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Was sind Hammer- und Krallenzehen?

Die Hammerzehe oder Krallenzehe ist eine Beugefehlstellung der Zehenmittel- oder Endgelenke.  Häufig bilden sich über dem gekrümmten Zehengelenk schmerzhafte Hornhautschwielen, die sich auch entzünden können. Lesen Sie hier alles Wichtige zu Ursachen, Symptomen und Behandlung.

Röntgen Fuß

Ursachen von Hammerzehen

Durch eine abnorme Beugestellung im Mittelgelenk beziehungsweise Endgelenk der Zehen kommt es zu einer dauerhaften Fehlstellung. Dies kann einzeln oder bei mehreren Zehen gleichzeitig vorkommen und tritt häufig als Folge eines Senk-Spreizfußes und Hallux valgus, seltener nach schweren Fuß- und Unterschenkelverletzungen auf. Zusätzlich sind die Zehen oft im Grundgelenk überstreckt.

Die Folgen sind schmerzhafte Schwielen (Hühneraugen) über dem gebeugten Mittelgelenk. Weiterhin treten meist Druckschwielen und Schmerzen unter den jeweiligen Mittelfußköpfchen (Metatarsalgie) auf. 

 

Wie werden Hammerzehen operiert?

Durch eine Verkürzungsoperation werden die Mittelfußknochen wieder verkürzt und angehoben. Dadurch wird der Druck unter dem Vorfußballen gesenkt und die Zehe wieder begradigt. Die eingebrachten Titanschrauben können im Regelfall belassen werden und müssen nur bei Beschwerden oder Lockerung entfernt werden.

Liegt die Ursache für die Zehendeformität nicht an der Verlängerung der Mittelfußknochen oder besteht keine Metatarsalgie, so besteht die Möglichkeit der Zehenbegradigung durch die Entfernung des Köpfchens der Grundphalanx (Operation nach Hohmann) oder durch die Versteifung des Zehenmittelgelenkes (PIP-Arthrodese). Der dazu eingebrachte Draht wird nach vier Wochen wieder entfernt. Eine weitere Narkose ist dazu nicht notwendig.

Neben den oben genannten Operationsmöglichkeiten gibt es noch eine Reihe weiterer, welche aber deutlich seltener zum Einsatz kommen. Dazu gehören etwa diverse Weichteileingriffe wie Strecksehnenverlängerungen und Sehnentranspositionen.

Wie sieht die Nachbehandlung aus?

Das „Problem“ der operierten Füße ist die Schwellung. Daher gilt als oberstes Gebot: Hochlagerunglokale Kühlung und wenig Laufen!

Da der verschobene und verschraubte Knochen und die Kapsel für vier bis sechs Wochen entlastet werden müssen, gibt es einen Spezialschuh, welcher die Belastung des Fußes reduziert.

Bei komplizierten und umfangreicheren Eingriffen ist das Tragen des Schuhs bis zu acht bis zehn Wochen notwendig, in Einzelfällen muss ein Unterschenkelgips angelegt werden, welcher meist für acht bis zehn Wochen verbleibt.

Den Schuh erhalten Sie am ersten Tag nach der Operation (bei ambulanten Operationen am OP-Tag). Bis dahin bleibt der Fuß straff gewickelt und wird hoch gelagert.

Um eine Venenthrombose zu verhindern, erhalten Sie für einige Tage Spritzen in die Bauchhaut. Bei einer Gipsbehandlung ist die Thromboseprophylaxe für den gesamten Zeitraum notwendig

Eine Entfernung des Nahtmaterials sollte nach zehn bis zwölf Tagen erfolgen und kann auch durch Ihre ambulante Ärztin oder Ihren ambulanten Arzt durchgeführt werden.

Nach circa 14 Tagen, bei komplikationsloser Wundheilung, dürfen Sie wieder duschen.

Nach vier bis sechs Wochen beziehungsweise nach acht bis zehn Wochen bei größeren Operationen, dürfen Sie wieder im Normalschuh laufen. Wegen der üblichen Schwellung des Fußes muss es ein größerer Schuh sein, der die Großzehe keinesfalls wieder nach außen drücken darf. Am besten breite Schuhe in Übergröße, die vorne nicht spitz geformt sind.

Um ein gutes Ergebnis zu erzielen ist, neben einer gelungenen Operation, eine intensive physiotherapeutische Nachbehandlung notwendig, die schon während Ihres Aufenthaltes in unserer Einrichtung beginnt. Dabei sollten besonders die Grundgelenke der operierten Zehen trainiert werden. Eine häusliche Fortführung und Selbstübungen sind dabei sehr hilfreich.

Je extremer die Fußveränderungen, je länger die Veränderungen bestanden und je höher das Lebensalter — desto länger braucht der Fuß, bis er seine Aufgaben wieder normal erfüllt. Das heißt: schmerzfreies Abrollen im normal großen Schuh ohne nennenswerte Schwellung. Dies dauert zwischen vier bis ? Monate (in Einzelfällen und bei schwierigen Eingriffen bis zu zwölf Monate).

Extreme Veränderungen lassen sich nicht ohne weiteres zu einem „normalen“ Fuß umformen.

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