Jede:r Patient:in darf besucht werden. Einschränkungen bei Besuchszeit & Besucheranzahl gibt es nicht.
Ab dem 01.10.2022 gilt 3G, keine Testpflicht für Geimpfte und Genesene. Es gilt für alle eine FFP2-Maskenpflicht.
SOP Kaudalblockade/-katheter (Landmarke)
Die Kaudalanästhesie ist ein Regionalanästhesie-Verfahren, bei der ein Lokalanästhetikum in den Wirbelkanal im Kreuzbein injiziert wird. Sie stellt eine spezielle Form der Periduralanästhesie dar, welche vor allem bei Kindern angewandt wird, weil bei Kindern das Rückenmark und der Durasack noch weiter nach unten (kaudal) reichen.
Inhaltsverzeichnis
2 Indikationen
Operationen unterhalb des Bauchnabels, z.B. Leistenhernie, Hypospadie, Orchidopexie, Appendektomie, orthopädische Eingriffe
3 Lagerung
- Seitenlagerung des Patienten
- Beine sind im Hüftgelenk 90° angewinkelt
- Kopf auf der Brust ("Katzenbuckel")
4 Zubehör
- Nadel: Epican paed 25 G bis zur Vollendung des 1. Lebensjahres, danach 22 G
- für Katheteranlage ⇒ Lochtuch, steriler Kittel, OP-Haube, Mundtuch, sterile Handschuhe
5 Dosierung
- Ropivacain 0,2 % isobar
- untere Extremität 0,75 ml/kg
- Unterbauch 1,0 ml/kg
- Oberbauch 1,25 ml/kg
- Die Gesamtmenge von 25 ml sollte nicht überschritten werden. Die Maximaldosis der Einzelinjektion liegt bei 3,0 mg/kg (= 1,5 ml/kg).
- Zur Wirkungsverlängerung können nach Vollendung des 1. Lebensjahres beim Single shot-Verfahren kaudal 1 - 2 µg/kg Clonidin zugesetzt werden. Dann sollte jedoch auf eine intravenöse Gabe von Clonidin verzichtet werden.
6 Durchführung
- Markierung der Landmarken
- Punktion des Hiatus sacralis (Mulde zwischen den Cornua sacralia) und Aufsuchen des Periduralraumes (LOR nach radiergummiartigem Widerstand)
- nach Durchstoßen des Lig. sacrococcygeum (Widerstandsverlust) Nadel auf ca. 10 - 15° absenken und maximal 3 - 5 mm vorschieben
- Fixieren der Nadel, nach Ausschluss der intraspinalen Lage durch Aspiration und Dekonnektion langsames Injizieren des Lokalanästhetikums
7 Komplikationen
- Injektion ins subkutane Gewebe ⇒ Hautschwellung durch die Wirkdosis
- Durapunktion ⇒ (hohe) Spinalanästhesie
- Gefäßpunktion ⇒ Bradykardie, Herzrhythmusstörungen, Asystolie
8 Kaudalkatheter
- Punktion wie bei single shot-Technik
- Nach Ausschluss der spinalen Lage Injektion von 1 - 3 ml NaCl 0,9 % über die Tuohy-Nadel
- Bei korrekter Lage der Tuohy-Kanüle Vorschieben des Katheters bis zur für den Eingriff erforderlichen Höhe
- Tunnelung, Verband und Gabe der ersten Hälfte der Lokalanästhetikumgesamtmenge
- Zurückdrehen des Kindes auf den Rücken
- Wenn es zu keinen Auffälligkeiten (Ausschluss einer intravasalen oder spinalen Fehllage) kommt, wird die zweite Hälfte verabreicht und die Lokalanästhetikumgabe kontinuierlich fortgesetzt.
Dr. med. Friederike Reichstein
Oberärztin
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