Wissen

Kälte für Sportler

Kälte für Sportler

In der Helios St. Johannes Klinik gibt es eine Kältekammer, in der man Temperaturen von bis zu -85 Grad spüren kann. Die Minusgrade wirken für Rheuma-Patienten entzündungshemmend, für Sportler haben sie einen positiven Effekt auf die Muskeln.

Eistonne mal anders - Kältekammer im HKD

Eistonne mal anders: In der Kältekammer der Helios St. Johannes Klinik können Sportler mithilfe von Temperaturen von minus 80 Grad Celsius zur Steigerung der Leistungsfähigkeit beitragen. Dazu reichen schon drei Minuten in der eisigen Kabine, die man in der Regel mit kurzer Kleidung, Handschuhen und Mütze betritt.

Denn der gezielte Einsatz von extremer Kälte wirkt aktiv auf die Muskulatur ein – sowohl vor als auch nach dem Sport. Bei ersterem hilft vor allem die Flexibilität des eigenen Körpers. Während der Anwendung verschließt er Gefäße, die direkt unter der Haut liegen, das Blut wird in die Tiefe und dabei auch in die Muskulatur zurückgedrängt. Die aber wiederum profitiert von der erhöhten Versorgung. „Der Körper ‚ökonomisiert‘ sozusagen seinen Blutkreislauf“, erklärt Florian Männel, Leiter der Physiotherapie am HELIOS Klinikum Duisburg. Er betreut Sportler, wie etwa Fußballer des Rot-Weiß Oberhausen  während ihrer Kälteeinheiten, zeigt die verbliebende Zeit an und beantwortet alle Fragen. Damit dieser herbeigeführte Effekt nicht sofort verpufft, ist direkt im Anschluss Bewegung angesagt, um erste Reize zu setzen. Dazu eignen sich etwa kurze Sprintübungen. Wiederholt man die Kälteanwendungen über einen Zeitraum von mehreren Wochen, verstärkt sich der Effekt.

Eine weitere positive Eigenschaft der tiefen Temperaturen ist die Entzündungshemmung. Vor allem für Rheuma- oder Rückenpatienten ist das oft eine Wohltat, aber auch bei Sportlern fördert es die Regeneration nach dem Training. Denn wie man mittlerweile weiß, entsteht etwa ein Muskelkater nicht durch Milchsäureeinlagerungen sondern durch minimalste Verletzungen und eine Art Entzündungsreaktion der Muskelfaser. Daher das typische Schmerzgefühl. Die Kälte sorgt im Nachgang für eine bessere Durchblutung und Entzündungsstoffe werden schneller abtransportiert.