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Ein Harnkatheter stellt immer auch ein Infektionsrisiko dar

Blasenkatheter werden begleitend bei verschiedenen Krankheiten eingesetzt und sollen den Urin aus dem Körper ableiten. Primär kommen Katheter zum Einsatz, wenn Patient:innen an einer Blasenentleerungsstörung leiden. Doch auch bei Harninkontinenz werden häufig Katheter gelegt, um den pflegerischen Aufwand zu minimieren. Dr. Xaver Krah, urologischer Chefarzt und ärztlicher Direktor der Helios Klinik Blankenhain erklärt, warum das Nachteile hat.

Harnkatheter

Blasenkatheter wird durch Bakterien besiedelt

„Jeder Blasenkatheter ist nach spätestens vier Tagen mit Bakterien besiedelt. So lange dies keine Beschwerden auslöst, braucht und sollte man nicht mit einem Antibiotikum behandeln“, sagt Dr. Xaver Krah. Die Möglichkeit einer Infektion bestehe aber immer. Deshalb spricht sich der Urologe dafür aus, bei Harninkontinenz statt eines Katheters Vorlagen oder Windeln zu verwenden.

Dies wird durch eine deutschlandweit gültige Leitlinie der medizinischen Fachgesellschaften gestützt. „Für die Pflegekräfte ist der Aufwand zwar größer, weil die Einlagen regelmäßig gewechselt werden müssen, die Patientinnen und Patienten haben jedoch nur Vorteile.“ Erstens ersparen sie sich die Schmerzen und Blutungen, die bei verstopften Kathetern häufig vorkommen. Und zweitens würden Harnwegsinfekte, die besonders bei Dauerkathetern häufig auftreten, vermieden. Zudem besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Blasentumors bei langfristiger (mehrere Jahre) Katheterversorgung.

Harnkatheter durch die Bauchdecke

Sollte ein Dauerkatheter jedoch medizinisch notwendig sein, dann sei bei Männern ein Bauchdeckenkatheter die bessere Wahl, so Krah. Hierbei wird in örtlicher Betäubung oder einer kurzen Narkose per Punktion ein Katheter durch die Bauchdecke bis in die Blase eingelegt. Dadurch wird das Risiko für Harnröhrenkomplikationen oder Entzündungen der Prostata und ableitenden Samenwege reduziert.   

Helios Klinik Blankenhain

Ärztlicher Direktor, Chefarzt Urologie und Palliativmedizin

Wichtig ist für alle Patient:innen mit Harnkathetern ausreichend - etwa zwei Liter - pro Tag zu trinken, um durch den permanenten Urinfluss Katheterverstopfungen vorzubeugen.

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