Erfahrungsbericht zur Darmspiegelung

Seit zwei Jahren schiebe ich eine Koloskopie, also eine Darmspiegelung, vor mir her. Corona war eine gute Ausrede, und damit habe ich denselben Fehler wie so viele gemacht: Vorsorge-Untersuchungen sollte man nicht auf die lange Bank schieben. Aber jetzt leg ich los – bin ja schon 53!
21. Februar 2022

Heute ist der Vortag der Darmspiegelung. Ich habe von der Praxis einen genauen Zeitplan bekommen. Bis 13 Uhr ist leichte Kost erlaubt, danach ist Schluss mit fester Nahrung. Ich werde doch wohl nicht verhungern? Übrigens gibt es klare Regeln bei der flüssigen Nahrung: Nur Wasser, Kräutertee und klare zuckerfreie Säfte sind erlaubt. Milch, Kaffee und schwarzer Tee stehen auf der roten Liste. Oh je. Ich entscheide mich für Wasser. Lieber ohne Sprudel.
17 Uhr
Ich fahre früher von der Arbeit nach Hause, um meinen Zeitplan einzuhalten. Pünktlich um 17 Uhr köpfe ich die erste Flasche des Abführmittels. Ich kippe den Inhalt in den beigefügten Messbecher und fülle ihn mit Wasser bis zur Markierung auf. Ergibt einen halben Liter. Dieses Gebräu soll ich langsam innerhalb von einer Stunde trinken. Also nehme ich alle fünf Minuten einen Schluck – schmeckt zitronig, für meinen Geschmack zu süß, aber nicht so schlimm. Was ist da eigentlich drin? Auf der Packung steht: Natriumsulfat, Magnesiumsulfat-Heptahydrat, Kaliumsulfat. Aha. Klingt alles natürlich für mich.
18 Uhr
Ich habe brav langsam alles ausgetrunken. Jetzt muss ich den Messbecher dreimal mit „erlaubter Flüssigkeit“ – also Kräutertee, Wasser oder zuckerfreiem Saft – auffüllen. Ergibt summa summarum 1,5 Liter, die ich innerhalb von einer Stunde trinken muss. Ich entscheide mich für Wasser.
18:45 Uhr
Es kommt wie es kommen muss. Bis 20 Uhr befinde ich mich immer wieder auf dem Klo.
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Titelbild: © istockphoto/mi-viri