„Erste Anzeichen der Erkrankung sind unspezifische Symptome wie zunehmende körperliche Schwäche, Blässe und eine besondere Anfälligkeit für Infektionskrankheiten“, beschreibt der erfahrene Onkologe. „Bei einem Verdacht sind zunächst Untersuchungen des Blutes und Knochenmarks notwendig, um die Diagnose zu bestätigen und die genaue Form der Leukämie zu erkennen. Mit neuen hochkomplexen und medizinisch aufwendigen Möglichkeiten der Erstdiagnostik lassen sich Leukämie-Erkrankungen in bestimmte Formen unterteilen“, so Sayer. Wird eine AML festgestellt, so sind dann noch einige zusätzliche Untersuchungen erforderlich, um den Befall weiterer Organe auszuschließen bzw. eine ausreichende Organfunktion von Herz, Lunge, Leber und Niere festzustellen. Eine gründliche Diagnostik ermöglicht eine spezifische und zielgerichtete Therapie.
AML ist eine bösartige Erkrankung, die unbehandelt innerhalb weniger Wochen zum Tode führt. Deshalb ist es wichtig, die Therapie umgehend nach Stellung der eindeutigen Diagnose zu beginnen. „Um die bestmögliche Behandlungsstrategie bei neu entdeckter AML festlegen zu können ist es wichtig, die Patientinnen und Patienten, an einem Therapiezentrum mit erfahrenen Spezialist:innen vorzustellen. Das gilt insbesondere auch bei Erkrankten im Alter von über 70 bis 75 Jahren. Eine weiterführende Therapie der AML sollte immer an einem hämatologisch-onkologischen Zentrum und möglichst im Rahmen einer Therapiestudie durchgeführt werden“, betont Dr. Herbert Sayer. Hier seien die lebensverlängerten Therapieaussichten und die Heilungsraten am höchsten.
Im Mittelpunkt der Behandlung meist eine Chemotherapie, teilweise kombiniert mit einer spezifischen zielgerichteten Therapie. Mit begleitenden Therapiemaßnahmen werden Nebenwirkungen gelindert und bei Bedarf Bluttransfusionen oder Blutplättchen gegeben.
Heutzutage muss die Therapie nicht mehr rein stationär erfolgen, denn einige Therapieschritte können auch ambulant durchgeführt werden.