„Viele kennen diese Symptome auch unter dem Begriff Raucherbein, da Rauchen ebenso wie Diabetes, hoher Blutdruck oder erhöhte Cholesterinwerte Ursachen für die Schaufensterkrankheit sind“, so Burkhard Lotz weiter. Lösen sich die Ablagerungen in den Beinen, können sie tiefer gelegene Gefäße verstopfen. In diesem Fall werden die Beine gar nicht mehr mit Blut versorgt und das Gewebe stirbt in kürzester Zeit ab. Wird dieser Zustand nicht notfallmäßig behandelt, kann er zum Verlust der Extremität oder gar zum Tod führen.
Anzeichen und Beschwerden
Durchblutungsstörungen bleiben oft lange Zeit unerkannt und verlaufen lange Zeit beschwerdefrei. Später schmerzen die Muskeln in den Beinen bei Belastung, zum Beispiel beim Gehen. Schmerzen können in der Wade, im Oberschenkel, im Gesäß oder Fuß auftreten. Das hängt davon ab, wo Gefäße verstopft sind. Schreitet die Erkrankung weiter fort, tun die Beine bereits im Ruhezustand weh. Im schlimmsten Fall kommt es zum vollständigen Verschluss der Arterie und Gewebe stirbt ab (Beininfarkt). Weitere Anzeichen der Schaufensterkrankheit können kalte, blasse Haut oder schlecht heilende Wunden an den Beinen sein. „Eine frühe Diagnose und entsprechende Therapie ist daher von großer Bedeutung“, weiß der leitende Oberarzt.
Früherkennung ist lebenswichtig!
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) ist eine Erkrankung der Beine, aber auch ein wichtiges Zeichen, dass die Gefäße im ganzen Körper arteriosklerotisch verändert sein können. „Wer unter pAVK leidet, ist gefährdet, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden! Viele pAVK-Patienten haben Probleme mit dem Herzen oder schon einen Schlaganfall hinter sich, andere haben ein hohes Risiko, entsprechende Probleme erst zu bekommen“, erklärt der Mediziner. Ohne eine rechtzeitige ärztliche Behandlung kann es im weiteren Krankheitsverlauf zu irreparablen Gewebeschäden kommen, die Geschwüre und schlecht heilende Wunden verursachen sowie im schlimmsten Fall eine Amputation erforderlich machen.
Eine PAVK feststellen
Zuerst stellt der Arzt einige Fragen zur Krankengeschichte und den Beschwerden. Bei der Untersuchung tastet er zum Beispiel den Puls an Bein und Fuß, schaut sich die Haut an und prüft, ob es eine andere Ursache für die Beschwerden gibt, etwa eine Fehlstellung der Knochen oder Schäden an den Nerven. Um eine PAVK sicher festzustellen, misst er den Blutdruck an den Armen und Beinen.
Therapie
Basis der Therapie ist die Behandlung der Risikofaktoren: der Verzicht auf das Rauchen, Abnehmen, Behandlung von erhöhten Blutfetten, Bluthochdruck, Diabetes. Außerdem kann ein Gehtraining helfen, die schmerzfreie Strecke zu verlängern: Die Betroffenen gehen so lange, bis der Schmerz einsetzt, bleiben kurz stehen und beginnen trotz Schmerzen wieder mit der Bewegung.
Was kann der Betroffene zusätzlich tun?
„Wie bei den meisten Krankheiten kann gesunder Lebensstil viel bewirken. Dazu zählen etwa die Umstellung auf fett- und zuckerreduzierte Ernährung, die regelmäßige Einnahme von Medikamenten, der Verzicht auf die Zigarette, die Kontrolle des Blutdrucks, die Einhaltung des Gehtrainings sowie regelmäßige Kontrolluntersuchungen“, rät Oberarzt Lotz.