzburg sowie den Kliniken Bad Neustadt/Saale, Schweinfurt. Die Helios Klinik Erlenbach ist seit Oktober an das TRANSIT-Stroke-Netzwerk angeschlossen.

Übergeordnetes Ziel des TRANSIT-Stroke Telemedizinnetzwerkes ist es, die Schlaganfall-Behandlung in Nordwest-Bayern zu verbessern. Neben einer Optimierung der Akutversorgung soll auch die Sekundärprävention verbessert werden. Zudem sollen die Daten und Ergebnisse wissenschaftlich ausgewertet und das neu etablierte Schlaganfallnetzwerk bzgl. seiner Effektivität evaluiert werden. Mehr Information: http://www.transit-stroke.de

Sprechzeiten

Chefarztsekretariat der Neurologie

Chefarztsekretariat der Neurologie

Telefon

(09372) 700 - 19 70
Luisa Oberle
Montag bis Donnerstag von 8:00 bis 16:00 Uhr
Freitag 8:00 bis 14:45 Uhr
Schlaganfall-Notfallnummer: (09372) 700-2002