Die Senkung von Scheide und/oder Gebärmutter gewinnt mit fortschreitendem Alter immer mehr an Bedeutung - allerdings sprechen viele der Betroffenen aus Scham nicht über ihr Problem und so bleibt die tatsächliche Häufigkeit des Genitalprolaps unbekannt. Statistisch gesehen braucht etwa jede 10. Frau in ihrem Leben eine Operation im Bereich des Beckenbodens. Als Muskelplatte hält der Beckenboden, der sich zwischen dem Schambein und dem Steißbein befindet, die Organe des Beckens in ihrer physiologischen vorgesehenen Position. Durch Störungen im Sinne von Beckenbodenerkrankungen wird diese Muskelplatte geschwächt und es kann in der Folge zu Funktionsstörungen der Beckenorgane kommen. Begünstigend oder auslösend für eine Senkung wirken u.a. Schwangerschaften, Geburten, schwere körperliche Belastung, Übergewicht und Bindegewebsschwäche. Meist ist jedoch das Vorhandensein mehrerer Faktoren für die Manifestation einer Senkung ausschlaggebend.
Das Tiefertreten (Descensus) von Gebärmutter, Harnblase oder die Senkung des sog. Scheidenstumpfes nach einer Gebärmutterentfernung bezeichnet man als Beckenbodensenkung. Die Beschwerden orientieren sich dabei an der Ausgeprägtheit dieser Lageveränderung. Die betroffene Frau verspürt zunächst ein Druckgefühl nach unten bzw. ein Gefühl der Lockerung im Bereich der Scheide und des Beckenbodens. Bei ausgeprägtem Tiefertreten von Scheide und Gebärmutter kann ungewohntes Gewebe zwischen oder vor den Schamlippen ertastet werden. Zwischen den subjektiven Beschwerden der Frau und dem tatsächlichen Ausmaß der Senkung besteht häufig eine auffällige Diskrepanz.
Formen der Beckenbodensenkung
- Senkung der Gebärmutter
- Partialprolaps (teilweises Tiefertreten der Gebärmutter)
- Totalprolaps (völliger Vorfall der Gebärmutter vor den Scheideneingang); Scheidensenkung
- Cystocele (Ausstülpung des Harnblasenbodens mit der anliegenden Scheidenvorderwand)
- Rektozele (Ausstülpung der hinteren Scheidenwand mit dem darunter liegenden Darm)
- Enterocele (Vorwölbung des obersten Anteils der Scheide mit darin sich befindendem Darm)