Helios hat sich bereits 2006 für diese Arbeit mit der Zentralen Krankenhaushygiene und der Fachgruppe „Klinische Hygiene und Infektiologie“ gut aufgestellt. Ziel ist immer, die neuesten Forschungsansätze zu diskutieren und die Ergebnisse konzernweit auszurollen.
Händedesinfektion
Die wichtigste evidenzbasierte Maßnahme zur Infektionsprävention ist die Händehygiene. Die WHO (World Health Organisation) unterscheidet fünf Indikationen („five moments“) und genau dann ist ausnahmslos eine Händedesinfektion durchzuführen:
- Vor Patientenkontakt
- Vor einer aseptischen Tätigkeit
- Nach Kontakt mit potentiell infektiösem Material
- Nach Patientenkontakt
- Nach Kontakt mit der unmittelbaren Patientenumgebung
Durch gezielte und regelmäßige Fortbildung und Sensibilisierung unserer Mitarbeiter wollen wir hier die Frequenz und Gründlichkeit immer weiter erhöhen.
Fortbildung
Eine krankenhaushygienische Fortbildungsveranstaltung pro Jahr ist für die Mitarbeiter aus dem ärztlichen Dienst, der Pflege, der Physiotherapie und den patientennahen Diensten Pflicht. Darüber hinaus schulen wir regelmäßig die Händedesinfektion im Rahmen des Themenkomplexes Basishygiene.
Strukturen
Alle Mitarbeiter haben Zugriff auf die wichtigsten Inhalte, die für die tägliche Arbeit notwendig sind: Helios Hygiene- und Desinfektionspläne, der Helios Leitfaden der Krankenhaushygiene und der Helios Erregerleitfaden.
Surveillance / Dokumentation
Wir monitorieren täglich ausgewählte nosokomiale Infektionen im Haus und monatlich die Erreger mit speziellen Resistenzen und Multiresistenzen. Wir nehmen an verschiedenen Krankenhaus-Infektionssurveillance-System-Modulen, kurz KISS genannt, des Nationalen Referenzzentrums in Berlin teil. Hier seien nur beispielhaft MRSA-KISS und Hand-KISS erwähnt.
Über die Ergebnisse werden die Fachabteilungen und Stationen informiert und spezifische Präventionsziele für das Haus erarbeitet. Daneben stellen wir uns mit der Teilnahme an KISS auch dem nationalen Vergleich, da nicht nur Helios-Häuser teilnehmen.
Antibiotic Stewardship (ABS)
Das Gesamtkonzept sieht daneben auch noch die Betreuung durch ein sogenanntes ABS-Team vor, das sich aus einer ABS-Expertin und Infektiologin und einem ABS-Experten, beide ausgebildet nach DGI, sowie einer Infektiologin zusammensetzt.
Antibiotic Stewardhip (ABS) steht dabei für das nachhaltige Bemühen um Verbesserung und Sicherstellung einer rationalen Antiinfektivaverordnungspraxis.
Ziel ist eine Qualitätssicherung bei Auswahl, Dosierung, Applikation und Anwendungsdauer von Antiinfektiva, insbesondere Antibiotika, um das beste klinische Behandlungskonzept für den Patienten zu erreichen. Diese Form der Visite findet am Helios Standort Duisburg wöchentlich auf allen Intensivstationen und in vielen weiteren Fachbereichen statt. Neben Verbrauchs- und Kostenentwicklung hat sie vor allem auch einen günstigen Einfluss auf die Resistenzentwicklung.