Kürzere Erholungsdauer, keine oder nur kleine Narben und weniger Schmerzen – minimal-invasive Eingriffe bergen viele Vorteile. Deshalb kommen sie auch in der Frauenklinik an der Helios St. Johannes Klinik wann immer möglich zum Einsatz. Gefragt sind hier vor allem die endoskopischen Verfahren, bei denen mit leichten, kamerabewehrten Instrumenten operiert wird. Das ist mittlerweile bei einem Großteil der gutartigen und auch bei vielen bösartigen Erkrankungen des weiblichen Genitals umsetzbar.
Verschiedene Zugangswege bei der Operation
Bei den „Eingriffen durchs Schlüsselloch“ unterscheidet die Medizin zwischen den möglichen Zugangswegen. Entweder wird die Gebärmutterhöhle gespiegelt, medizinisch auch Hysteroskopie genannt. Auf diese Art können die Ärzte beispielsweise Blutungsstörungen beheben oder Polypen und Myome – das sind kleine Wucherungen in der Muskelschicht der Gebärmutter – entfernen. Dabei sind von außen überhaupt keine Schnitte nötig. Bei einer Laparoskopie, also Bauchspiegelung, hingegen werden die schmalen Operationsinstrumente etwa durch den Bauchnabel eingeführt. Dieses Verfahren kommt in der Regel zum Einsatz, wenn Zysten oder Verwachsungen beseitigt werden müssen. Gerade die endoskopischen Verfahren bieten darüber hinaus die Möglichkeit der Organerhaltung, was für viele Patientinnen von großer Bedeutung für ihre Lebensqualität sein kann. Wenn eine Erkrankung es erforderlich macht, können aber auch ganze Organe, wie der Eierstock, die Eileiter oder die Gebärmutter laparoskopisch entfernt werden.
Inkontinenz – kein Tabuthema
Die Urogynäkologie befasst sich vor allem mit Beschwerden rund um die Blase, die Harnröhre und den Beckenboden. Ein besonders häufiges Krankheitsbild in diesem Bereich sind sicherlich die verschiedenen Arten der Harnwegsinkontinenz. Schon junge Frauen sind betroffen – gerade während oder nach einer Schwangerschaft. Ein weiterer Faktor ist das Alter, denn im Laufe des Lebens steigt das Inkontinenzrisiko erheblich an. Nach Schätzungen leiden rund 40 Prozent der Frauen über 60 an einer Blasenschwäche. Ursachen können häufige Harnwegsinfektionen, eine Schwächung der Beckenbodenmuskulatur oder des Bindegewebes, sowie eine Senkung von Gebärmutter und Beckenboden sein. Doch es gibt verschiedene wirksame Behandlungsmöglichkeiten, die die Beschwerden lindern und damit einen Weg zurück zu mehr Lebensqualität. Im Rahmen der konservativen Therapien wird beispielsweise der geschwächte Beckenboden per Gymnastik oder Elektrostimulation gekräftigt. Aber auch bei Inkontinenz kommen schonende, minimal-invasive Eingriffe in Frage, wenn die nicht-operative Behandlungsmethoden ausgeschöpft sind. So ist es bei einer ausgeprägten Gewebeschwäche möglich, mithilfe von eingesetzten Kunststoffbändern oder Netzen das Gewebe zu stabilisieren. Doch das wichtigste ist es zunächst, das Gespräch mit dem Arzt zu suchen. Unsere Experten sind gerne für Sie da.