Chirurgischer Zugang und Schnittlänge
Die Vorteile beim robotischen Verfahren liegen in dem minimal invasiven Zugang: In der Regel ist es notwendig sechs quere, ca. 1,5 cm große Schnitte am Unterbauch durchzuführen, über welche die sog. Trokare eingeführt werden. Ein Nachteil ist jedoch, dass der Zugang durch den sogenannten Darmbauch (transperitoneal) geführt werden muss, welcher beim offenen Verfahren gänzlich unberührt bleibt (extraperitoneal). Voroperationen am Darm können diesen Zugang erschweren bis sogar unmöglich machen, so dass das offene Verfahren durchgeführt werden muss. Hier beträgt die Schnittlänge längs ca. 18 cm am Unterbauch und postoperative Verwachsungen oder Verletzungen am Darm können hierbei nicht entstehen.
postoperative Schmerz und die Stressantwort
Der postoperative Schmerz und die Stressantwort des Körpers ist bei beiden Verfahren gleich.
Sicht und Tastmöglichkeiten
Ein Vorteil des robotischen Vorgehens ist, dass man besser an schwer zugängliche Stellen des Körpers gelangt und dort eine bessere Sicht hat. Besonders bei Prostataoperationen bei sehr übergewichtigen Patienten ist das vorteilhaft.
Nachteilig beim robotischen Verfahren ist jedoch, dass der Operateur bei der Operation nichts tasten kann und die gesamte Operation ausschließlich über die Augen kontrollieren muss.
Durch die exzellente taktile und optische Kontrolle beim offenen Operieren kann der Operateur besser sehr komplexe Verfahren durchführen, wie bspw. bei besonders aggressiven Tumoren.
Operationszeit und -Lage
Bei der offenen Prostatachirurgie liegt der Patient flach auf dem Rücken und der Eingriff dauert in der Regel zwei Stunden. Beim robotischen Verfahren steht der Patient mit einer Neigung von 30 Grad auf dem Kopf und der Eingriff kann erheblich länger dauern. Patienten mit Vorerkrankungen an Herz Lunge oder am Auge sind für dieses Verfahren nur eingeschränkt geeignet.